Der deutsche Titel klingt, als hätte man hier einen Science Fiction-Ableger der Indiana Jones-Reihe vorliegen. Vermutlich war dem damaligen Verleiher ´Hit-Film´ die Übersetzung ´Sklavenmädchen von jenseits der Unendlichkeit´ unangenehm – ehrlicher wäre sie allerdings gewesen. Denn was uns Regisseur Ken Dixon (Die Sex-Abenteuer des Robinson Crusoe) und Produzent Charles Band hier im Rahmen der Full Moon Collection aus dem Hause WICKED VISION DISTRIBUTION GMBH kredenzen, dass lässt das Herz (und nicht nur das) des Schmuddel- und Schundfilmfans wild pochen. Leicht- bis wenig bekleidete Miezen auf einem fremden Planeten, die unfreiwillig an einer Menschenjagd teilnehmen (als Opfer, nicht als Jäger), da konnten sogar der Olli und der Päter nicht widerstehen. Die SchleFaZ-Version ist als Bonus mit an Bord.

Regie: Ken Dixon

Darsteller: Elizabeth Kaitan (als Elizabeth Cayton), Cindy Beal, Brinke Stevens, Carl Horner, Don Scribner

Artikel von Christian Jürs

Gleich nachdem die Credits in verschiedensten Neonfarben über den Bildschirm gelaufen sind, offenbart uns Regisseur Ken Dixon, was wir von den insgesamt nur 75 Minuten Laufzeit zu erwarten haben: Eine knapp bekleidete, blonde Schönheit (Sheila White) läuft orientierungslos durch den Studiowald und offenbart einen Blick auf ihre beeindruckende Oberweite, die sie direkt in die Kamera positioniert. Titten, so groß wie Arschbacken – ich habe eindeutig den richtigen Film in die Playstation gelegt. Doch dann lauert ihr ein Gummimonster-Alien auf, welches allerdings sogleich das Zeitliche segnet – getroffen von den Laserstrahlen einer Armbrust (?), die Oberschurke Zed (Don Scribner) auf das Wesen gerichtet hat. Der geht im Anschluss bedrohlich auf die Kamera – und damit auf das blonde Busenwunder – zu, während hinter ihm ein bedrohlicher Nebel (evtl. erzeugt von einer dauerkiffenden Crew?) wabert.

Szenenwechsel: Wir lernen Daria (Elizabeth Kaitan) und Tisa (Cindy Beal) kennen, die angekettet im Kerker eines riesigen Raumschiffs verweilen. Während die deutsche Version uns weismachen möchte, dass die beiden, ebenfalls nur mit knapper Unterwäsche bekleideten, Damen Strafgefangene seien, wissen wir es besser: Sie sind die Slave Girls from Beyond Infinity. Daria ist sogar ein besonders starkes Slave Girl, denn sie kann mit purer Muskelkraft die Stahlketten zum Bersten bringen (wow!), woraufhin die beiden Dessous Models das Weite suchen, sprich, in einem Beiboot die Flucht antreten. Dabei lernen wir so einiges über die Bedienung von Raumgleitern. Zum Beispiel, dass die Steuerung nur funktioniert, wenn man auch den passenden, goldenen Stoffhandschuh bei der Bedienung trägt – ohne den verwehren die vielen unübersichtlichen Knöpfe schlichtweg ihren Dienst. Ein Glück, dass so ein Handwärmer in unmittelbarer Nähe herumliegt.

Jedenfalls gelingt Bambi und Klopfer, äähh… ich meinte natürlich Daria und Tisa, die Flucht. Doch die Freude währt nur kurz, denn plötzlich wird ihr putzig ins Bild kopierte Raumschiff vom Leitstrahl eines unerforschten Planeten erfasst, auf dem die beiden notwassern müssen (nicht falsch verstehen, sie landen unsanft im Wasser und leiden nicht unter Harndrang). Zunächst verlieren die beiden einander, finden sich dann aber ebenso schnell im Palast des charmanten, wie boshaften, Herrschers über den Wald- und Strandplaneten – eben jenem Zed aus der Anfangssequenz, wieder.

Der heißt die beiden Neuankömmlinge herzlich willkommen und bewirtet sie fürstlich, ebenso wie die beiden, ebenfalls auf dem Planeten gestrandeten, Geschwister Shala (Brinke StevensNightmare Sisters) und Rik (Carl Horner). Schnell allerdings wird klar, dass es sich bei den Vieren mitnichten um Gäste, sondern um Gefangene handelt, die Zed für seine perversen Jagdspielchen missbraucht.

Denn Zed ist offenbar insgeheim ein Fan des, ebenfalls im Hause Wicked Vision Distribution GmbH erschienenen, Filmklassikers Graf Zaroff – Genie des Bösen und frönt, genau wie jener Graf, der leidenschaftlichen Menschenjagd, um seine Wandtrophäensammlung zu vergrößern.

Doch ehe es unseren vier sympathischen Figuren an den Kragen geht, bzw. das Halali ertönt, dürfen die drei Mädels in sexy Dessous das Anwesen erkunden und Daria sogar mit Rik Matratzensport betreiben, woraufhin dieser meint, er habe endlich wieder etwas gefunden, was ihm den Spaß am Leben zurückgebracht hätte. Der alte Schwerenöter, der.

Doch die Euphorie währt nur kurz, denn kurz darauf eröffnet Zed die Jagd auf den guten Rik, der sich auf der Flucht durch den Studiodschungel in einem Spinnennetz verheddert, dass wohl das Stabilste seiner Art darstellen dürfte, denn anstelle von zarten Fäden besteht das Ding aus handfesten Seilen. Tarantula lässt schön grüßen. Ob sich Rik wohl aus dieser Todesfalle befreien kann, um weiter Matratzensport mit der geilen Daria zu vollziehen? Und wie steht es um die drei Damen? Werden sie die Menschenjagd überleben, um den fremden Planeten irgendwann in Freiheit verlassen zu können? Fragen über Fragen.

Slave Girls from Beyond Infinity aka Jäger der verschollenen Galaxie ist ein wirklich launiges Remake des weiter oben genannten Graf Zaroff – Genie des Bösen, von dem ganze Szenenabläufe kopiert wurden. Angereichert mit einer gehörigen Portion Erotik und dem exotischen SciFi-Setting, weiß der schundige, kleine Streifen dem geneigten Trashfan zu gefallen. Für Erheiterung sorgen zudem die beiden tumben Roboter, die für Zed durch die Gegend staksen und sich auf naive Art und Weise von den Mädels aufs Kreuz legen lassen (nicht zu verwechseln mit der Art, wie Rik die steile Daria aufs Kreuz legt). Eine der aufwändiger wirkenden Charles Band Produktionen, mit einem Budget von immerhin 90.000$. Das ist nicht viel, für den Full Moon Boss aber beinahe schon A-Liga im Verhältnis vieler anderer Produktionen.

Die Veröffentlichung von Wicked Vision Distribution GmbH ist ein Träumchen, zumal hier die SchleFaZ-Fassung in HD mit an Bord ist. Ich weiss, ist nicht jedermans Sache, mir bereiten diese Versionen aber eine Menge Spaß (das Trinkspiel ist aber diesmal mörderisch). Bild- (1,78:1 7 1080p) und Tonqualität (Deutsch und Englisch in DTS-HD Master Audio 2.0) sind mehr als ordentlich. Im Bonusbereich gibt es außerdem noch den Originaltrailer, ein Special zu Hauptdarstellerin Elizabeth Kaitan (Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch) und ein 24-seitiges Booklet von Christoph N. Kellerbach.

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