KSM Anime ist dafür bekannt, deutsche Fans der Animeszene mit hochwertigen Veröffentlichungen zu „beschenken“. Wie schlägt sich der Spielfilm zum „Arpeggio“ Franchise, der ein düsteres Endzeitszenario in 101 actionreiche Minuten packt?
Regie: Seiji Kishi
Produktion: SANZIGEN Animation
Artikel von Victor Grytzka
Düstere Zukunftsvisionen sind im Animebereich nichts ungewöhnlich. Manche spulen eine 0815-Geschichte herunter, während Andere sich durch kreative Ideen und eine schönen Charakterzeichnung hervorheben. „Arpeggio of Blue Steel“ war schon als Serie ein kleiner Renner. Mit „Ars Nova DC“ erscheint nun die Filmversion. Kurz und Knackig? Oder sollte man doch eher die Serienform anschauen?
Mitte des 21. Jahrhunderts steht die Menschheit am Abgrund. Globale Erwärmung, hervorgerufen durch den achtlosen Umgang des Menschen mit der Natur, haben einen scheinbar unbesiegbaren Feind auf den Plan gerufen. Die sogenannte „Nebelflotte“ ist erschienen und hat nun das Ziel, einen unerbittlichen Krieg gegen die Menschheit zu führen. Nach erflogreicher Vertreibung vergehen 17 Jahre, bis der Marineoffizier Gunzo mit seiner Mannschaft ein U-Boot der Nebelflotte kapern kann. An Bord – Iona, eine Überläuferin des Feindes, die das Team im Kampf unterstützen will.
Ich will ehrlich sein. Ich kannte weder die Serie, noch die Manga-Vorlage. Ohne großes Vorwissen habe ich mich als in das „Abenteuer“ gestürzt. Und ich muss sagen – es machte sich schnell Begeisterung breit. Wunderschöne Animationen, die sich hinter keiner Konkurrenz verstecken zu brauchen, eine trostlose Atmosphäre, gebettet in einen wunderbar orchestral-poppigen Soundtrack. Der erste Eindruck passt.
Als zentrale Figuren kristallisieren sich schnell Gunzo, der trotz seiner erfolgreichen beruflichen Laufbahn immer noch im Schatten seines Vaters zu stehen scheint, und Iona – eine Art künstliche Intelligenz heraus. Ihre Charaktere sind die, die im Laufe der – bis unter die Dachkante mit Action vollgepackte Story – eine starke Entwicklung durchmachen müssen. Der Rest der Mannschaft ist bunt gemischt, jeder ist ein Individuum für sich, so dass es im Endeffekt dem Zuschauer überlassen ist, mit wem er sich denn nun identifizieren möchte.
Die Suche nach der „ultimativen Waffe“ bildet die eigentliche Mission. Diese ist über die gesamte Laufzeit wunderbar inszeniert, nimmt sich genug Zeit sich zu entfalten und bildet einen nicht ganz unwichtigen Teil, der auch wieder auf die Entwicklung der Charaktere zurückfällt.
Gibt es denn nun irgendeinen Grund zu meckern? Wenn ich ehrlich sein soll – nein! Es gibt keine unnötigen Längen, auch der „moralische“ Zeigefinger, der hier teils erhoben wirkt, ist keinesfalls aufdringlich oder deplaziert. „Arpeggio“ legt uns eine wichtige Botschaft nahe – Hoffnung, Stärke, niemals aufgeben!
Auch technisch mag ich nichts bemängeln. Sauberes HD-Mastering, kräftige Farben und eine tolle deutsche Synchro. Ich habe mir den Film in der japanischen Sprachfassung mit dt. UT angesehen, habe aber dann nochmal die Synchro „gegen geprüft“ und kann sagen – saubere Arbeit. Ein paar Extras haben es auch auf die Scheibe geschafft. So gibt es Trailer, eine Bildergalerie und ein Wendecover ohne FSK Logo.
Fazit: Was braucht es mehr als ein düsteres Endzeitszenario mit starken Charakteren und einer wichtigen Botschaft? Action! Und die haben wir hier mehr als genug! Ein toller Film, der mir jetzt schon Lust auf die Serie macht! Muss ich sehen, muss in die Sammlung. Danke KSM!
Trailer:
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