Was wäre, wenn man die Fehler, die zum Ende der Beziehung zu einem geliebten Menschen geführt haben, mit Hilfe einer Zeitmaschine einfach korrigieren könnte? Stünde dann dem ewigen Glück nichts mehr im Wege? Bill Murray hatte damit am Murmeltiertag einst großen Erfolg, Ashton Kutcher kam hingegen der Butterfly Effect in die Quere. Wie stehen also die Chancen für HUGO CABRET Star Asa Butterfield im Kampf um GAME OF THRONES Schönheit Sophie Turner? Ab sofort könnt Ihr dies dank CAPELIGHT PICTURES herausfinden, die den Film just veröffentlicht haben. Ob sich die Sichtung lohnt, könnt Ihr im Artikel nachlesen.
Originaltitel: Time Freak
Drehbuch und Regie: Andrew Bowler
Darsteller: Asa Butterfield, Sophie Turner, Skyler Gisondo, Will Peltz
Artikel von Christian Jürs
Das studierende Physikgenie Stillman (Asa Butterfield) kann sein Glück gar nicht fassen. Obwohl er eigentlich ein langweiliger Nerd mit Hang zu albernen Science Fiction Filmen ist, kann er bei der attraktiven Debbie (Sophie Turner) landen und ihr Herz erobern.
Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer und nach wenigen Monaten beendet sie die Beziehung wieder. Stillman, der akribisch protokoll geführt hat über die Fehler, die er in der gemeinsamen Beziehung begann, ist sich sicher, dass er das Herz seiner Allerliebsten zurückerobern kann. Jedoch nicht in der Gegenwart, sondern mit einer von ihm entwickelten Zeitmaschine, mit deren Hilfe er an die entscheidenen Punkte ihrer gemeinsamen Zeit zurückreisen kann, um seine begonnenen Fehler zu korrigieren. Als seelische Unterstützung nimmt er seinen besten Freund Evan (Skyler Gisondo) mit auf die Reise, da er sich von diesem nützliche Tipps erhofft. Der ist allerdings selbst damit beschäftigt, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, da sein beruflicher Werdegang, sowie sein Liebesleben, alles andere als spektakulär laufen…
In letzter Zeit häufen sich die abendfüllenden Verfilmungen guter Kurzfilme. Erst kürzlich besprach ich den Horrorfilm The Dark, vor einigen Wochen den SciFi-Streifen KIN und jetzt eben Time Freak, den Regisseur Andrew Bowler bereits 2011 als 10 Minüter herausbrachte. Bei uns erschien die Langfassung unter dem romantischerem Titel Zurück zu Dir. Beide Titel passen, auch wenn der Originaltitel wesentlich eindeutiger die Richtung vorgibt und hierzulande Verwechslungsgefahr mit einem David Duchovny-Streifen gleichen Namens besteht.
Der Film startet mit dem Ende…der Beziehung. Stillman sitzt Debbie in einem Lokal gegenüber, als sie ihm offenbart, dass es vorbei ist. Zunächst bettelt der Junge noch unbeholfen, als er jedoch merkt, dass dies nicht den erwünschten Erfolg bringt, greift er zu seinem Smartphone und spult die Szenerie zurück.
Der Zuschauer lernt daraus drei Dinge:
1. Zurück zu Dir vergeudet keine Zeit mit Vorgeplänkel und konfrontiert den Konsumenten sofort mit der Ausgangsposition
2. Moderne Time Freaks benötigen nicht 1.21 Gigawatt, um einen Zeitsprung zu vollziehen. Ein Smartphone genügt vollkommen.
3. Stillman ist der typische Nerd, wie er auch in The Big Bang Theory dargestellt wird. Ein Physikgenie und Science Fiction Nerd, der an akuter Beziehungslegasthenie leidet und unfähig ist, Konflikte mit seiner Freundin auszutragen, aus Angst sie zu verlieren. Ich kenne dass, ich war auch mal so (abzüglich des Physikgenies, leider)
Wir erfahren erst hinterher, dass Stillman in seiner Verzweiflung die Zeitmaschine entwarf, mit dem einzigen Ziel, seine Freundin zurückerobern. Da passt es natürlich super, dass er ausführlich in Tabellenform Buch über seine Beziehung zu Debbie geführt hat, mit den exakten Zeitpunkten, die seinerseits zum Ende der Beziehung geführt haben. Klingt ein wenig nach Besessenheit. Doch Stillman ist kein Psycho, sondern ein verzweifelt Liebender. Aber kann so ein Plan überhaupt funktionieren und zu dauerhaftem Glück verhelfen?
Natürlich nicht, doch bis unser (Anti-)Held diese Erkenntnis machen wird, vergehen äußerst vergnügliche zwei Drittel der Laufzeit. Insbesondere Sidekick Evan ist es, der für Spaß beim Zuschauen sorgt, da seine Zeitsprünge meist in unangenehmen Situationen münden, die der arme Kerl nun wirklich nicht verdient hat. Zur Belustigung des Publikums funktionieren diese Fremdschämmomente allerdings ganz wunderbar.
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass im letzten Absatz von vergnüglichen zwei Dritteln der Gesamtspielzeit die Rede war. Genau hier liegt das Problem, denn, auch wenn der Film letztlich mit einem schönen, den Zuschauer zufriedenstellenden, Ende aufwarten kann, so verliert das Drehbuch auf der Zielgeraden ein wenig an Biss und vor allem den Faden. Hier hätte der Film locker zehn Minuten einsparen können, um, ebenso wie zu Beginn, straight-to-the-point kommen zu können. Trotz dieses kleinen Mankos bleibt Zurück zu Dir aber ein kurzweiliges, launiges Vergnügen mit guten Darstellern. Für einen unterhaltsamen Abend auf der heimischen Couch bestens geeignet.
Bild (1,77:1) und Ton (Detusch und Englisch in 5.1 HD) präsentieren sich makellos. Die deutsche Synchronfassung ist hervorragend. Als Bonus gibt es Interviews mit den Hauptdarstellern, Trailer und den originalen Kurzfilm Time Freak mit deutschen Untertiteln.
Trailer: