Das Abenteuer um Millie, Russell, Johnny Sinclair und dem vorlauten Totenschädel Erasmus von Rothenburg geht, mit drei weiteren Hörspielen, basierend auf dem Fortsetzungsroman von Kinderbuchautorin Sabine Städing, in die zweite Runde. Endlich, nach bestandener Geisterjägerprüfung, können Johnny und sein bester Freund und Assistent, der ängstliche und etwas rundliche Russell, ihre Geisterjäger-Agentur eröffnen. Ihre Mitschülerin Millie hat auch bereits einen ersten Auftrag für die beiden Möchtegernhelden. Doch noch bevor sie den Jungs Genaueres berichten kann, bleibt Millie dem Unterricht in der Schule fern. Was ist geschehen? Und welches Geheimnis verbirgt Erasmus derweil vor seinem Freund Johnny? Nun, wir werden es gemeinsam in den Hörspielen aus dem Hause FOLGENREICH erörtern…
Dialogbuch und Regie: Dennis Ehrhardt
Nach der Buchvorlage von Sabine Städing
Sprecher: Dirk Petrick, Wolf Frass, Lène Calvez, Leon Blaschke, Sarah Madeleine Tusk
Artikel von Christian Jürs
Nachdem Johnny (Dirk Petrick) zusammen mit seinen Freunden die vier Geister aus dem Anwesen seiner Eltern vertrieben hat, ist es still geworden auf Greyman Castle. Da er aber seine Geisterjägerprüfung damit erfolgreich bei seinem Freund, dem sprechenden Totenschädel Erasmus von Rothenburg (Wolf Frass), abgelegt hat, steht der Eröffnung seiner Geisterjägeragentur, die er zusammen mit seinem Schulkumpel Russell (Leon Blaschke) betreiben möchte, nichts mehr im Wege. Naja, fast nichts. Denn Russells Mutter verbietet ihrem Sohn fortan den privaten Kontakt zu Johnny, da sie ihren Sohn keiner Gefahr aussetzen möchte. Die Ereignisse aus dem Vorgänger Beruf: Geisterjäger haben eben ihre Spuren hinterlassen. Doch Russell bleibt seinem Freund treu und erfindet immer neue Ausreden, weswegen er von daheim wegbleibt, um auf Geisterjagd zu gehen.
Sabine Städing – Autorin
Ihr erster Auftrag lässt auch nicht lange auf sich warten, denn ihre Mitschülerin Millie (Sarah Madeleine Tusk), die Johnny besonders gern mag, hat Probleme mit einer Geistererscheinung bei ihr zuhause. Genauere Angaben kann sie den Jungs allerdings nicht mehr geben, denn am Eröffnungstag der Geisterjägeragentur bleibt Millie plötzlich dem Unterricht fern. Daher kümmern sich die beiden Geisterjäger zunächst einmal um ihre neuen Visitenkarten, die ein gewisser Bronzo (Jürgen Holdorf), der für Russells Vater arbeitet, für die beiden drucken möchte. Dafür verlangt er jedoch eine Voodoopuppe, wie sie in der Praxis von Cécile (Lène Calvez), dem Kindermädchen, dass sich um Johnny kümmert, während sich seine Eltern einmal wieder auf beruflicher Weltreise befinden, hängen. Also schleichen sich die beiden in ihre Praxis und stiebitzen eine der zahlreichen (49) aufgehängten Voodoopuppen. Es wird ihr schon nicht auffallen, oder?
Lène Calvez
Zudem scheint der lebende Alchimistentotenschädel Erasmus etwas Geheimes im Schilde zu führen, was er vor Johnny zu verbergen scheint. Immer wieder versteckt er offenbar Dinge und hin und wieder hört Johnny seinen Freund mit fremden Stimmen kommunizieren. Etwas dürfte faul sein an der Sache, auch wenn Erasmus immer wieder beteuert, dass er nichts zu verbergen habe. Doch für dieses Geheimnis hat Johnny zunächst keine Zeit, denn Millie bleibt auch in den Folgetagen krank daheim. An ihrer Haustür entdecken Johnny, Russell und Erasmus seltsame Kratzspuren und ihre Mutter (Stephanie Kellner) wimmelt Johnny und Russell auf seltsame Art und Weise an der Tür ab.
Stephanie Kellner
Nachdem die erste Trilogie dazu diente, Johnny und seine Freunde den Lesern / Hörern vorzustellen, kann die Fortsetzung Dicke Luft in der Gruft von Anfang an Gas geben. Wesentlich rasanter als sein Vorgänger, dabei aber genauso witzig und diesmal sogar zwischen den einzelnen Episoden mit richtig spannenden Cliffhangern versehen, vergehen die knapp drei Stunden Gesamtlaufzeit wie im Fluge. Diesmal wirds auch etwas gruseliger, bleibt aber im Grunde genauso jugendfrei (Empfohlen ab 10 Jahren). Vergleichbar in etwa mit der Steigerung zwischen den ersten beiden Harry Potter Teilen, an die Johnny Sinclair mehr erinnert, als an seinen Namensvetter. Für dessen Fans gibt es am Ende des letzten Teils übrigens ein schönes, kleines Easter-Egg zu entdecken, welches mich wahrhaft zum Lachen brachte.
Dennis Erhardt – Regisseur
An der Sprecherfront hat sich nur wenig verändert. Die Hauptfiguren werden allesamt wieder von ihren Sprechern übernommen und alle machen eine Spitzenarbeit. Vor allem Wolf Frass sticht als sprücheklopfender, immer schnell beleidigter Erasmus von Rothenburg hervor. Aber auch seine Kollegen Petrick, Calvez, Blaschke und Tusk sind wieder genial. Die Sounduntermalung von Hörspielprofi Dennis Erhardt ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben.
Johnny Sinclair – Dicke Luft in der Gruft ist ein großer Spaß für Groß und Klein, sogar mehr noch, als sein guter Vorgänger. Ich hatte eine Menge Spaß und freue mich nun auf die nächste Trilogie Die Gräfin mit den eiskalten Händchen, über die ich in Kürze berichten werde.