Der Master Chief dringt mit seinem Schiff in Galaxien vor, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat… „Halo“ ist seit jeher mit der XBOX verbunden und war auch mit ein Grund, warum ich irgendwann ein Fan des Microsoft-Lagers wurde. „Halo Legends“ feiert nun mit einer Kurzfilm-Sammlung ein Re-Release im Hause KSM. 7 Kurzfilme – 7 verschiedene Stile… ob das wirklich funktioniert?
Regie: Diverse
Produktion: Diverse
Artikel von Victor Grytzka
Videospielumsetzungen sind ein umstrittenes Thema das häufig Probleme mit sich bringt. So manches mal stricken Filmemacher eine absurde Story um etwas, weil die Vorlage vielleicht nicht genug hergibt. In anderen Fällen entfernt man sich zu weit von einer Vorlage, um das Ganze für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Es geht auf jeden Fall oft in die Hose. Das Halo-Universum bietet hingegen genug Stoff für Umsetzungen. Es hat eine eigene Historie, eigene Religionen, eigene Völker. Dies alles in einen Film zu packen wäre sicherlich nicht machbar gewesen, und so entstand unter der Schirmherrschaft von Frank O’Connor (verantwortlich für die Betreuung des Franchise) diese Kurzfilm-Sammlung. Statt einer langen Geschichte bekommen wird hier „kleine Häppchen“ aus der Halo-Welt serviert. Dies macht die Sache sehr interessant für die Fans, lässt aber Neulinge, die nicht über genug Hintergrundwissen verfügen ziemlich im Dunkeln tappen.
Deshalb werde ich in dieser Rezension nicht zu sehr auf die Stories eingehen, da jeder Spoiler – bei einem Film der im Schnitt unter 15 Minuten läuft – schon ein Spoiler zu viel wäre. Ich versuche es etwas allgemeiner zu halten.
Im Grunde steht häufig die Action im Vordergrund, wenn es dann darum geht dass Trupp X gegen Volk Y kämpfen muss, ein Militäranführer ausgeschaltet, oder die eigene Familie gerettet werden muss. Leider ist für eine Kurzrezension, wie sie nun mal der Stil der Medienhuren ist, der gesamte Umfang zu komplex um einen „Crashkurs“ über das Halo-Universum zu geben, deshalb beschränke ich mich hier auf den reinen Unterhaltungswert und die Inszenierung.
Diese kann man als tempo- und actionreich bezeichnen. Oft stehen Feuergefechte im Vordergrund, so dass zum durchatmen kaum Zeit bleibt. Halo ist eben was es ist, viel Action gewürzt mit taktischer Finesse und einer halbwegs komplexen Geschichte. Und dies wurde in der Kürze der einzelnen Filme sehr gut umgesetzt.
Optisch unterscheiden sich die Werke dabei mal mehr mal weniger. Der Grundton wird vom allseits beliebten Animestil geprägt, auch wenn es zwischendurch mal sehr CGI-lastiges Material zu sehen gibt. Dabei hat jedes Studio / jeder Regisseur versucht dem ganzen seinen Stempel aufzudrücken. Man hat es sogar geschafft in vielen der Episoden so etwas wie eine kleine „Moral“ oder etwas das zum nachdenken anregt einzubringen.
Am Ende möchte ich noch kleine Tipps geben, welche der Episoden meiner Meinung nach die Highlights sind. Da wäre einmal die Episode „Odd One Out“ aus den TOEI Animation Studios, die eine Parodie auf das Halo Universum darstellt, und den schusseligen Rekruten „Spartan 1337“ auf einen seltsamen Planeten führt. Ein weiteres Highlight ist „The Babysitter“, eine sehr actiongeladene Episode, die auch eine gewisse Botschaft vermitteln möchte.
An Bild und Ton gibt es nichts auszusetzen, aber das erwarte ich bei KSM mittlerweile kaum noch anders. Trotzdem würde ich „Halo Legends“ nur jenen Leuten empfehlen, die mit der Thematik vertraut sind. Sonst werden viele Fragezeichen auftauchen, die auch durch tolle Action nicht kompensiert werden können.