Vor genau vier Monaten starteten wir die Medienhuren unter anderem mit diesem Film. Für die Älteren unter euch – Emojis sind die bunten Dinger, die in der modernen Internetwelt dazu da sind Emotionen auszudrücken. Wie ein Kackhaufen mit Gesicht da rein passt ist uns allerdings auch nicht ganz klar. In den folgenden Zeilen erfahrt Ihr, ob der Film „Meh“ oder doch „Lol“ ist und sich somit die Anschaffung lohnt.

Regie: Toni Leondis

Stimmen: Tim Oliver Schultz, Christoph Maria Herbst, Joyce Ilg, Dietmar Wunder

Artikel von Christian Jürs

Eigentlich wollte ich zum Einstand bei den Medienhuren einen Film besprechen, der mir am Herzen liegt. Irgendetwas cooles von Eastwood kam mir in den Sinn. Dirty Harry, Erbarmungslos oder Brücken am Fluss (ja, das ist mein Ernst!). Doch dann verliessen die Trolle einmal mehr das Auenland und fielen über einen Film her, um ihn zu vernichten. War es zuletzt die weibliche Ghostbusters-Variante, so ist es diesmal, die Überschrift verrät es bereits, der Emoji-Film. Irgendwie mögen Trolle Sony Pictures wohl nicht besonders. Also ist es an mir, für die knuffigen Smartphonefiguren eine Lanze zu brechen. Zum Zeitpunkt des Erstellens dieser Rezension lag dieses Machwerk auf der Imdb-Seite bei gnadenlosen 1,5 Punkten. Gleich vorab, ein richtig guter Film ist er trotzdem nicht, aber eben auch kein „Kartoffelsalat“.

Der Neuntklässler Alex hat wie alle anderen Kids in seinem Alter nur zwei Dinge im Kopf: Mädchen und Smartphones. Als das Mädchen seiner Träume ihm eine WhatsApp-Nachricht sendet, antwortet dieser mit einem „Meh“-Emoji. Doch etwas geht schief und der abgebildete Smiley zeigt verschiedene Emotionen auf einmal. Schuld daran ist Gene, der an seinem ersten Arbeitstag als „Meh“ damit zu kämpfen hat, dass er im Gegensatz zu seinen Artgenossen eben nicht nur über einen Gesichtsausdruck verfügt. Vor lauter Aufregung vermasselt er seinen ersten Auftritt und stürzt so seine Heimat, die Stadt Textopolis, ins Chaos. Die Strafe hierfür bedeutet eine komplette Löschung seiner Existenz. Doch Gene kann mit seinem Freund, einem Hi-5-Emoji und der jungen Hackerin Jailbreak fliehen und verfolgt jetzt das Ziel, mittels Umprogrammierung zu einem normalen „Meh“-Emoji zu transformieren…

Was soll ich sagen? Die Story um Selbstfindung folgt natürlich dem Handbuch für Familienanimationsfilme. Als Erwachsener ahnt, nein, weiss man schon sehr früh, wo der Hase langläuft. Natürlich taut die anfangs kühle Jailbreak im Laufe des Filmes auf und selbstverständlich wird Gene nicht zum reinen „Meh“ transformiert. Auch Hi-5 ist nur ein weiterer Hook-Sidekick. Originell ist der Film höchstens vom Setting her, obwohl man ihm genau das anlastet. Die Gags sitzen jedoch einigermaßen und auch optisch weiss der Streifen zu punkten. Die deutsche Synchronfassung ist diesmal namhaft besetzt und verzichtet auf Gronkhs und Co. Auch hierfür ein kleines Lob.

Als Familienfilm mit Kindern ab ca. 8 / 9 Jahren funktioniert das Ganze mit Einschränkungen recht gut als 90-minütiger Zeitvertreib. Für jüngere Zuschauer ist der Film aufgrund seiner Thematik weniger geeignet, denn die Begriffe Facebook, Trojaner, Cloud oder gar Candy Crush sollten schon ein Begriff sein, sonst fragen einem die Kleinen einige Löcher in den Bauch.

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