Mit „Peelers“ präsentiert uns Christian einen perfekten Film für einen entspannten und amüsanten Feierabend bei Fast Food und Allohohl. Ob sich aus der Peelers’schen Frucht ein Genuss oder ein Stinker schält, erfahrt ihr im Artikel.


Regie: Sevé Schelenz

Darsteller: Wren Walker, Caz Odin Darko, Madison J. Loos, Nikki Wallin, Cameron Dent

Artikel von Christian Jürs

Ein Sixpack Bier, eine Salami-Peperoni-Pizza und einen Horrorfilm mit reichlich nackter Haut – so stellt Mann sich den Feierabend gerne vor. Beim Bier bevorzuge ich die herbere Variante. Jever zum Beispiel, halt ein Männerbier und nicht irgendeine labbrige Altbierplörre. Pizza gibt’s vom Stammlieferservice. Am besten noch mit Knobisauce zum Dippen. Bei der Mischung wendet sich das weibliche Geschlecht allerdings hinterher mit angewidertem Entsetzen ab. Also müssen zumindest im Horrorfilm die Titten wackeln. Ein beliebtes Nischengenre ist das „Zombies treffen auf Stripper“-Genre. Kennt Ihr nicht? Dann sind Euch Gurken wie „Zombie Strippers“ mit Robert Englund und der Plastik-Schluckmaschine Jenna Jameson entgangen. Auch „Zombies! Zombies! Zombies“, den man hierzulande als „Strippers vs. Zombies“ in schlecht sortierten Kaufhäusern finden kann, lässt diese beiden Randgruppen aufeinander treffen. Es existiert auch noch ein „Zombies vs. Strippers“ (einfach Reihenfolge tauschen im Titel – originell), der hierzulande jedoch bislang unentdeckt blieb. Ja, auch bei den Japanern sind es oft leicht-, bis wenig bekleidete Damen die auf die Menschenfresser trafen. Und bei „Scouts vs. Zombies“ verlaufen sich unsere Helden gleich zu Beginn in ein zombifiziertes Striplokal.

Jetzt präsentiert uns Schröder Media mit dem kanadischen Film „Peelers“, der in Japan den wohlklingenden Titel „Closing Night Hell Zombie Theater“ trägt, einen weiteren Genrevertreter. Mit dem japanischen Titel wäre zwar die gesamte Story zusammengefasst, hier trotzdem nochmal das Ganze in der Langfassung:

Blue Jean (Wren Walker), die Besitzerin eines Nachtclubs in einem kleinen Kaff, schmeißt hin. Sie verkauft die Nachtbar, an die sie so viele gute Erinnerungen hat (wer hätte die nicht bei all den heißen Schnecken?), an einen schmierigen Immobilienhai, der den Laden und alles was dazu gehört dem Erdboden gleichmachen möchte. Doch vorher gilt es, eine letzte Nacht den Laden am Laufen und die Gäste bei bester Stimmung zu halten. Die Tänzerinnen geben alles. Elaine (Nikki Wallin), die nur Baby genannt wird, macht ihrem Namen alle Ehre und tritt in Windeln auf die Bühne. Nachdem sie diese abgelegt hat, wird erst einmal auf den Boden uriniert. Die Männermeute ist begeistert. Lediglich eine Gruppe Bergarbeiter, die einen vermeintlichen Ölfund feiern wollen, können diese Begeisterung nur schwer teilen, denn die schwarze, klebrige Substanz, die sie fälschlicherweise für Öl hielten, lässt die Truppe zu blutgierigen Zombies mutieren. Immerhin werden sie noch immer von Fleischeslust getrieben, wenn auch anders als geplant. Für Blue Jean, ihre Gäste und die Angestellten beginnt eine Nacht des Grauens…

Nein, „Peelers“ erfindet das Rad nicht neu. Ganz im Gegenteil. Der Film bedient sich altbekannter Muster und spult diese nach und nach ab. Trotzdem hält einen dieser Funsplatterstreifen bei Laune. Mehr, als es das öde Englund/Jameson – Vehikel einst tat. Die sympathischen (wenn auch 0815-) Charaktere unterhalten den Zuschauer und das flotte Tempo (der erste Arbeiter mutiert relativ flott unter massiven Kotzattacken auf der Herrentoilette), sowie die gelungenen, harten Spezialeffekte tun ihr übriges. Ja, „Peelers“ bietet eine ganze Menge guter handgemachter Effekte, die allerdings hier und da mit unsäglichen Digitalblutspritzern aufgepeppt wurden. In meinen Augen ein eher kontraproduktiver Schachzug.

Die deutsche Fassung kam erstaunlicherweise ungekürzt durch die FSK-Prüfung (selbstverständlich ab 18). Auch die Synchronisation kann man als ordentlich bezeichnen. An Bonusmaterial soll es „über 60 Minuten Material“ geben. Um was es sich dabei handelt, kann ich leider nicht sagen, da mir nur der Film zugesandt wurde.

Titten, Zombies, Blut und eine Prise Humor – „Peelers“ ist der geeignete Film für einen feuchtfröhlichen Herrenabend. Was will Mann mehr?

Trailer:

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