Man nehme vier junge Leute, die das Wochenende in einer Waldhütte verbringen wollen. Doch durch die Anwesenheit von etwas Bösem verwandeln sich die Teenies nach und nach in blutrünstige Dämonen. Nur ein weiterer TANZ DER TEUFEL Aufguß meint Ihr? Nun, dann werfe ich noch ein teuflisches Einhorn, ein Zombiekänguru und die ein oder andere Gesangsnummer in den Raum. Neugierig geworden?
Originaltitel: Tarnation
Drehbuch, Produktion, Schnitt und Regie (!): Daniel Armstrong
Darsteller: Daisy Masterman, Jasy Holt, Emma Louise-Wilson
Artikel von Christian Jürs
„Geil. Donau Film ist wie Tiberius – nur mit mehr Titten!“
So lautete die Reaktion von Kollege Victor, als ich ihm die Aufnahme in den Presseverteiler dieses Publishers mitteilte. Eine Mess-„Latte“, der CABIN OF THE DAMNED sich nun stellen musste.
Wir begleiten eine Frau die sich diversen dämonischen Kreaturen stellt und diese mit einem Messer ersticht. Blut in bester Bethmann Manier schwallert aus den Leichen. Zum Ende der Szene muss unsere Heldin mit siffender Bauchwunde den Kampf aufgeben und sterben. Die Effekte sind hierbei kostengünstig und leicht durchschaubar und die Optik billigstes Digitalvideo. Trotzdem ein herrlich trashiger und turbolenter Start.
Dann wird uns die Hauptfigur namens Oscar vorgestellt, die trotz des Namens weiblicher Natur ist und von Daisy Masterman wirklich hervorragend gespielt wird, was ich bei einem Film auf diesem Produktionsniveau gar nicht erwartet hätte. Oscar jedenfalls hat das Pech gepachtet. Sie wird als Leadsängerin einer Rockband mit skurrilen Outfits gefeuert und anschließend noch von ihrem Freund verlassen. Nach einer frustdurchzechten Nacht wird sie auf einen Wochenendtrip in den Wald mitgenommen, in dem bereits in der Anfangsszene schlimme Dinge geschahen. Doch die Aussicht mit einem muskelbepackten Schönling in die Kiste zu springen überzeugt sie, die Reise mit ihrer Mitbewohnerin Rain (Danae Swinburne), deren Verlobtem und eben jenem Hardbody anzutreten.
Doch es dauert nicht lange und Oscars Freunde sind – in bester Tanz der Teufel Manier – von Dämonen besessen und eröffnen die Jagd auf die junge Frau. Doch nicht ein Necronomicon ist schuld an der Misere, sondern ein Einhorn, welches mit seinen Rotlampenaugen ausschaut, als habe man es aus der Geisterbahn eines nahegelegenen Volksfestes entwendet. Als der grünphosphorisierende Urin eines Dämons auch noch ein Känguru reanimiert und dieses samt Bochandschuhen jagt auf Oscar macht, ist die Kacke erst recht am Dampfen…
Heidewitzka, was für ein Trash. Jedoch nicht im negativen, sondern im tromaesken, positiven Sinne. Geld war sichtlich keins vorhanden, was die billige Digitalvideooptik und das Make Up Marke Kinderkarneval durchaus deutlich machen. Doch Regisseur, Produzent, Cutter, Drehbuchschreiber und König der Welt Daniel Armstrong macht mit seiner Crew das Beste daraus. Der Film nimmt sich nicht eine Sekunde ernst, streut eine Menge gelungener Witze ein und punktet mit allerlei skurillen Einfällen, wie zum Beispiel eine Musicalnummer in einem Moment, in dem man sowas nun ganz und gar nicht erwarten würde. Ja, allen Bedenken zum Trotz bereitet CABIN OF THE DAMNED einem Publikum, dass mit Troma und SchleFaz etwas anfangen kann, eine Menge Spaß.
Im Bonusmaterial gibt´s den Trailer und zwei Featurettes, die grundehrlich mit der Tatsache umgehen, dass hier keine Kohle, jedoch Enthusiasmus in Hülle und Fülle vorhanden war. Hinzu kommt eine Synchro, die erstaunlich gelungen ist. Wer hätte das gedacht?
Ach ja, lieber Victor. Titten gibt es selbstverständlich auch. Die geile, rothaarige Danae Swinburne darf diese zur Schau stellen. Danke für diesen Schund, Donau Film.
Ach ja, Cineasten und Freunde anspruchsvoller Unterhaltung werden entsetzt sein…. und das ist auch gut so.
Trailer: