Eigentlich sollte diese bissige Komödie mit Stranger Things-Star Natalia Dyer bereits im November 2020 in unseren Kinos starten und wir hatten sogar Kinofreikarten für Euch, doch Corona, dieses blöde Miststück, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Doch Ihr müsst nicht traurig sein, denn AMAZON PRIME Kunden kommen ab jetzt in den kostenfreien Genuss dieser Satire über Glauben und Sexualität. Wer dort nicht Kunde ist, der kann ab Anfang Februar auch zur Heimkinoveröffentlichung von CAPELIGHT PICTURES greifen. Wir verlosen, mit freundlicher Unterstützung des Verleihers, nun eine DVD für einen glücklichen Gewinner, die wir rechtzeitig zum Heimkinostart versenden werden. Was Ihr dafür tun müsst und was der Film taugt? Lest selbst…
Originaltitel: Yes, God, Yes
Drehbuch und Regie: Karen Maine
Darsteller: Natalia Dyer, Timothy Simons, Wolfgang Novogratz, Francesca Reale
Artikel von Christian Jürs
„Traurig. Traurig. Der ganze Film ist eine furchtbare Gotteslästerung. Wir sind alle Sünder und brauchen tag täglich Vergebung unserer Sünden durch Jesus. Jeder von uns hat Schwachstellen. Wo werdet ihr eure Ewigkeit verbringen, wenn Jesus hier als Witzfigur erneut gekreuzigt wird. Was ist wenn die Bibel doch recht hat?? Dann wisst ihr ja wo die Reise hingeht…“
(Kommentar auf YouTube)
Wir schreiben das Jahr 2000. Die Kinos haben geöffnet, Corona ist noch ein Bier, Nokia die führende Handymarke und das coolste Game für Unterwegs heißt Snakes. Zu dieser Zeit besucht Alice (Natalia Dyer), Tochter einer christlichen Familie, eine streng katholische Highschool, an der gelehrt wird, dass Sex nur in der Ehe stattfinden darf und auch dann nur zum Zwecke der Fortpflanzung. Masturbation ist ebenfalls tabu, da Gottes Samen nicht verschwendet werden darf. Doch etwas verändert sich in und an Alice, die, ganz natürlich hormonell bedingt, plötzlich körperliches Interesse an eben diesem Tabuthema hegt. Als nach einer Party das Gerücht an ihrer Schule verbreitet wird, sie habe ihrem Mitschüler Wade (Parker Wierling) „die Sahne geschlagen“ (engl.: tossed the salad), distanzieren sich nicht nur ihre Mitschüler, sondern auch die Lehrkräfte von dem wohlbehüteten und völlig ahnungslosen Mädchen. Dabei versteht Alice nicht einmal, was „die Sahne schlagen“ bedeuten soll. Trotzdem ist jedermann von ihrer Schuld überzeugt. Selbst ihre beste Freundin Laura (Francesca Reale) distanziert sich von ihr, da ihr bereits auffiel, dass Alice bei der Heimkinosichtung des Blockbusters Titanic auf eine Wiederholung der harmlosen Liebeszene zwischen Leo und Kate bestand, als diese sich zum gemeinsamen Videoabend trafen. Laura wittert zutiefst perverse Gedanken in Alice Kopf und unterstellt ihr, sie hätte tatsächlich unchristlichen Sex mit ihrem Klassenkameraden vollzogen. Die zutiefst verunsicherte Alice sucht daraufhin Aufklärung in einem Internetchat am PC ihrer Eltern, der in einem kurzem, harmlosen Cybersex mit ihrem unbekannten Gegenüber am anderen Ende der Leitung mündet. Um wieder auf den rechten Weg zu finden, nimmt Alice, zusammen mit Laura, am schulischen „Kirkos Retreat“ teil, einer Gemeindefahrt in ein christliches Camp. Die folgenden vier Tage stehen unter der strengreligiösen Leitung von Vater Murphy (Timothy Simons) und seinen jugendlichen Schäfchen, die allesamt ihre Liebe zu Gott zelebrieren und ihrer Enthaltsamkeit bei fröhlichen Kirchenliedern und offenen Gesprächen, in denen sie ihr Innerstes offenbaren, fröhnen. Auch Wade befindet sich unter den Teilnehmern, der das Missverständnis, unter dem Alice leidet, klarstellen könnte. Doch der denkt gar nicht daran, sich als Lügner zu outen. Als Alice sich schließlich in den Highschool-Footballstar Chris (Wolfgang Novogratz) verguckt, der in der Kirchenfreizeit als Mentor fungiert, spielen ihre Hormone endgültig verrückt. Wird sie auf den Weg der Tugend zurückfinden oder entscheidet sie sich für ein Leben in „Sünde“?
Yes, God, Yes basiert auf dem gleichnamigen Kurzfilm, den Regisseurin Karen Maine bereits zwei Jahre zuvor, ebenfalls mit Natalia Dyer in der Hauptrolle, präsentierte. Dabei handelt es sich keinesfalls in der Langfilmversion um eine unnötig aufgeblähte Variante der Geschichte um das junge Mädchen auf der Suche nach sich selbst. Im Gegenteil, zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, der Film näme unnötige Schlenker, um zu erzählen, was er uns zeigen möchte. Der Film ist mit gerade einmal 77 Minuten Laufzeit aber auch entsprechend kurz. Wer allerdings eine frivole Komödie im Stil von American Pie erwartet, der wird maßlos enttäuscht sein. Der Film betreibt auch keine Gotteslästerung, wie der eingangs zitierte Kommentar uns glauben machen möchte. Vielmehr ist es eine feinsinnige Beobachtung und Abrechnung mit dem sektenartigen Verhalten so manch gläubiger Provinz in den Vereinigten Staaten…und mit Sicherheit nicht nur dort. Merke: Dein Körper gehört Dir, nicht der Kirche.
Ursprünglich sollte Yes, God, Yes am 5. November 2020 in den deutschen Kinos starten und wir hatten sogar Freikarten für Euch. Doch der immer noch andauernde Lockdown kam uns dazwischen und nun erscheint der Film endlich im Heimkino. Auf DVD und Blu-ray ist neben ein paar Outtakes, dem Trailer und geschnittener Szenen auch die ursprüngliche Kurzfilmvariante zum direkten Vergleich vorhanden. Ein tolles Extra, auf das man als Amazon Prime Kunde freilich verzichten muss.
Yes, God, Yes ist eine nette, kleine, nicht allzu bissige Satire auf den Glaubenswahnsinn, die von Natalia Dyer spielend auf ihren Schultern getragen wird. Der Beweis, dass sie mit Sicherheit eine Karriere nach Stranger Things haben wird. In Zusammenarbeit mit Capelight Pictures könnt Ihr nun eine DVD des Films bei uns gewinnen…
Gewinnspiel: Um im Lostopf zu landen, schreibt einfach eine Email mit dem Betreff „Vater unser“ an christian@die-medienhuren.de und beantwortet die Gewinnspielfrage:
Wie lautet Natalia Dyers Rollenname in der Erfolgsserie Stranger Things?
Der Einsendeschluß ist der 3. Februar 2021 um 20 Uhr. Der Gewinner/die Gewinnerin wird im Anschluß per Mail informiert.
Viel Glück.
Trailer: