In diesem Heist-Movie steht Nic Cage als Cop kurz vor seiner Pension und gerät auf letzter Fahrt mit seinem Partner und einem verhafteten Schüler auf der Rückbank in einen heftigen Banküberfall, bei dem einige kampferprobte Söldner schwer bewaffnet zur Sache gehen. Der Überfall im Film ist durch die realen Ereignisse der North-Hollywood-Schießerei von 1997 inspiriert, die schon bei 44 MINUTEN – DIE HÖLLE VON NORD HOLLYWOOD (2003) als Vorlage dienten. Es könnte in diesem B-Movie also hoch hergehen. Wir werden sehen…

Regie: York Shackleton

Darsteller: Nicolas Cage, Sophie Skelton, Dwayne Cameron, Weston Cage Coppola

Artikel von Kai Kinnert

Ich fange mal gleich mit dem Schlechten an. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

Nicolas Cage dreht viel und ist dabei meist in günstig produzierten Filmen zu sehen, die längst nicht mehr den Standard seiner früheren Filme haben. Und auch dieser Streifen macht schon in den ersten Minuten klar, das hier nicht viel zu erwarten ist. Die Besetzung hat wahrscheinlich noch Geld mitgebracht, um mitspielen zu dürfen, anders kann man sich diese Ansammlung an schlechten Darstellern nicht erklären. Eine Kieskuhle vor Ort dient als Kulisse für Afghanistan, die Ausstattung wirkt zusammenklabaustert und der Rest wurde vor frech zusammengeschobenen Kulissen auf dem Studioparkplatz abgedreht. Selbst die Kamera verzichtet den ganzen Film über auf einen Wechsel der Brennweite und dreht alles mit nur einem einzigen Objektiv.

Doch dann geht die erste Ballerei los und plötzlich gibt sich der Film mehr Mühe und man ranzt ausreichend detailliert Löcher in die Umgebung. Das ist besser inszeniert als in allen letzten Steven Seagal Filmen zusammen und bringt einen gleich in gesellige B-Movie-Laune, die irgendwie positiv an CANNON FILMS erinnert. Der Streifen ist jetzt nicht besonders blutig, aber er versetzt seine Actionszenen mit ausreichend Firepower und Härte, so das man hinschaut. Ein späteres Bombenattentat auf ein Bistro wird dann doch in seiner Wirkung solide inszeniert und zeigt, das bei 211- COPS UNDER FIRE mehr möglich gewesen wäre. Tatsächlich gewinnt der Streifen mit seinem späteren Überfall auf die Bank an Unterhaltungswert, denn trotz der schlumpigen Ausstattung und dem zweifelhaften taktischen Verhalten der Söldner, die ja eigentlich Profis sein sollen, wird hier recht hart zur Sache gegangen. Und das ist die gute Nachricht.

Der Film beginnt mit der Söldnertruppe in Afghanistan, die gerade einen Überfall durchzieht. Nach diesem Black-Ops Einsatz versteckt sich die Truppe in einer Kleinstadt in Massachusetts und plant den Überfall auf die örtliche Bank. Der Film führt nun einige weitere Figuren ein, die mit ihrem Alltag zu kämpfen haben und später als Unschuldige in den Überfall geraten werden. Nic Cage dreht als Cop kurz vor der Pension seine letzten Runden und wird im Laufe eines harmlosen Einsatzes um einen Schüler in den schweren Überfall geraten, der viele Verluste verursachen wird. Dabei nimmt die Action des Überfalls einen Großteil des Films ein.

Das klingt, für sich genommen, nach einem soliden Actionfilm. Das ist 211 – COPS UNDER FIRE aber nur bedingt und dann auch nur mit viel Liebe zum B-Movie. Was wirklich stört, ist der Umstand, das der Hauptteil des Film eindeutig auf einem Kulissenparkplatz gedreht worden ist und so, unterstützt durch die zu schlichte Kameraarbeit, wie eine Stuntmenshow rüberkommt. Dem gegenüber setzt Regisseur Shackleton aber doch Momente gelungener Abfolgen, die sich dann über den günstigen Look des Streifens hinwegsetzen und in den besten Momenten wird sogar Seagals DEADLY REVENGE (1991) zitiert. Der Film entwickelt sich zu einer Art Cops-Hawk-Down-Drama, was eigentlich gar nicht schlecht ist. Und auch Nicolas Cage gibt sich wie immer Mühe und spielt solide, doch die Kollegen an seiner Seite wirken wie aus einem SAT1-Film und das zieht recht viel runter. Mehr Budget für bessere Drehorte und eine bessere Besetzung hätten dem Film gut getan.

Freunde des längeren Feuergefechts werden in 211 – COPS UNDER FIRE auf ihre Kosten kommen. Sofern man jetzt nicht HEAT, JOHN WICK oder gar eine Steigerung von 44 MINUTES erwartet. Alle anderen werden hier durchschnittliche Massenware vorfinden, die sich in zu wenigen Momenten wirklich Mühe gibt.

Das Bild der BD ist im glasklaren Look digital gedrehter Filme. Als Extras gibt es kurze Interviews mit Nicolas Cage, seinem Sohn Weston Cage und York Shackleton.

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