Ich hatte ja die leise Hoffnung, dass Filme in stereotypen Gangstermilieus ein vergessenes Genre geworden sind. Falsch gedacht, denn da kommt „Khali the Killer“ aus dem Hause Eurovideo um die Ecke. Frischer Wind im Genre, oder doch eher ein laues Lüftchen?

Originaltitel: Khali the Killer

Regie: Jon Matthews

Darsteller: Richard Cabral, Ryan Dorsey, Corina Calderon, Gabby Kono

Artikel von Victor Grytzka

Mh… ein Film über einen Auftragskiller in L.A. – klingt ja richtig „innovativ“ *huuust*. Irgendwie hab ich ja jetzt schon das Gefühl, dass ich irgendwas bekomme das es seit den 90er Jahren, in denen das Genre des „modernen“ Gangsterfilms ja förmlich explodierte, schon x-mal gegeben hat. Aber vielleicht werde ich auch positiv überrascht? Let’s check it out, Alter!

Khali ist der typische „Bad Boy“. Auftragskiller, ziemlich runtergekommen. Er gerät in seinem Leben an einen Punkt, in dem er von Töten die Schnauze voll hat. Doch dann bekommt er einen lukrativen Auftrag. Er soll die Frau von Isaac töten, damit er mit dem Geld aus ihrer Lebensversicherung seine Schulden beim mexikanischen Kartell begleichen kann. Der Haken an der Sache – Becca ist hochschwanger und unseren Killer plagt sein Gewissen. Seinen alten „Buddies“ gefällt das so gar nicht, da ist Krieg vorprogrammiert.

Ich versuche das jetzt so diplomatisch wie möglich zu formulieren. Die Zeiten, in denen man auf unseren Straßen fünfzehnjährige Hippogangster sieht, die so tun als wären sie Mitglied einer brutalen Straßengang (höhö) sind Gott sei Dank vorbei. Diese kleinen „Möchtegerns“ sind mittlerweile schon groß und sitzen brav mit ihrer Familie auf dem Sofa (hoffentlich). Legenden und Sagen, ja, manchmal auch Filme, lassen eben diese „bösen Buben“ immer wieder in eine kleine Traumwelt eintauchen. Genau dieses Publikum bedient „Khali the Killer“.

Solide, wenn auch billig inszenierte Gangsteraction mit einer angenehm „dreckigen“ Optik, die die Trostlosigkeit in den Straßen von L.A. wiedergibt. Also nicht die tollen Bezirke, sondern die, in die sich keiner wagt. Die Grundstimmung von üblen Straßengangs wurde gut eingefangen, und in die übliche Story verpackt. Klar, die Gewissensbisse die unseren Killer plagen sollen wohl eine gewisse Moral reinbringen, aber das klappt nicht so recht. Denn am Ende kommt es sowieso wie es kommen muss. Abgehalfterte Stereotype, Gossensprache, Schläge in die Schnauze und Schießereien. Man versucht zwar uns Khali als den „Guten“ in der Geschichte zu verpacken, doch dabei ist er so unsympathisch, dass er einem eigentlich am Arsch vorbei geht. Einzig für sein Opfer, die schwangere Becca, kann ich irgendwie etwas empfinden, denn sie ist die einzige in der Story, die irgendwie nichts für den ganzen Schlamassel kann.

Was kann ich denn Positives daran finden? Immerhin sind die Mädels nett anzusehen, das reicht aber nicht. Denn im Gegensatz dazu gehen mir die ganzen Gangmitglieder so auf die Nüsse, dass ich mich am liebsten selbst mit einem Kissen erstickt hätte.

Die deutsche Synchro ist okay. Bild- und Tonqualität stimmen. Mehr gibt es da leider auch nicht zu sagen.

Fazit:

Vielleicht bin ich einfach zu alt, um solche Filme „cool“ zu finden. Ich hab mich prächtig gelangweilt und war tierisch genervt von dieser dröge inszenierten Straßenposse.

Trailer:

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