Es glitzert, es glitzert – ich MUSS es haben! Kleine Ponys räumen auf! Christian war mit dem töchterlichen Anhang im Lichtspielhaus, und hat sich die Hottehü-Superpferdchen „angetan“. Überraschenderweise machen die tatsächlich irgendwie Spaß!
Originaltitel: My little Pony: The Movie
Regie: Jayson Thiessen
Sprecher (Original): Emily Blunt, Liev Schreiber, Tara Strong
Sprecher (Deutsche Fassung): Maite Kelly, Beatrice Egli, Gil Ofarim
Artikel von Christian Jürs
My Little Pony
Ich fragte wozu Freundschaft gut sein kann,
My Little Pony
doch dann botet ihr die Freundschaft mir an.
Abenteuer,
Spaß und Spiel,
und etwas für’s Herz,
von allem ganz viel;
lieb und freundlich,
zueinander sein,
und obendrein gibt’s Zauberei’n…
Millionen Mädchen können diese Zeilen in- und auswendig mitträllern, wenn die Abenteuer von Twilight Sparkle, Pinky Pie, Fluttershy, Rainbow Dash, Rarity und Appledash über die heimischen Bildschirme flimmern. Auch meine Tochter wurde, Netflix sei dank, vom Ponyvirus infiziert. Jetzt startet das erste Kinoabenteuer der magischen Pferdchen in Deutschland und wir durften gemeinsam einen Blick riskieren…
In Equestria, der Heimat unserer Lieblingsponys und Einhörner, stehen sowohl Vorfreude als auch Hektik derzeit an der Tagesordnung. Das große Freundschaftsfestival steht vor der Tür, in dem auch das Popsternchen Songbird Serenade (Sängerin Sia) einen Auftritt absolvieren soll. Die wie immer übermotivierte Prinzessin Twilight Sparkle wurde mit der Planung beauftragt und übernimmt sich einmal mehr in Sachen Perfektion. Doch dies soll nicht ihr größtes Problem bleiben, denn plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Der mächtige Storm King bläst, zusammen mit seiner Kommandantin Tempest Shadow und seinen Truppen, zum Angriff auf Ponyville um mit Hilfe der Magie der Prinzessinnen allmächtig zu werden. Tempest Shadow hingegen möchte ihr einst verlorenes, magisches Einhorn zurück. Twilight und ihre Freunde können zusammen mit dem kleinen Drachen Spike fliehen und versuchen nun die finsteren Pläne der Bösewichte zu durchkreuzen. Auf ihrer Odysee treffen sie hierbei auf viele schräge Figuren wie den Kater Capper, Kapitän Celaenos und ihre Piratencrew sowie die Einwohner der Unterwasserwelt Seaquestria. Doch handelt es sich bei den skurrilen Gestalten um Freunde oder Feinde?
Selten sah man so viele lange Gesichter bei einer Pressevorführung. Allerdings hatte dies einen ganz besonderen Grund: Die meisten Besucher waren zwischen 50 und tot und konnten mit den bunten, freundlichen Ponys nicht viel anfangen. Tatsächlich verliessen einige den Saal vorzeitig. Doch eine Besucherin hatte ein breites Grinsen und leuchtendes Strahlen im Gesicht: Meine achtjährige Tochter. Und genau da liegt die Zielgruppe dieses Filmes. Mädchen zwischen ca. fünf und zwölf Jahren werden sicherlich überall in den Multiplexen breit grinsend aus dem Kinosaal schreiten. Eltern hingegen werden teilweise kopfschüttelnd während der Vorführung den Saal verlassen um am Snacktresen den Biernachschub zu erhöhen. Dabei ist dies eigentlich nicht nötig. So mancher Gag dürfte auch beim älteren Semester punkten. Klar, der Film wird nicht in die Geschichte als Trickfilm des Jahres eingehen. Im Grunde ist er eine aufgeplusterte Serienfolge, die der Formel der TV-Serie folgt. Diese besagt, dass Freundschaft das Wichtigste im Leben ist und man mit Hilfe von Freunden auch die schwierigsten Situationen meistern kann. Somit ist zumindest pädagogisch dem Film nichts vorzuwerfen.
Die Synchronisation geht ebenfalls in Ordnung. Die Stammfiguren haben ihre Serienstimmen und die Neuzugänge wurden mit B-Promis, die aber einen guten Job machen, gefüllt. Einzig Maite Kelly klingt etwas sonderbar als Tempest Shadow, kann dieses Defizit aber in einer gelungenen Gesangsnummer wieder wett machen.
Optisch orientiert sich der Film an der Serie und bricht nur selten mit optischen Highlights aus. Immerhin treten diese vor allem im Finale, in dem auch Sia ihren eingängigen Hit „Rainbow“ präsentieren darf, auf, sowie in der Unterwasserwelt Seaquestria.
„My little Pony: Der Film“ wird Mädchenherzen höher schlagen lassen. Kein großer Wurf, aber immerhin solide. Wer die Serie mag, kommt auch am Kinofilm nicht vorbei. Und derzeit gibt es auch nicht viele Filme für junge Mädchen im Kino. Also macht euren Töchtern ruhig die Freude und kauft eine Kinokarte.
Trailer: