In Zeiten, in denen die Schulen teilweise aufgrund des Infektionsaufkommens geschlossen sind, ist es umso wichtiger, Kindern auf alternativen Wegen ein bisschen Bildung nahezubringen. Eine tolle Möglichkeit bietet die Hörspielreihe LEO UND DIE ABENTEUERMASCHINE aus dem Hause e.T.Media. Darin reist ein kleiner Löwe mit einer Zeitmaschine durch die Geschichte und lernt allerlei wissenswertes über die Welt. Die Reihe bringt es auf mittlerweile 12 Abenteuer, wir haben uns aber zum Kennenlernen für die Folge 11 entschieden, in der Leo den legendären Kung Fu Helden Bruce Lee aufsucht. Ein Spaß für Groß und Klein? Wir werden sehen… 

Buch, Regie und Produktion: Matthias Arnold

Sprecher: Marco Rosenberg, Katrin Zierof, Babette Büchner, Dirk Petrick, Friederike von Frajer, Oliver Rohrbeck

Artikel von Christian Jürs

Der kleine Löwe Leo (Marco Rosenberg) erholt sich gerade von seiner letzten Reise zu den antiken, Olympischen Spielen, als sein Großvater (Hubert Burczek) zu Besuch kommt. Dieser hat, ohne das Wissen von Leos Mama (Irina von Bentheim), dem Jungen einst die Abenteuermaschine vermacht, mit der auch er schon Ausflüge in alle Welt unternommen hat. Auch dieses Mal kommt Opa nicht mit leeren Händen, sondern übergibt dem Jungen ein Zeitreisetagebuch, mit dem es für den kleinen Löwen leichter wird, gezielt bestimmte Epochen und Orte anzusteuern. Außerdem hat er noch die Bitte im Gepäck, dass Leo unbedingt vorsichtig sein soll bei seinen Ausflügen, damit dem kleinen Racker nichts passiert. Doch diese Sorge ist eigentlich unbegründet, denn die in die Maschine eingebaute Abenteueruhr (Babette Büchner) hat immer ein Auge auf den Jungen und holt ihn immer wieder zurück, wenn es allzu brenzlig wird.

Marco Rosenberg

Trotzdem legt ihm sein Opa nahe, dass Leo lernen solle, sich in Selbstverteidigung schulen zu lassen. Was läge da näher, als eine Reise zur größten Kampfsportlegende aller Zeiten? Nein, die Rede ist nicht von Kampfwurst Steven Seagal, der den kleinen Leo im Buffetleeressen unterrichten könnte, sondern von Bruce Lee (Dirk Petrick), dem Mann, der Kung Fu auch im Westen berühmt machte. Also reist Leo zurück ins Jahr 1953, als Lee gerade einmal 12 Jahre alt war. Doch was Leo vorfindet, ist kein unbesiegbarer Kämpfer, sondern ein verängstigter Junge, der unter den Mobbingattacken seiner britischen Mitschüler leidet. Ehrensache für Leo, dass er den Jungen mit dem Namen Lee Jun Fan, wie Bruce Lee mit bürgerlichem Namen hieß, unter seine Fittiche nimmt und ihm mit Hilfe der Abenteuermaschine eine Lehrreise in die Welt des Kung Fu unternimmt…

Dirk Petrick

Wo man sich auch umschaut, überall ist man voll des Lobes für die ambitionierte Hörspielreihe Leo und die Abenteuermaschine…und zwar, mit Einschränkung, vollkommen zu Recht. Zunächst einmal ist die Idee gut, Kindern mit Hörspielen neues Wissen beizubringen. Dabei werden Dinge erzählt, die auch so manch´ Erwachsener noch nicht gehört haben dürfte. Hinzu kommen gut geschriebene Dialoge und eine Sprecherschar, die sich sehen lassen kann. Sowohl die Hauptsprecher wie Marco Rosenberg, Katrin Zierof und Babette Büchner, sie alle wissen zu überzeugen. Dass man Dirk Petrick für die Rolle des jungen Bruce Lee gewinnen konnte, freut mich ebenfalls, wusste er doch schon als Johnny Sinclair in der gleichnamigen Hörspielserie zu überzeugen. Mit Ingo Albrecht (Stimme von Dwayne Johnson), Irina von Bentheim (des öfteren auf Naomi Watts zu hören) und Oliver Rohrbeck (den brauche ich wohl nicht vorstellen), letzterer als Shaolinmönch mit dem Schalk im Nacken, gibt es sogar echte Synchronschwergewichte auf die Ohren. Leider spricht Jürgen Kluckert nicht den kurzen Auftritt von Chuck Norris, was den Kids aber mangels Kenntnis natürlich nicht auffallen dürfte.

Katrin Zierof

Die Altersempfehlung seitens des Labels liegt bei 6 – 99 Jahren, was bezüglich des vermittelten Wissens durchaus passend ist. Trotzdem liegt genau hier mein einziger Kritikpunkt, denn durch die Tatsache, dass es sich bei dem Zeitreisenden um einen kleinen Löwen und nicht etwa um einen normalen, jungen Teenager handelt, liegt das tatsächliche Interesse der Hörer in etwa bei 6 – 10 Jahren, was eigentlich schade ist. Hat man dieses Alter überschritten, werden schrullige Dialogpassagen, wie die, die Leo mit seinem Opa führt, doch arg anstrengend und man neigt zum Kapitelsprung. Außerdem dürfte das süße Knopfaugenkätzchen auf dem Cover Hörer älteren Semesters eher abschrecken als diese anzusprechen. Dabei ist es für die eigentliche Geschichte gänzlich unerheblich, dass Leo ein Löwe ist. Die Folgenlänge von satten 120 Minuten ist zudem zwar löblich, dürfte bei den anvisierten, jungen Kids allerdings auch zu Konzentrationsschwächen auf der Zielgeraden führen.

Babette Büchner

Das alles ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn gut gemacht sind die Leo und die Abenteuermaschine Hörspiele allemal. Trotzdem beißt sich die Laufzeit mit der teils kindlichen Erzählweise. Der Erfolg des Konzepts gibt den Machern allerdings recht, weswegen ich die Rezension versöhnlich mit einem „gut gemacht“ beenden möchte.

Wer einmal reinhören möchte, um zu testen, ob die heimischen Kids darauf anspringen, dem möchte ich die Homepage nahelegen, auf der auch diverse Hörproben vorhanden sind:

www.Abenteuermaschine.de

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