Uuuh…das ist harter Stoff. Cheech & Chong waren einst die Wegbereiter des Kifferfilms und hatten dabei sogar einen gewissen Witz. Ich erinnere mich, wie ich mir damals die Streifen auf VHS ansah und sie…auch ohne Gras…lustig fand. Na gut, das ist 36 Jahre her und ich war 17, wer weiß, ob der filmische Ulk auch heute noch zünden würde. Hollywood reichte später einige Titel zum Thema nach, wobei kaum einer so konsequent verraucht dämlich ist, wie So High…und seine Fortsetzung. JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT brachte den Klamauk nun fresh als Doppel-Blu-ray heraus und spendiert Euch zwei Exemplare.

Originaltitel: How High

Regie: Jesse Dylan

Darsteller: Method Man, Redman, Obba Babatundé, Fred Willard, Hector Elizondo, Trieu Tran

Artikel von Kai Kinnert

Für Silas (Method Man) und Jamal (Redman) besteht der Sinn des Lebens einzig und allein darin, high zu werden und möglichst viele Mädchen flachzulegen. Das Leben ist schön, bis sie plötzlich einen Uni-Test absolvieren müssen, doch zum Glück hat Silas in seiner ganz persönlichen Homegrown-Plantage eine ganz neue Pflanze hochgezogen. Von diesem Gras werden die beiden nicht nur unglaublich high, sondern sie bekommen auch erstklassige Noten und die Elite-Uni lädt die „Genies“ zum Studium ein.

Ein von Rap-Musik untermalter Film, der nur ein Minderheitenpublikum anspricht.“, Zitat Filmdienst. In der Tat, denn der Film ist… erwartungsgemäß… ein strammer Genre-Beitrag des Kiffer-Films, eine Ansammlung von Gags, die unter kräftiger Gras-Befeuerung im bunten Quatsch-Wahn entstanden sein müssen. Der Film verlangt einiges vom Zuschauer, besonders den unbedingten Willen, noch einmal die Pubertät in sich zu verspüren und wirklich alles komisch zu finden, was irgendwie mit Mädchen, kiffen, Schule und Grasanbau zusammenhängt. Die Kernidee ist hier, durch kiffen schlau zu werden und einen erfolgreichen Schulabschluss zu erlangen. Wäre es nicht genial, fleißig kiffen zu können und dabei doch noch eine wache Birne zu haben und den Arsch hoch zu bekommen, bevor einen die übliche Lethargie des Dauerkonsums erwischt? Das sind Fragen, wie sie im Produktionsbüro in wochenlanger Diskussion hin und her gewälzt wurden und irgendwann war man soweit, für diesen Filmquatsch ein paar Millionen Dollar freizugeben.

Rentiert hat sich das geringe Budget des Films allemal, denn der Streifen spielte im Laufe der Zeit locker seine Kosten wieder ein und avancierte sich zu einem der beliebtesten Filme in diesem Genre. Dabei sind die Gags noch nicht einmal besonders gut, aber das stört kaum, denn So High ist eine einzige Nummernrevue an Kalauern, ulkigen Dialogen und kleineren Geschmacklosigkeiten, wie sie für das Genre unabdingbar sind. Schräg sollte es sein… und das wurde es auch. Absolut jede Szene ist ein Comic, alles wird hier… fast auf Krampf… überspitzt, bunt und zappelig vorgetragen, die Sache um die magische Pflanze nimmt kein Ende. Alle wollen das gute Dope und wer daran zieht, dem strömen… im günstigen Videoeffekt… Feenstaub aus den Ohren und Fingern – und der Regenbogen erscheint als eine Art Elmsfeuer um das Haupt des Konsumenten herum.

Der Streifen enthält so gesehen alles, was man für einen bedröhnten Filmabend mit seinen THC-versierten Kumpels so braucht. Dusselige Dialoge, bekiffte Spießer, explodierende Tauben, Party, Konkurrenz, Superkräfte, Visionen und eine ausgegrabene, halb verweste Leiche, die im Kitchen Aid zu matschigem Dünger zerhackt wird. Man bekommt, was man erwartet. Erwartet hatte ich allerdings auch, dass es Gags gibt, die über das Genre hinauswachsen und so auch universelle Unterhaltung ermöglichen, die über den Vollrausch des Publikums hinausgeht. Doch das ist leider Fehlanzeige.

Und wie sieht es mit der Fortsetzung aus? Ehrlich gesagt, wusste ich gar nicht, dass es eine gibt. Das wussten hierzulande wohl einige nicht und daher ist die Fortsetzung auch nicht synchronisiert worden, wobei es immerhin deutsche Untertitel gibt. How High 2 bedient dann auch einen ähnlichen Plot, nur etwas variiert und tatsächlich hat man das Gefühl, dass der zweite Teil ein Tick besser sein könnte, als sein Vorgänger… ähnlich bescheuert, aber nicht mehr ganz so hysterisch.

Man kann So High mögen oder nicht, Fakt ist, dass der Streifen enorm in seiner deutschen Synchronisation verliert. Angestrengt und mit Stock im Arsch ist die heimische Übersetzung geraten, da sollte der geneigte Zuschauer unbedingt auf die englische Tonspur zurückgreifen. Denn hier entsteht der Witz durch die Sprachmelodie, durch das gekonnte Kauderwelsch der Schauspieler, welches sich einfach nicht ins Deutsche übersetzen lässt. Im Original hat der Film deutlich mehr Charme, als in seiner Übersetzung.

So High war damals schon anstrengend… und ist es auch heute noch. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dieser 90minütige Power-Ulk hier und da zum Schmunzeln reizt… es passiert einfach zu viel Quatsch, als das man seinen Blick abwenden könnte… aber dann reicht es auch und man ist froh, die Pubertät hinter sich gelassen zu haben. Freunde dieses Party-Streifens werden sowieso zuschlagen, bekommen sie hier doch gleich die Fortsetzung mitgeliefert. Und die ist jetzt gar nicht mal so schlecht.

Das Bild der Blu-ray ist sauber, satt und klar, der Ton ebenso. Als Extras gibt es Deleted Scenes, eine Blooper Reel, ein WTHC Special und die Fortsetzung How High 2 auf einer zweiten Blu-ray.

Gewinnspiel:

Und da Justbridge Entertainment ein kundenfreundlicher Laden ist, wurden uns zwei Verlosungsexemplare zur Verfügung gestellt, die wir… wie gutes Dope eben… unter die Leute bringen wollen. Wer also Bock auf die Tüte hat, muss nur eine Frage beantworten, um die grüne Glücksfee zu aktivieren:

Wie heißt der Regisseur der Fortsetzung?

Die Antwort schickt bitte mit dem Betreff „Bekifft“ bis Sonntag, 17. Oktober 2021 um 18 Uhr an christian@die-medienhuren.de. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

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