Bislang war dieser herrlich schundige Klassiker des Britischen Horrorkinos lediglich auf mittelprächtiger DVD erhältlich. Jetzt hat KOCH FILMS sich jedoch ein Herz (und jede Menge Knochen) gefasst. Ab sofort sind nicht nur die Gebeine der Opfer, sondern auch das Bild dieser Mediabookvariante hochauflösend. Richtig gelesen, die nach riesigen Futurama-Gehirnschnecken ausschauenden Monster aus dem Labor des Grauens schlabbern ihren Opfern sämtliche Knorpel aus dem Leib statt die Haare vom Kopf. Ob Horrorikone Peter Cushing ihnen Einhalt gebieten kann? Wir werden sehen…

Originaltitel: Island of Terror

Regie: Terence Fisher

Darsteller: Peter Cushing, Edward Judd, Carole Gray, Eddie Byrne

Artikel von Christian Jürs

Irgendwo auf einer kleinen, abgelegenen, Insel an der Küste Irlands. Im Labor des Krebsforschers Dr. Phillips (Peter Forbes-Robertson) werden geheime Experimente durchgeführt, die den Krebs endgültig besiegen sollen. Keine gute Idee, denn wir befinden uns in einem britischen Horrorfilm unter der Regie von Terence Fisher, der Klassiker wie DRACULA, DER FLUCH VON SINIESTRO oder den kürzlich besprochenen BRENNENDER TOD inszeniert hat. Ehrensache, dass die ganze Forschungssache schief geht und bösartige Parasiten entstehen, die…nun, dazu kommen wir später.

Zunächst erfahren wir erst einmal, dass der Strom auf dieser Insel von einem veralteten Generator erzeugt wird, der längst Überholungsbedarf hat und gaaaaaanz sicher nicht schlappmachen wird. Auch Telefonleitungen gibt es noch keine. Beste Vorraussetzungen also für die Monster, ungestört ihrer Tätigkeit nachzugehen. Und das machen sie dann auch ziemlich schnell. Kaum wurde uns die Situation erklärt, da hört der einheimische Ian Bellows (Liam Gaffney) merkwürdige Geräusche aus einer Höhle. Er betritt diese (mächtig großer Fehler)…und wir hören einen Schrei. Ferierabend für Herrn Gaffney.

Stunden später meldet seine Frau (Joyce Hemson) den Göttergatten als vermisst. Sofort macht sich der hilfsbereite Constable Harris (Sam Kydd) auf die Suche und wird auch schnell in der besagten Höhle fündig. Doch sein Fund ist so erschreckend, dass er zum Inselarzt Dr. Landers (Eddie Byrne) eilt. Gemeinsam suchen sie die Leiche auf und schaffen sie auf den Obduktionstisch des Arztes, der feststellen muss, dass Mr. Bellows nicht nur kein Rückgrat, sondern überhaupt keine Knochen mehr im Körper hat.

Aus Verzweiflung zieht er die Experten Dr. Stanley (Peter Cushing) und Dr. West (Edward Judd), der seine fesche Freundin Toni Merrill (Carole Gray) gleich noch mitbringt um den Scream-Queen-Faktor zu erhöhen, hinzu. Gemeinsam suchen sie nach der Ursache des Unheils, finden jedoch zunächst nur weitere Leichen, bis sie im Labor des Krebsforschers schließlich fündig werden. Doch die Monster, die ihnen nun gegenüberstehen, sind nicht nur brandgefährlich, sie vermehren sich auch rasend (indem sie eine Zellteilung durchführen, bei der scheinbar Maccaroni austreten – siehe Bild weiter unten). Es ist also Eile geboten, sonst ist die Insel (und schlussendlich die gesamte Menschheit) verloren…

Heidewitzka, was für eine trashige Spaßbombe sich doch hinter dieser kleinen Produktion, die bei uns auch unter dem abenteuerlichen Titel ZOMBIES – TODESMONSTER GREIFEN AN einst vertrieben wurde, verbirgt. Nein, wirklich gruseln dürfte sich heute niemand mehr bei dieser feinen Monsterhatz, obwohl für Atmosphäre, auch dank ausreichend Nebelmaschinen, gesorgt ist.

Zwar handelt es sich hier nicht um eine HAMMER FILMS Produktion, doch die very britische Gruselfilmatmosphäre ist trotzdem vorhanden, zumal die Namen Cushing und Fisher ja zur Elite dieses Studios gehörten. Nein, hier haben wir einen PLANET FILMS PRODUCTION Streifen, die es auf ganze sieben Tiel gebracht haben. Zu diesen gehört auch der neulich bereits besprochene Film BRENNENDER TOD.

Bild und Ton der Mediabookvariante sind hervorragend. Die deutsche Synchronfassung punktet mit Friedrich Schoenfelder auf Cushing, der ihm auch in KRIEG DER STERNE noch sein Organ lieh. Im Bonusbereich erwartet Euch der Trailer in deutsch und englisch, ein langes Interview mit Christopher Lee (der gar nicht mitspielt, aber eine Menge über seine Arbeit mit Terence Fisher zu erzählen hat), eine Bildergalerie und (mein Highlight) ein Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad, der schon so manche Veröffentlichung aufgewertet hat.

Insgesamt ein herrlicher B-Film in einer schönen Veröffentlichung.

Trailer:

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