Ich geb´s zu. Diese Review hier ist längst überfällig. Numero Uno aus der The Witch-Reihe, der als Bonus den Mediabooks aus dem Hause ALPHA FILM beiliegt, habe ich, wie ich erschreckt feststellen musste, bereits vor einem Monat besprochen. Doch allzuviele Baustellen wie Podcastprojekte, Pantoffelkino-Aufzeichnungen mit den dazugehörigen Vorbereitungen, aber auch Überstunden aufgrund von Kollegenausfällen beim Fulltimejob, eine Großmutter, die ins Pflegeheim verfrachtet werden musste und eine hin- und wieder auftretende Schreibmüdigkeit, spielten bei der Verzögerung so mancher Artikel, die noch folgen werden, eine Rolle. Aber genug des Rumgeheules, widmen wir uns dem Sequel des wirklich sehenswerten Fantasy-Actionkrachers von I saw the Devil-Mastermind Park Hoon-jung. Ob er wohl die Erwartungen, die der Erstling bei mir erweckte, auch hier erfüllen konnte?

Originaltitel: Manyeo 2: Lo go

Drehbuch & Regie: Park Hoon-jung

Darsteller: Cynthia, Park Eun-bin, Eun-Su Seo, Yoo-Bin Sung, Jin Goo

Artikel von Christian Jürs

Am Ende von The Witch Part One: Subversion stand ein Cliffhanger, der mein Interesse weckte, wie es denn nun mit der titelgebenden Hexe Koo Ja-yoon (Kim Da-mi), die eigentlich keine Hexe ist, weitergehen würde. Doch Park Hoon-jung dachte gar nicht daran, den Wissensdurst seiner Zuschauer zu befriedigen, denn anstatt eine echte Fortsetzung der Story zu inszenieren, geht der Filmemacher diesmal einen anderen Weg. Für die existenziellen Fragen wird später noch Zeit sein, denn dies ist nur der Mittelteil einer angedachten und hoffentlich auch demnächst zuende erzählten Trilogie.

Inmitten eines geheimen Labortrakts, in dem ein Massaker stattfand, erwacht ein blutverschmiertes Mädchen (Cynthia) aus ihrer Ohnmacht. Zuvor wurde sie, gemeinsam mit ihren Klassenkameraden betäubt und entführt. Mit ihrer blutbesudelten, weißen Robe stapft sie barfuß hinaus in den Schnee, wo die junge Frau alsbald von einem Fahrzeug am Straßenrand aufgegabelt wird. Im Wagen sitzt die eingeschüchterte Kyung-Hee (Park Eun-bin), umringt von ein paar Schergen des Gangsters Yong Du (Jin Goo), die ihr nahelegen wollen, das Stück Land ihrer Eltern, auf dem sie gemeinsam mit ihrem Bruder Dae-gil (Yoo-Bin Sung) seit dem Tod von Mama und Papa wohnt, zu räumen. Da sich die Geschwister beharrlich weigern, ihr Elternhaus aufzugeben, wollen die Gangster Gewalt anwenden. Doch da haben sie die Rechnung ohne das blutverschmierte Mädchen gemacht, welches, als auch sie bedrängt wird, mit übermenschlichen Kräften einen Unfall provoziert und die Gaunerbande zurück zu ihrem Schöpfer schickt.

Dankbar für ihre Rettung, nimmt Kyung-Hee das Mädchen mit heim, wo sich herausstellt, dass deren Wunden erstaunlich schnell heilen und auch sonst ihre Kräfte die einer normalen, jungen Dame um ein Weites überschreiten. Als Yong Du einen zweiten Gangstertrupp zu den Geschwistern schickt, macht die neue Bewohnerin kurzen Prozess mit den harten Kerlen. Doch damit ist die Gefahr natürlich nicht gebannt, da sich noch andere, weitaus mächtigere Feinde auf den Weg machen, um das Mädchen aus dem Weg zu räumen.

Vier Jahre und eine Pandemie gingen zwischen dem ersten- und dem zweiten Teil ins Land und hoffentlich lässt der angedachte und auch am Ende von The Witch: The Other One angekündigte Abschluss der Trilogie nicht ebensolange auf sich warten. Zwar kann die etwas an ihrer Wiederholung leidende Fortsetzung nicht mehr ganz so überzeugen wie der Erstling, doch ist der Film erneut wunderschön fotografiert und ebenso gut gespielt. Positiv hervorzuheben ist, dass das namenlose Mädchen in diesem Film deutlich sympathischer daherkommt als ihre Vorgängerin Koo Ja-yoon im Vorgänger. Der Film lässt sich Zeit, seine Figuren einzuführen und uns nahezubringen, zunächst nur von wenigen, kurzen Actionmomenten unterbrochen. Doch keine Sorge, gegen Ende kracht es erneut gewaltig und auch der Splatterfan kommt einmal mehr nicht zu kurz. Nicht auszudenken, was die FSK noch vor zwanzig Jahren aus dem Film alles hätte herausschneiden lassen. Heute aber ist das alles ungekürzt kein Problem mehr.

Mir wusste The Witch: The Other One zu gefallen, auch wenn der Vorgänger weitaus wuchtiger und überraschender daherkam. Ein paar Filmminuten weniger hätten dem mit 2 Stunden 18 Minuten etwas überlangem Film allerdings gutgetan. Die CGI-Effekte wirken zudem hier und da wenig überzeugend. Doch insgesamt bleibt ein positiver Gesamteindruck.

Bild- (2,39:1) und Tonqualität der Scheiben von Splendid Film sind erneut über jeden Zweifel erhaben. Die Synchronisation ist ebenfalls hochwertig. Als Bonus gibt es eine kurze Featurette, Charakterclips, sowie Trailer und Teaser.

Wer noch nicht im Besitz eines der beiden Filme ist und dessen Interesse ich geweckt habe, dem kann ich die hochwertige Mediabookvariante aus dem Hause Alpha Film, die beide Filme beinhaltet, wärmstens empfehlen. Hier ist allerdings mittlerweile Eile geboten, da nur noch wenige Exemplare erhältlich sind.

Inhalt der Mediabooks:

Beide Filme jeweils auf Blu-ray & DVD

42 seitiges Booklet mit Texten von Nando Rohner und zahlreichen Szenenbildern und Artworks

2 Postkarten

6 Aufkleber

Und hier geht´s zur Kritik des Erstlings The Witch: Subversion

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