Es ist die Zeit der Rassentrennung in den USA, Alabama, tief im Süden, wo der Ku Klux Klan durch alle Gesellschaftsschichten gewachsen war und der vererbte Hass zum guten Ton des Prekariats gehörte. Bob Zellner, real existierend, war damals ein recht wacher Student am Kleinstadt-College, der sich von seinem rassistischen Umfeld lossagte und sich der schwarzen Bürgerrechtsbewegung anschloss. Bei einer Demonstration friedlicher und gewaltfreier Demonstranten erlebte Zellner den weißen Mob, wie er gewalttätig über die Menschen herfiel und beschloss in Folge dessen, seine Karriere und sein Studium fahren zu lassen und sich zunehmend für die Bürgerrechte zu engagieren. BUSCH MEDIA GROUP brachte die autobiografische Verfilmung Bob Zellners nun im Heimkino heraus und spendiert Euch eine DVD und eine Blu-ray.

Regie: Barry Alexander Brown

Darsteller: Lucas Till, Lucy Hale, Cedric the Entertainer, Julia Ormond, Brian Dennehy, Lex Scott Davis, Laurissa Romain, Sharonne Lanier

Artikel von Kai Kinnert

Es ist das Jahr 1961 – Im amerikanischen Süden ist der Rassismus gegen die schwarze Bevölkerung seit jeher tief verwurzelt. Der junge College-Student Bob (Lucas Till) wuchs in diesem Klima des Hasses auf, noch dazu als Enkel eines berüchtigten Ku-Klux-Klan-Mitglieds. Inspiriert von den Worten und Taten von Martin Luther King und Rosa Parks, schließt er sich der schwarzen Bürgerrechtsbewegung an. Dies bringt nicht nur die direkte Konfrontation mit einem Teil seiner Familie, sondern auch mit seiner Freundin Carol-Anne (Lucy Hale) und ehemaligen Kommilitonen mit sich. Als die Bürgerrechtsbewegung zunehmend auf gewaltsame Gegenwehr stößt, erkennt Bob, dass er eine gravierende Entscheidung treffen muss.

Spike Lee war der Wegbereiter dieses ambitionierten, unabhängig produzierten Films, den sein langjähriger Editor Barry Alexander Brown mit wenig Budget und vielen Unterstützern auf die Beine stellte. Ein echter Executive Producer eben, der mit seinem Namen die Gelder für die Produktion sicherstellte. Die Verfilmung des Werdegangs Bob Zellners passt in das Produktionsportfolio Spike Lees, wenn auch die Person Zellners weniger schillernd und weniger dramatisch ist, als man es sonst von den dramaturgischen Konstellationen der Spike Lee Filme her kennt. Kein Wunder, denn die eigentliche Idee des Streifens ist gar nicht so sehr die Bebilderung von Zellners Werdegang, sondern die Bürgerrechtsbewegung selber…die sich hier langsam formiert und aus einem Netzwerk an Stimmungen, Ereignissen und Personen zu einer landesweiten Bewegung heranwuchs. Der Film beleuchtet viel vom privaten Umfeld Zellners und zeigt so, wie verwachsen der traditionelle Hass und die Umstände der damaligen Gesellschaft waren. Zellner wird als unbekümmert-flapsiger OFF-Erzähler eingeführt, der die Ereignisse, die ihn zum ersten weißen Sekretär der Bürgerrechtsbewegung machten, erzählerisch begleitet. Dabei behält der Film auch die Wegbegleiter Zellners im Fokus…der Streifen skizziert auf vielen Ebenen mannigfaltig die Einstellungen der Menschen um Bob Zellner herum und gibt so eine komplexe Verschiebung in der Gesellschaft wie unter einem Brennglas wieder.

Bob Zellner besaß Mut, er ist einfach über die Umstände der Rassentrennung und einem anerzogenem Hass hinausgewachsen, hatte die Nase voll von Hetze und latenter Gewalt, schaltete seinen gesunden Menschenverstand ein und machte einfach mal was anderes. Und das im positiven Sinne. Nichts aufregendes eigentlich, er wurde damals nur ein Mitarbeiter am Telefon, aber dennoch ein wesentlicher und nicht selbstverständlicher Schritt im Kleinen.

Und hier beginnt die Schwierigkeit an Son of the South. Dem Streifen fehlt es an Spannung, an einem filmischen Ziel. Die Figur Zellners hat nur wenig historische Bedeutung für die Bürgerrechtsbewegung, es fehlt also etwas der Drive, und die Inszenierung hat in seinen Übergängen fast amateurhafte Macken. Streckenweise wirkt der Film wie das Frühwerk eines späteren Profis… irgendwie erstaunlich… aber das ist nur Jammern auf hohem Niveau. Denn die Besetzung ist super, die Szene sind angenehm gut gespielt und das Drehbuch leistet sich geschickte Dialoge. Der Zwischenton in Son of the South funktioniert, die Figuren sind menschlich greifbar. Wer sich für das Thema interessiert und über ein paar kleinere, inszenatorische Schwierigkeiten hinwegsehen kann, darf hier getrost einen Blick wagen.

Das Bild der zur Rezension vorliegenden Blu-ray ist gut, satt und klar, der Ton ist gut. Als Extras gibt es ein Interview mit Regisseur Barry Alexander Brown, ein Interview mit Hauptdarsteller Lucas Till, Behind the Scenes und Tales from the Freedom Rides.

Gewinnspiel:

Busch Media Group spendiert Euch eine DVD und eine Blu-ray des Dramas. Um zu gewinnen, müsst Ihr folgende Frage beantworten:

  • In Son of the South hat Hollywoodschauspieler Brian Dennehy einen seiner letzten Auftritte (er verstarb am 15. April 2020 im Alter von 81 Jahren). Seine bekannteste Rolle war wohl die des bösen Sheriff Teasle. In welchem Film kam dieser Charakter vor?

Beantwortet die Frage bis Freitag 08. Oktober 2021 um 16 Uhr, indem Ihr eine Mail mit dem Betreff „Der Süden“ an christian@die-medienhuren.de schickt. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

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