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GANS IM GLÜCK ist im Weihnachtsmonat Dezember vielleicht nicht der richtige Titel. GANS IN ORANGENSOßE wäre derzeit ganz sicher passender. Oder aber auch Gans süß-sauer, denn der neue Animationsfilm von Capelight Pictures kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne. Zusammen mit einigen Animationsprofis aus dem Westen schuf man mit DUCK DUCK GOOSE, was ebenfalls nach einer Bestellung beim Chinesen klingt, jedoch lediglich den Originaltitel darstellt, einen putzigen Trickfilm für die ganze Familie.
Original: Duck Duck Goose
Regie: Christopher Jenkins
Sprecher (englisch): Jim Gaffigan, Zendaya, Lance Lim, Greg Proops, Craig Ferguson
Sprecher (deutsch): Markus Pfeiffer, Oliver Stritzel, Christian Tramitz
Artikel von Christian Jürs
Gänserich Peng ist ein arroganter Schnösel. Der überzeugte Junggeselle glänzt durch Unpünktlichkeit und allgemeine Eitelkeit. Beim Formationsflugtraining macht er seine Mätzchen und sabotiert die Arbeit seiner Kollegen durch waghalsige Manöver. Als einer seiner Stunts in die Hose geht, stürzt Peng ab, verletzt sich und verpasst den Anschluss an seine Kameraden. Doch er ist nicht allein. Zwei Entenküken wurden ebenfalls von ihren Artgenossen getrennt und bitten nun Peng um Hilfe, da sie ansonsten verloren sind. Doch der denkt zunächst gar nicht daran, den beiden Kindern zu helfen. Da hilft es auch nichts, dass das kleinere Küken ihn gaaaanz lieb Mami nennt.
Doch schlussendlich muss der Flügellahme Gänserich eingestehen, dass es sicherer ist mit zwei hilflosen Küken zu reisen, da man diese notfalls dem Feind (in diesem Fall eine große, fette Katze mit einem gesunden und einem rotleuchtenden dämonenhaften Auge) zum Fraß vorwerfen kann, um fix das Weite zu suchen. So begibt sich das ungleiche Trio auf einen langen, beschwerlichen Weg voller Gefahren, bei dem Peng langsam sein Herz entdeckt…
Business as usual liefern die Chinesen mit ihrem Animationsfilm hier ab, der mit einem tollen 3D und liebevollen Animations aufwarten kann, die jedoch nicht an aktuelle Pixar Produktionen wie DIE UNGLAUBLICHEN 2 heranreichen können. Auch im Handlungsbereich bietet der Film wenige, ja, keine Überraschungen für Zuschauer älteren Semesters. Kleinere Kinder hingegen werden diesen Film ganz sicher lieben, denn die Gefahr, in die unsere Helden geraten, wird niemals allzu düster dargestellt, noch wirkt diese in irgendeiner Form beängstigend auf die Kleinen. Dafür stürzt sich der Film sofort in die Action, beginnend mit Pengs Flugmanövern und gefolgt von einem Schlamassel zum Nächsten, in welches unsere drei Helden stolpern.
Regiedebütant Christopher Jenkins schafft es tatsächlich, auch mit einem kleineren Studio, ein kurzweiliges Vergnügen zu erschaffen, welches bestens für Kinder im Alter von ca. 4 – 10 Jahren für Begeisterung sorgen kann und wird. Je älter man wird, desto schwächer empfindet man die Nummernrevue allerdings. Mit 43 Jahren bin ich mitten in der „ganz nett und putzig“-Phase angelangt. Das enorme Tempo des Neunzigminüters verhindert halt auch bei Größeren, dass der Film lahm oder gar langweilig wird.
Ganz und gar nicht lahm hingegen ist erneut die Veröffentlichung von Capelight Pictures, die nicht nur eine 3D Version auf den Markt brachten (die, wie bereits erwähnt, zu empfehlen ist), sondern auch allerlei Bonusmaterial wie Interviews, Featurette und ein Musikvideo sowie den Kinotrailer mit auf die Scheibe pressen. Mein Highlight ist allerdings die deutsche Synchronisation. GANS IM GLÜCK wurde nämlich bislang von NETFLIX mit einer eher unterirdischen Synchronisation bedacht, die bei dieser Veröffentlichung jedoch keine Anwendung fand. Stattdessen synchronisierte man den gesamten Film mit bekannteren und talentierteren Sprechern wie Christian Tramitz oder Oliver Stritzel kurzerhand neu. Eine Gute Wahl.
Bleibt also nur, den Film Eltern mit kleineren Kindern ans Herz zu legen. Die Älteren schauen eh TWILIGHT, AVENGERS oder spielen FORTNITE.
Trailer: