In den ersten 18 Minuten gleich dreimal gevögelt, nackte Oberkörper und die typischen Anekdoten-Dialoge von Paaren, die sich gerade entdecken. Julia und Manuel haben eigentlich einen One Night Stand, aus dem dann regelmäßige Treffen werden. Ist es Liebe? Oder doch nur bumsen? Neben dem Rummachen ergründet das Paar durch Gespräche die Chancen auf eine Beziehung. BUSCH MEDIA brachte das Kammerspiel nun für´s heimische Schlafzimmer…äh…Wohnzimmer heraus.

Originaltitel: En tu piel (aka 7:20 Once a Week)

Regie: Matias Bize

Darsteller: Eva Arias, Josue Guerrero

Artikel von Kai Kinnert

Once a Week erzählt die Geschichte eines hemmungslosen Seitensprungs, aus dem sich eine langlebige Affäre entwickelt. Als Julia und Manuel sich zufällig in einer Bar kennen lernen, fühlen beide spontan eine enorme sexuelle Anziehungskraft zueinander. Noch am selben Abend geben sie ihrem Verlangen nach und landen gemeinsam im Bett. Anders als erwartet, bleibt es nicht nur bei einem One Night Stand. Obwohl beide verheiratet sind, beschließen sie, sich jeden Donnerstag für ein heimliches Sex-Date zu treffen. Mit der Zeit spüren Julia und Manuel allerdings, dass ihre Gefühle füreinander weit über die Befriedigung einer sinnlichen Lust hinausgehen. Und immer mehr stellt sich die Frage, welche Zukunft ihr intimes Verhältnis haben soll.

Der Film konzentriert sich gänzlich auf seine beiden Hauptdarsteller. Obwohl sich die Erzählung über den Zeitraum von ein paar Wochen erstreckt, verlässt die Inszenierung niemals den Raum. Entweder sind Julia und Manuel im Bett – oder auf dem Sofa. Mal steht Julia auch alleine im Wohnzimmer herum und denkt nach, ansonsten findet die Welt außerhalb nicht statt. Once A Week spielt wie ein Bühnenstück auf begrenzter Fläche und muss so – im besten Falle – seine Kraft aus den Dialogen, dem Schweigen, dem Schauspiel, der Kamera und einer dichten Inszenierung ziehen.

Regisseur Matias Bize hatte für sein Vorhaben durchaus passende Darsteller gefunden. Auch wenn Josue Guerrero als Manuel ein bisschen wie ein Meerschweinchen rüber kommt, eben etwas zu harmlos und schnuffelig und es so im realen Leben stets nur zum Besten Freund attraktiver Frauen bringen würde, ist er doch der richtige Anspielpartner für Eva Aria, die mit ihrer Attraktivität die Rolle der Julia lebendig macht. Once A Week hat also durchaus die richtigen Schauspieler für die Story, doch bis auf Eva Aria bricht der Film im Laufe seiner Spielzeit immer mehr in sich zusammen, denn es fehlt eine filmische Auflösung der Handlung, die sich zu sehr auf den Dialog und das Gefummel beschränkt, ohne dabei Bilder für eine Innerlichkeit zu finden. Das Leben besteht nicht nur aus Bett und Sofa, man benötigt die Interaktion mit der Umwelt, um Lebendig zu werden. Und genau das fehlt dem Film. Julia und Manuel verlassen nie die Wohnung, der Zuschauer hat nur den Dialog und eine schwache, konventionelle Kamera, der nur wenig an Bildgestaltung einfällt…der Film strandet im Scherenschnitt des zunehmend hölzernen Dialogs und entfremdet so die Figuren dem Publikum.

Once A Week fehlt das Leben, um das Interesse des Publikums dauerhaft an das Paar zu binden. Dazu gesellt sich eine kalkulierte Schlüpfrigkeit in der Inszenierung, denn Matias Bize war bewusst, das Eva Aria eine attraktive Frau ist und fokussiert das Gefummel, trotz aller Unschärfen, auf ihren Körper. Das ist wahrlich Old School und filmisch pubertär, irgendwie unnötig. Es reicht einfach nicht aus, Leute beim herzigen Quatschen und wonnigen Gefummel zu zeigen, um eine reduzierte Story auf den Punkt zu bringen. Die Handlung ist hier zu linear, Julia und Manuel werden zu einem Paar für das man sich am Ende nicht mehr interessiert. Kommen sie zusammen…oder nicht…es ist Latte. Once A Week ist zu sehr ambitionierte Theaterbühne und zu schwach in der Inszenierung, um aus Julia und Manuel ein spannendes und knisterndes Paar zu machen, für das man sich am Ende noch interessiert.

Das Bild der uns vorliegenden Blu-ray ist gut und klar, der Ton ebenso.

Trailer:

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