Horrorfans aufgepasst. Nach dem Ende des legendären X-RATED-Magazins, welches mit Ausgabe 103 in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, gibt es nun eine Auferstehung mit dem ursprünglichen Namen ART OF HORROR, aus der Zeit, als es noch ein Faltblatt mit zusammengesammelten Schnittberichten von Andreas Bethmann war. Gott sei Dank orientierte man sich nicht an dessen Qualität, sondern bemühte sich, ein neues, eigenständiges Heft, vertrieben durch SUBVERSIV MEDIA, auf den Markt zu bringen. Ob es sich dabei um brauchbare Klolektüre handelt oder doch nur als kostspieliges Toilettenpapier taugt, haben sowohl wir, als auch PLAYZOCKER REVIEWS einmal für Euch gestestet. Und Zocki hat sogar noch etwas zu verlosen…
Chefredakteur: Matthias Bogner
Redaktion: Christoph N. Kellerbach, Kevin Zindler, Tom Graupner, Tom Burgas
Freie Mitarbeiter: Sam Freissler und Florian Wurfbaum
Artikel von Christian Jürs
Bevor mir gleich die Kollegen Kellerbach, Zindler, Bogner und Co. Drohbriefe oder schlimmer, Xavier Naidoo CDs, senden: Der Clickbait erzeugende Einleitungstext war nicht ernst gemeint, denn das neue Art of Horror Magazin gehört in jeden Haushalt des heimischen Horrorfreaks. Ob dieser seine Zeitschriften auf dem Scheißhaus oder in einem anderen Lesezimmer goutiert, bleibt jedem selbst überlassen. Denn dieses liebevoll erstellte, physische Herzensprojekt, vertrieben von Subversiv Media, muss einfach am Leben erhalten werden (auch wenn es quasi gerade erst geboren wurde). Was Euch sonst entgeht? Dazu kommen wir jetzt.
Ganze 56 Seiten und damit deutlich mehr als zuvor, fasst das Hochglanzmagazin, welches von der optischen Gestaltung her eher an die Moviestar erinnert, jedoch nicht so schwammig und unentschlossen zwischen den Genres hin- und herspringt (wie zum Beispiel auch diese „Medienhuren“ tz tz tz). Hier ist Horror angesagt, der Titel gibt die klare Linie vor und damit steht Art of Horror mittlerweile ziemlich alleine da, denn das Fanzine als solches droht auszusterben. Da Horror mittlerweile salonfähig geworden ist, könnt Ihr Euch das Heft ganz einfach im Zeitschriftenladen um die Ecke zulegen. Sollte es dort nicht vorhanden sein, so bleibt Euch noch die Onlinebestellung bei www.subversiv-shop.de.
Schlägt man das Mag auf, so erblickt man auf der linken Seite eine ganzseitige Werbung zum Krautploitation-Streifen Atomic Eden, über den wir zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls eine Rezi veröffentlichen werden (bleibt gespannt!). Auf der rechten Seite dann ein Willkommensgruß von Chefredakteur Matthias Bogner mit einem herzlichen Willkommensgruß und einem Ausblick auf die „Coming Attractions“ der Folgeseiten. Daneben die Inhaltsangabe. Die beiden nächsten Seiten widmen sich den News und Leserbriefen, wobei Letztere selbstverständlich noch ausbleiben in dieser Ausgabe. Danach gehts ans Eingemachte…
Ein knapp dreiseitiger Bericht über das Shining-Sequel Doctor Sleeps Erwachen, ein Interview mit Robert Sigl zur Neuveröffentlichung seines wunderschönen, 1989 gedrehten Filmes Laurin, gefolgt von einem mehrseitige Pandemie-Special (wer von Corona noch nicht genug hat, bekommt hier ein paar passende Filmtipps). Weiter geht es anspruchsvoll mit einer Rezi zu Der Leuchtturm mit einem so gar nicht glitzernden Robert Pattinson, dafür mit Bart, gefolgt von einem ausführlichen Bericht zur Leprechaun-Reihe, inklusive Kritik zum neuesten Teil von diesem großartigen (*keuch*) Horrorfranchise.
Der Unsichtbare, ein Nachruf auf Dieter Laser, Tiberius´ neuer Horrorschocker Mutant River plus Interview, The Cleaning Lady, Die Farbe aus dem All mit Nicolas Rage, Elijah Wood in Come to Daddy, die Berichtsauswahl ist vielfältig und doch immer themenbezogen. Dann folgt ein 4 seitiger Bericht zum 40. Geburtstag des Kultschockers Freitag der 13., der meinen Filmgeschmack mit 13 Jahren einst deutlich prägte, verfasst von Mr. Booklet Christoph N. Kellerbach – absolut lesenswert.
Wir befinden uns gerade mal auf Seite 36 mit der Rezi zu Girl on the third floor, gefolgt von Miss Zombie, einem weiteren Nachruf (*schnief*) auf Stuart Gordon, eine Kritik zu Finale – Entertainment kennt keine Grenzen samt Interview mit Hauptdarstellerin Anne Bergfeld, Berichte über Corona Zombies, Sweetheart, Underwater, Killer Sofa (erneut ein Interview, diesmal mit dem Regisseur) und Blood Bags (und noch´n ausführliches Interview).
Auf der Zielgeraden gibt es dann noch sogenannte Horror-Quickies, die erstaunlicherweise nicht von meiner ersten Liebesnacht in den frühen 90ern handeln, sondern Kurzreviews diverser anderer Kracher (u.a. First Love) beinhalten. Dann folgt noch Jörgs Videoecke, in der Jörg Bauer über vergessene Videothekenperlen aus der seeligen VHS-Zeit schwärmt. Zum Abschluss wirds dann nochmal eklig in Toms Untergrundkolumne, in der der romantische Filmtipp Tumbling Doll of Flesh, ideal fürs erste Date, vorgestellt wird. Wenn sie (oder er) dann nicht wegläuft, festhalten. So einen Partner findet ihr nie wieder. Zuletzt noch Werbung für Death Wish – Ein Filmbuch sieht rot, welches ich mir demnächst ebenfalls zur Brust nehmen werde.
Ihr seht, die Auswahl an Berichten ist extrem vielfältig. Das Abo der Cinema kann nun endgültig gekündigt werden. Hier schreiben Jungs, die schon seit Jahren dieser Arbeit aus Leidenschaft nachgehen und wissen, wovon sie sprechen, bzw. schreiben. Vieles ist enorm kurzweilig verfasst worden, anderes rein informativ. Ein wirklich schöner Einstand, den man auch in ein paar Jahren nochmals rauskramen kann, um darin nochmal zu stöbern.
Leute, kauft das Heft, da steckt Herzblut drin. Ich werde es jedenfalls weiterhin tun.
Hier nun zum Abschluss der versprochene Magazin Check samt Gewinnspiel von Playzocker Reviews: