Bereits am 25. Januar veröffentlichte Donaufilm diesen Italo-Erotik Streifen in ungeschnittener Form erstmals in Deutschland auf DVD. In einer Zeit, in der Intimbehaarung noch en vogue war, becirct Edelnutte Laura den verschlossenen Sergio, und kassiert dafür mächtig viel Geld von Sergios zügellosem Vater Marcello. Ob Donaufilm auch mit dieser DVD abkassieren kann, das erfahrt ihr im folgenden Artikel…
Originaltitel: Laura – Oggetto Sessuale
Regie: Beppe Cino (als Bob Singer)
Darsteller: Simonetta Caro, Fabio Meyer, Al Cliver, Sacha Darwin
Artikel von Victor Grytzka
Knisternde Erotik mit hauchdünner Story war in den 70er und 80er Jahren ein Garant für volle Kinokassen und / oder einen ordentlichen Absatz im Videomarkt. Gegen Ende der 80er verschwand das Genre jedoch langsam aber sicher, und die Actionfilme übernahmen die Vormacht-Stellung. Eines dieser späten Produkte ist „Laura – Dreieck der Lust“ von Beppe Cino. Zunächst lange indiziert, erfuhr der Film unlängst eine komplett ungeschnittene Veröffentlichung auf dem deutschen Markt. Für mich eine Premiere, da ich diesen Film bis Dato noch nicht kannte. Lediglich Al Cliver war mir ein Begriff, da er in den 70ern und 80ern in diversen Genreproduktionen aus Italien zu sehen war. Die meisten Zuschauer werden ihn wohl mit „Woodoo“ (Lucio Fulci) in Verbindung bringen. Ob er hier als dauergeiles Familienoberhaupt überzeugen kann?
Marcello (Al Cliver) engagiert die Prostituierte Laura (Simonetta Caro), damit sie seinen verschlossenen Sohn Sergio (Fabio Meyer) in die Welt der Sexualität einführt. Doch der intelligente und sensible Bursche schmettert Lauras Annäherungsversuche mit aller Macht ab. Laura lässt nicht locker, denn sie hat mit Marcello noch eine Rechnung offen. Bei einer Nacht mit seinen Freunden und ihm vor einigen Jahren eskalierte die Situation, und Marcello und seine Freunde lebten ihre sadistische Ader an der Prostituierten aus. Nun möchte sie Sergio als „Mittel zum Zweck“ nutzen. Doch es kommt anders als sie es zunächst geplant hat. Sie entwickelt Gefühle für den Jungen, der so ganz anders ist, als seine zügellosen Eltern.
Die Geschichte um Lust und Leidenschaft ist so dünn, dass sie ohne Probleme auf ein Stück Toilettenpapier gepasst hätte. Die meiste Zeit zeigt Regisseur Cino Annäherungsversuche Lauras, die Sergio entweder komplett ignoriert, oder sogar energisch abwehrt. In einem Nebenplot wird die Beziehung zwischen Marcello und Laura angerissen, ohne dabei wirklich ins Detail zu gehen. Zusammengehalten wird das Konstrukt durch eine Ansammlung von nackter Haut und soften Sex Szenen, in die im späteren Verlauf auch der Hausherr und seine Gattin involviert sind. Um der Geschichte eine tragische Komponente zu verleihen werden immer wieder Monologe von Laura eingestreut, die einen Einblick in ihre chaotische Gefühlswelt eröffnen. Zudem versucht man mit einer Vergewaltigungsszene einen Schockmoment zu erzeugen, dessen Wirkung jedoch verpufft. Denn stereotype Punks, die Laura einfühlsam streicheln während im Hintergund der (immer selbe) Italodisco Sound dudelt, na ja…. Am Ende gibt es zumindest ein kleines Happy End, auch wenn der Ausgang der Geschichte nicht wirklich überrascht.
Punkten kann der Film mit guten schauspielerischen Leistungen, einer professionellen Kameraarbeit und ansprechend inszenierter Erotik. Wenn ein Film seine Stärken auf Sexszenen setzt, so müssen diese wenigstens schön anzusehen sein. Und genau dies geschieht hier durch sehr ästhetische Bilder die genug zeigen, ohne dabei jemals in platte oder pornographische Gefilde abzurutschen. Im Gesamtbild ergibt sich dann doch ein überraschen runder Film der keinen zu hohen Anspruch an sich selbst stellt, und deshalb auch (im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten) wunderbar funktioniert. Ein kleines Lob schicke ich hier an Simonetta Caro, über deren Filmkarriere ich außer diesem Eintrag nichts finden konnte. Eine wunderschöne Frau der die Rolle der Verführerin auf den Leib geschrieben zu sein scheint.
Wenig Lob habe ich allerdings für das verwendete Master der Scheibe übrig. Während die Tonspuren (Deutsch / Italienisch) in Stereo vorliegen und durchaus angenehm sind, ist die Bildqualität allerdings eher als grenzwertig einzustufen. Neben einem starken Bildrauschen gibt es ständige Streifenbildung, Farbflackern und unruhige Bildpassagen. Ich muss da schon beide Augen zudrücken, um dem Master gerade so ein „ausreichend“ mit einem dicken Minus zu bescheinigen. Und das auch nur weil es Bonuspunkte für den soliden Ton und den Umstand gibt, dass es sich hier um die ungeschnittene DVD Premiere handelt. Die deutsche Synchro ist übrigens ein Highlight und durch die Bank weg mit namhaften Sprechern besetzt. Dies wertet den Film noch einmal deutlich auf. Extras waren leider nicht zu finden.
Ob sich eine Anschaffung dennoch lohnt? Ich sage mal ja! Denn der Film an sich bietet grundsolide Erotik-Kost und ist dabei optisch ansprechend inszeniert. Genre-Fans freuen sich zudem über die Veröffentlichung, da sie nun eine weitere Lücke in der Sammlung schließen können. Das ist ja das Schöne an dem Team von Donaufilm. Solche Filme sind ihre Spezialität, und sie dürfen uns auch gerne weiterhin mit dem Nachschub solcher Perlchen erfreuen!
Einen Trailer konnte ich nicht finden, dafür gibt es an dieser Stelle ein paar Filmplakate zu sehen.