Ich halte gerne an Traditionen fest. Jeden Monat zum Beispiel teile ich mir seit bestehen unserer Seite die Tiberius Filme mit Kollege Victor. Obwohl ich ihm hierbei die Wahl lasse, greift er immer so tief in die Schüssel, dass er Bud Spencers Klosettfrage locker beantwortet. Ich hingegen kann mich nicht beklagen. Ob mir auch im Sommermonat Juli das Glück wohlgesonnen ist mit diesem philipinischen Streifen klären wir in der Kritik.
Originaltitel: Nilalang / Entity
Regie: Pedring Lopez
Darsteller: Cesar Montano, Maria Ozawa, Meg Imperial, Yam Concepcion
Artikel von Christian Jürs
Der Film startet verheißungsvoll. In cooler Animeoptik wird dem Zuschauer die Vorgeschichte serviert, ehe wir in die real gefilmten Vollen starten. Wir erfahren von einem magischen Buch namens Ishi, welches die Toten zurück holen kann, das Böse heraufbeschwört und allerlei andere Schweinereien beinhaltet. Daher wird es von Samurais über die Jahrhunderte beschützt.
Danach macht der Film einen Sprung in die Gegenwart. Wir begleiten fortan den Polizisten Tony, der einen perversen Frauenmörder stellt und tötet. Doch mit dem Tod des Killers ist das Grauen nicht vorbei. Der Killer geht weiterhin um. Die Fährte des Killers führt natürlich unweigerlich zu anfangs erwähntem Buch, aus dem mittlerweile einige Dämonen entwischt sind. Als diese jemanden aus Tonys näherem Umfeld töten wird es persönlich für unseren Helden. Die Jagd beginnt…
NILALANG ist keine besonders teure Produktion, doch Regisseur Pedring Lopez holt ein Maximum aus der wenigen Kohle heraus. Auch der Wechsel zwischen Anime und Realfilm bringt frischen Wind in ein angestaubtes Genre. Dazu kommt, dass die Kampfchoreographien zwar nicht sensationell, aber durchaus ordentlich sind.
Der Film springt genüßlich zwischen den Genres hinterher. Nach der Titelsequenz mutiert der Film zunächst einmal von Swordsplay zum Copthriller und bleibt diesem Genre minutenlang treu. Actionfreunde werden sich hier über den kompromisslosen Tony freuen, der sich von nichts und niemandem aufhalten lässt. Dabei glänzt der Film durch schicke Ausleuchtung und gelungene Kameraarbeit. Wer hätte das gedacht?
Im Horrorteil geht es dann auch nicht unbedingt zimperlich zur Sache. Zwar entsteht kein Massaker, immerhin trägt der Film unzensiert des blaue 16er Logo, doch harmlos ist der Film nun auch wieder nicht. Davor bekommen wir noch einen kurzen Wechsel ins Genre des Abenteuerfilms, bei dem unser Held dann auch noch weibliche Unterstützung erhält. Die Handlung bietet hingegen zwar keine nennenswerten Überraschungen im Ablauf, weiß jedoch dank Tempo und cooler Optik zu beeindrucken.
Tiberius weiß sehr wohl, dass in diesem Film Potential schlummert und spendierte daher eine top Synchronisation, die sich Kollege Victor bei seiner Auswahl wohl des Öfteren wünschen würde. Auch Bild und Ton bieten beide keinen Grund zur Kritik.
Alles in allem ein unterhaltsames Feierabend-Filmchen. Egal ob Action-, Horror- oder Abenteuerfilm, DIE DÄMONENJÄGER liefern ab. Doch eine Sache zwingt mich dazu, in alte Gewohnheiten zu verfallen. Denn obwohl ich es seit mehreren Wochen nicht mehr genutzt habe, wird es hier Zeit für ein ehrliches…
Fazit:
Was konnten wir aus dieser Kritik lernen, außer dass dieser philipinische Filmemacher namens Pedring Lopez durchaus Talent besitzt. Mein Kollege Victor jedoch hat auch ein besonderes Talent, weswegen ich hier eine aufrichtige Warnung aussprechen möchte. Denn so oft, wie Victor jetzt bei der Auswahl seiner Filme ins Klosett griff, muss es einfach raus…
Solltet Ihr einen Videoabend mit Victor anstreben, lasst ihn nicht den Film auswählen. Es ist in Euer aller Sinne. Denkt an meine Warnung. Sollte ich vorbei schauen, dürfte dies, zumindest im Bezug auf TIBERIUS, kein Problem darstellen. Also viel Spaß mit DIE DÄMONENJÄGER. Ich kann ihn empfehlen.
Trailer: