Aaaahhh… die Italiener. Wie ich sie für ihre Ausschlachtung diverser Genre vergöttere. „Der Thron des Feuers“, übrigens erstmalig ungeschnitten in Deutschland, bildet da keine Ausnahme und wird uns von Schröder als DVD-Premiere im deutschen Handel präsentiert. Zückt die Schwerter, zieht die Sandalen an und sattelt die Pferde…

Regie: Franco Prosperi

Darsteller: Harrison Muller Jr., Sabrina Siani, Pietro Torrisi

Artikel von Victor Grytzka

Ganz ehrlich, ich mag Barbaren. Brachiale Gewalt, exotische Schönheiten in knapper Bekleidung… Dieses Filmchen allerdings, war mir bisher entgangen. Gut, man kann ja auch nicht jedes Conan Ripoff gesehen haben. Irgendwie sind die doch Alle gleich. Gewagt habe ich es trotzdem. Ob ich diesen Schritt wohl bereuen werde? Das, liebe Leser, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen. Oh, Schröder, wie liebe ich euch für solche Veröffentlichungen… NOCH!

„Du musst den Thron besteigen am Tag der Nacht, während des Tages, und nicht später als bis Sonnenuntergang.“ Dies sind die Worte die Morak, einst gezeugt vom Diener des Teufels selbst, von seiner sterbenden Mutter mit auf den Weg bekommt. Seine Aufgabe? Den König stürzen, die Prinzessin an sich reißen und den Thron des Feuers besteigen.  Klingt ganz einfach – ist es aber nicht! Denn ein strahlender Held, Siegfried sein Name, ist nicht weit…

Eieiei… wo fange ich an? Bei diesem Film weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Ja, natürlich ist das Ding übelster Trash. Aber ich glaube nicht dass dieser Umstand hier so gewollt war. Die Story dümpelt über die knapp 86 Minuten irgendwie vor sich hin. Die ersten 25 Minuten bestehen aus Wald- und Wiesenschlachten, der Rest des Films spielt auf der Burg der finsteren Gesellen. Die Requisiten gehen noch in Ordnung, obwohl man auch schon bessere Dinge bei manch einer Schultheateraufführung gesehen hat.

„Gefährliche“ Situationen, in die unser Held gerät, wirken eher unfreiwillig komisch statt irgendwelche Spannung zu erzeugen. Er muss durch ein Untergrundsystem in dem es vor Gefahren nur so wimmelt. Neben einer echten Schlange bekommt er es dort u.a. mit einer klapperigen Ritterrüstung zu tun die sich so stümperhaft bewegt, als würde „Hui Buh“ – das Schlossgespenst – selbst darin stecken. Ich werde den Eindruck nicht los, als wäre dieser Film schon bei seinem Release mindestens 20 Jahre zu spät gekommen. Flache Charaktere, die fein jedes Klischee bedienen, furchtbar abgenutzte und öde Sets und ein Finale, wie es unüberraschender nicht sein könnte. Ein paar Ekeleffekte hat man auch noch eingestreut – wenigstens etwas, das den Zuschauer ein wenig belustigt. Der Titelgebende „Thron des Feuers“ ist zudem auch ein fein Ding. Setzt sich dort ein Böser Bub herauf, macht es effektvoll „Krach-Zong-Wusch“, und der Tunichtgut geht in Flammen auf.

Technisch geht die Scheibe (für solch einen Film) in Ordnung. Der Stereoton ist zwar ordentlich brummig und verrauscht, aber ausreichend verständlich. Ich denke mal, dass man sich hier eines VHS Masters bedient hat. Das Bild schwankt zwischen ausreichend scharf, verschwommen und rotstichtig, kommt insgesamt aber „okay“ rüber. Nun ja, immerhin kommt es im 16:9 Format daher, so dass man den „Thron des Feuers“ auch auf Flachbildfernsehern ohne störende Balken genießen kann.

Fazit:

Danke für einen weiteren Vertreter der Gattung „Sleeper(s)hits aus der Mottenkiste“, liebe Schröders. ABER – hätte man diesem Machwerk nun eine Blödelsynchro verpasst, wie man sie zum Beispiel aus dem spaßigen „Supermänner gegen Amazonen“ kennt, so hätte das Ding was werden können. Trotz forcierter Ernsthaftigkeit können aber auch bekannte und talentierte Sprecher hier nichts mehr raus reißen.  So bleibt nur ein bedeutungsloser Italotrasher, der nach dem Ansehen den Geschmack einer ausgelatschten Sandale im Hals zurücklässt. Wenn es schon feinster Italobarbarenmüll sein darf, dann schaut euch „Ator“ an. Der macht wenigstens Spaß! Abschließend noch ein Anspieltipp: Unbedingt den Trailer zu Gunan anschauen – mit echtem Co.. äh Gunan Soundtrack! Herrlich!

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