Regie: Jonas Neitzel
Drehbuch: Sascha Andrews
Licht & Schnitt: Fabsi King
Produktion: Kai Kinnert, Patrick Schwedler (für In Via Lübeck e.V. und Jobcenter Lübeck)
Darsteller: Jonas Neitzel, Sascha Andrews, Marc Zwinz, Gerald Pfaff, Hartmut Lange, Evelyn Luka
Artikel von Christian Jürs
Nach einer durchzechten Nacht wacht Carlo (Jonas Neitzel) mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus auf. Er kann sich an nichts erinnern. Zusammen mit dem Polizisten Schmidtgard (Marc Zwinz) macht er sich an die Rekonstruktion der Ereignisse. Dabei kommen langsam die Erinnerungen zurück und erste Puzzleteile setzen sich zusammen…
Willkommen bei FilmAb! – Kurs Nummer 3. Erneut mit einem Jugenddrama, erneut in Rückblenden erzählt. Doch keine Angst, auch bei diesem Film ist Langeweile ein Fremdwort. Ja, die Geschichte, die Carlo dem Polizisten erzählt, ist ebenso spannend wie (leider) alltäglich. Carlo, der als Rapper Erfolg haben möchte, bekommt sein Leben nicht mehr auf die Reihe. Aus seiner WG fliegt er raus, weil er sich nie blicken lässt. Da Carlo unter Konzentrationsschwäche leidet, verhaut er die Musikaufnahmen im Studio ebenfalls. Einzig sein Freund Bo (Sascha Andrews) bietet ihm Halt und eine Unterkunft. Doch auch ihm gegenüber hat Carlo ein Geheimnis. Was das genau ist, müsst Ihr allerdings selbst herausfinden.
Jonas Neitzel, der, wie bereits letzte Woche erwähnt, im Filmgeschäft tatsächlich Fuß gefasst hat, liefert hier eine beachtliche Leistung ab. Sein Carlo wirkt authentisch und ist ausgezeichnet gespielt. Zusätzlich übernahm Jonas die Regie und lieferte auch gleich noch den Titelsong ab. Respekt! Hervorragend unterstützt wird er von Sascha Andrews, der den Bo fantastisch spielt und außerdem das Drehbuch verfasst hat. Hier kann ich nur bravo sagen. Aber auch die anderen Kursteilnehmer muss man loben, der ganze Film wirkt äußerst professionell. Auch die obligatorischen Gaststars Hartmut Lange, Evelyn Luka, Gerald Pfaff und natürlich Marc Zwinz, veredeln den Film.
Lediglich das Ende kommt ein wenig schwachbrüstig daher. Hintergrund ist eine Uneinigkeit hinter den Kulissen über den Ausgang des Films. So ist das Ende zwar schlüssig, im Vergleich zu den Vorgängern aber weniger spektakulär. Doch das ist meckern auf hohem Niveau, denn was wir hier zu sehen bekommen toppt so manche Kino- oder Fernsehproduktion.
Und jetzt bleibt mir nur noch viel Spaß beim Film zu wünschen.