1975 war ein historisches Jahr. Nicht nur, dass ich damals geboren wurde, nein, auch die Verfilmung von Peter Benchleys Erfolgsroman Der weiße Hai eroberte die Leinwand und ließ Steven Spielberg über Nacht zum Wunderkind von Hollywood mutieren. Seither muss der Meeresbewohner mit den vielen Zahnreihen immer wieder für mehr- oder weniger gelungene Horrorschocker herhalten. Aus dem Hause BUSCH MEDIA GROUP gibt es jetzt Nachschub für Fans dieses Genres. Ob wohl der hier vorliegende Streifen zur Kategorie Hop oder Top gehört?
Originaltitel: Frenzy
Darsteller: Aubrey Reynolds, Gina Vitori, Lanett Tachel, Taylor Jorgensen
Artikel von Christian Jürs
Haihorrorfilme haben wieder Hochkonjunktur. Ob in der A-Liga, wo Filme wie The Shallows oder Meg für volle Kinosäle sorgten oder halt im Billigfilmsektor. Dort, wo die Sharknados, vier-, fünf und sechsköpfigen Fischlein oder auch Sand-, Eis-, Zombie- und Geisterhaie ihr Unwesen treiben – The Asylum und Co sei dank. Surrounded – Tödliche Bucht gehört in die Billigheimer-Rubik, geht sein Unterfangen jedoch nicht ironisch an, sondern meint es todernst.
Lindsey (Aubrey Reynolds), die zusammen mit einer Gruppe von Vloggern, bestehend aus ihrem Freund Seb (Taylor Jorgensen), sowie ihrer älteren Schwester Paige (Gina Vitori), dem Kameramann Evan (Michael S. New) und der ehemaligen Soldatin Kahaia (Lanett Tachel), auf einen Abenteuertrip geht, steht im Zentrum der Geschichte. Die Gruppe will ihren Abonnenten spektakuläre Tauchaufnahmen in verbotenen Gewässern bieten. Widerwillig steigt Lindsey in das zu diesem Zwecke gemietete, kleine Privatflugzeug ein, in dem der Pilot (Pope Bustos) direkt nach Abflug das Ortungssystem ausschaltet, damit die Gruppe unentdeckt bleibt. Eine folgenschwere Entscheidung, da die Maschine nach kurzer Flugdauer den Geist aufgibt, einen Flügel verliert und anschließend über dem offenen Meer abstürzt.
Lindsey findet, auf dem Wasser treibend, ihren Freund und die Soldatin unverletzt wieder. Von ihrer Schwester fehlt jedoch jede Spur. Da das Ortungsgerät kein Signal sendet, bleiben die Retter aus. Dafür werden drei extrem hungrige Mörderhaie auf die im Wasser treibende Gruppe aufmerksam. Glück im Unglück: Kahaia findet das Rettungsschlauchboot, in welches sich zwei von ihnen retten können…
Der SyFy Produktionscredit gleich zu Beginn lässt Schlimmes ahnen. Doch immerhin positiv anzumerken ist an Surrounded – Tödliche Bucht, dessen Originaltitel Alfred Hitchcock mit Sicherheit im Grabe rotieren lässt, dass der Film flott beginnt. Ernsthaft, wir bekommen die Gruppe nur knapp gezeigt, dann geht´s bereits ab in den Flieger und zack – zerbirst das CGI-Flugzeug am Meeresgrund. Hierbei bemerkt man, dass die Computereffekte sich in den letzten 10 Jahren doch ein wenig verbessert haben. So haben, dank evolutionsbedingtem Datenspeichergrößewachstum, in 10 Jahren wohl auch Trashfilme ein paar überzeugende Spezialeffekte. Doch wir leben heute und Frenzy, wie der Film im Original heißt, bietet so einige Lacher. Beim Flugzeugabsturz dachte ich noch „Naja, ganz so scheiße sieht´s ja gar nicht aus„, da kommen auch schon die lachhaft hineinkopierten Turbo-Haifischflossen, die gerne in Formation schwimmen und einen unbändigen Appetit haben, um die Ecke. Ja, dabei verhalten sich die Fische sogar wie richtige Arschlöcher, die einfach nicht ablassen von ihren potentiellen Opfern, egal, wieviel sie von ihnen sie schon aufgeknabbert haben. Von hier an wechseln sich die Effekte zwischen schlimmen CGI- und Originalaufnahmen von Haien im Aquarium ab.
Es wäre auch völlig okay, wenn der ganze, recht langweilig gefilmte Schinken, nicht auch noch von minutenlangen Flashbacks unterbrochen werden würde, in denen uns die Figuren näher gebracht werden sollen. Wir sollen also eine Beziehung zu ihnen aufbauen, erfahren aber nur belangloses und wer außerdem mit wem poppt. Gähn!
Mit diesen Zwischenschnipseln wird das letzte bisschen Atmosphäre aus Surrounded – Tödliche Bucht gekonnt herausgepresst. Übrig bleiben blasse, uninteressante Figuren in unglaubwürdigen Situationen, die hanebüchene Dialoge runterrattern und in miesen Effekten verenden. Es gibt bestimmt 100 andere Haifilme, mit denen man seine Zeit unterhaltsamer verbringen kann. Aber auch 100 Haifilme, die noch öder sind, wetten?
Die Bild- (1,78:1 / 1080p) und Tonqualität (Deutsch und Englisch DTS-HD 5.1) der mir vorliegenden Blu-ray sind super. Die Synchronisation ist in Ordnung. Im Bonusbereich gibt es eine Trailershow und ein Wendecover ohne Flatschen zu vermelden.