Da sind sie wieder, die wesenden, stinkenden Untoten. Diesmal hat es England erwischt. Erneut, wie schon bei Danny Boyle, sind die Infizierten rennende, aggressive Furien und nicht die behäbig schlurfenden Romero-Zombies. Mit diesen brutalen Monstern müssen sich die Soldaten einer Spezialeinheit herumschlagen, um nichts Geringeres zu erreichen, als die Menschheit zu retten. Edel. Ob das klappt, könnt Ihr nun, dank OFDb Filmworks herausfinden. Ob es sich aber auch lohnt dies herauszufinden, erfahrt Ihr im Artikel.
Originaltitel: Redcon-1
Regie: Chee Keong Cheung
Darsteller: Oris Erhuero, Carlos Gallardo, Mark Strange, Katarina Leigh Waters
Artikel von Christian Jürs
Gleich zu Beginn bekommen wir eine, mit stakkatoartigen Schnitten versehene, Eingangssequenz, in der uns, nebem allerlei Mord an Mensch und Tier, noch der Auslöser für die heutige Untotenapokalypse präsentiert wird.
Eine Gefängnisrevolte samt Ausbruch ist es diesmal gewesen. Was das mit Zombies zu tun hat? Nun, einer der Ausbrecher, ein Typ namens James Rowan (Marc Baylis), trägt das todbringende Zombievirus bereits in sich. Dies verdankt er den Experimenten des Dr. Julian Raynes (Robert Goodale), die dieser an den Insassen des Knasts verüben durfte.
Zwar kann man die Gefahr in soweit bannen, dass die Mutierten in einer Quarantänezone eingesperrt werden, doch diese droht, nicht ewig undurchdringbar für die Zombies zu bleiben. Da man vermutet, dass der, sich immer noch in der Gefahrenzone aufhaltende, Dr. Raynes ein Gegenmittel parat hat, schickt man eine Spezialeinheit aus britischen und amerikanischen Söldnern in die Todeszone, um ihre einzige Hoffnung zu retten…
Klingt irgendwie alles ziemlich bekannt, oder? Ist es ja auch. Die Eingangssequenz erinnert nicht von ungefähr an Zack Snyders DAWN OF THE DEAD und die rennenden „Zombies“ belagerten England ja auch schon unter Danny Boyle. Dazu bekommen die Soldaten noch eine Zeit von Muddi….äääähh….ihren Auftraggebern vorgegeben, die ein wenig nach DIE KLAPPERSCHLANGE riecht. Doch das macht alles nix, denn der kostengünstig in passenden Ruinen, auf Hinterhöfen und sogar in einem verlassenen Gefängnis inszenierte Film gibt wirklich Vollgas. Ratz Fatz ballern die Militärjungs und -mädels einige Köpfe zu Matsch und nicht allzu lange später erfahren wir, dass die Biester intelligenter sind als gedacht. Die können sich dann sogar an ihre Vergangenheit im Kampfsportverein erinnern und teilen ordentlich aus, was der Action zu Gute kommt und dafür sorgt, dass man diesen Schmarrn nicht hinterfragt.
Tatsächlich lässt der Film über eine Stunde nix anbrennen. Es wird geballert, gekämpft und getötet…auf beiden Seiten, versteht sich. Doch dann, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet, wird nochmal die Handlung und Figurenentwicklung etwas in den Vordergrund gestellt. Man wollte wohl erst den Ballast der unnötigen Nebenfiguren loswerden. Als diese dann starben, wurde der Film redseliger. Eine der größten Schwächen des Films, der lieber nach 80 Minuten Dauerfeuer einfach hätte enden können. Dann wäre er in sich runder geworden.
Technisch ordentlich und auch ebenso synchronisiert steht der Film ab sofort im Händlerregal. Die FSK 18 Scheibe ist uncut und recht schmodderig. Im Bonusbereich gibt´s nicht sonderlich viel zu entdecken. Trailer und ein Wendecover sidn aber vorhanden.
Wer also sein Hirn mal wieder ausschalten möchte und keine wirkliche Innovation erwartet (oder gehören kickende und fahrende Zombies zur Innovation?), wird mit REDCON-1 sicherlich seinen Spaß haben. Ich hatte ihn weitestgehend auch. Kann man von einem Film, der als „von den Machern von DESPERADO und TEENAGE MUTENT NINJA TURTLES“ beworben wird, auch erwarten. Lol.
Trailer: