Mit der Vorbereitung zu dieser Rezension konnte ich meiner Frau eine außerordentliche Freude machen, gehört „Roman Holiday“ doch zu den Lieblingsfilmen ihrer Jugend. Nein, sie ist nicht schon steinalt, der Film war bereits damals ein Klassiker und sie noch immer das blühende Leben (da habe ich mich ja gerade nochmal gerettet). Doch dieser Klassiker, der Audrey Hepburn zum Star machte und zudem tolle Aufnahmen der ewigen Stadt Rom bietet, hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren. Doch wie sehr lohnt sich das UHD-Update aus dem Hause PARAMOUNT PICTURES? Ist der smarte Gregory Peck nun noch schärfer als gewohnt?

Originaltitel: Roman Holiday

Regie: William Wyler

Darsteller: Gregory Peck, Audrey Hepburn, Eddie Albert, Hartley Power, Claudio Ermelli

Artikel von Christian Jürs

Was für eine Wohltat. Nachdem ich zuletzt den Netflix-Heuler Heart of Stone zu Rezensionszwecken durchhalten musste, in dem für viele der angepriesenen Locationwechsel die Greenscreen herhalten musste (selbst für ein Wüstensetting wurde die Greenscreen genutzt, obwohl Nevada in greifbarer Nähe gewesen sein dürfte), wurde hier durchweg on location an Originalschauplätzen in Rom und wenigen Momenten in den dortigen Studiokulissen gedreht. Doch die wunderbare Kulisse wird überstrahlt vom eigentlichen Highlight des Films – der jungen Audrey Hepburn.

Die war zum Zeitpunkt des Drehs noch vollkommen unbekannt und bekleidete hier ihre erste Hauptrolle – und zwar so überzeugend, dass Gregory Peck im Anschluss an die Dreharbeiten zu den Produzenten ging und ihnen nahelegte, dass Hepburns Name unbedingt vor die Titeleinblendung gehören würde, da sie mit Sicherheit den Oscar für ihre Performance einheimsen würde. Gesagt, getan – Gregory Peck und Audrey Hepburn werden beide vor dem Titel genannt und tatsächlich gewann die Schauspielerin im Folgejahr ihren einzigen Oscar (nominiert wurde sie noch mehrmals, u.a. für Frühstück bei Tiffany, Sabrina und Warte, bis es dunkel wird). Auch Peck ging nicht leer aus, lernte der smarte Hollywoodmime, der gerade eine Scheidung zu verdauen hatte, während der Dreharbeiten doch seine spätere Frau Veronique Passani kennen, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.

Ein Herz und eine Krone handelt von der jungen Prinzessin Ann (Audrey Hepburn), die während ihrer Europareise unter ihrem prall gefüllten Terminkalender leidet und die ihrer Verpflichtungen satt, eines Abends heimlich aus ihrem Domizil ins abendliche Rom flüchtet. Da man ihr, nach einem hysterischen Anfall, jedoch kurz zuvor ein Beruhigungsmittel verpasste, schläft die junge Frau auf offener Straße kurzerhand ein, wo sie vom Journalisten Joe Bradley (Gregory Peck) aufgegabelt wird. Der soll am nächsten Tag am Presseempfang der Prinzessin teilnehmen, erkennt die junge Frau anfangs jedoch nicht und bietet ihr in seiner bescheidenen Behausung einen nächtlichen Schlafplatz an.

Als am nächsten Tag die Pressekonferenz mit der fadenscheinigen Ausrede einer Erkrankung der Prinzessin abgesagt wird, erkennt Joe die junge Frau, die in seinem Bett ausschläft, schließlich und wittert eine große, gewinnbringende Story. Er flunkert ihr vor, sie nicht zu erkennen und verheimlicht Ann seinen wahren Job, während sie ihm ebenfalls die Lügengeschichte einer einfachen Touristin auftischt. Und so führt der charmante Reporter, zusammen mit seinem Freund, dem Fotografen Irving (Eddie Albert), die heimliche Prinzessin zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie verbringen eine ausgelassene, fröhliche Zeit gemeinsam, und so dauert es nicht lange, bis Joe und Ann romantische Gefühle füreinander entwickeln. Eine verzwickte Situation für beide, während die Uhr tickt und das Königshaus mehrere Verfolger auf die Prinzessin ansetzt, die den Turteltauben gefährlich nahekommen.

Ein Herz und eine Krone ist ein zeitloser Klassiker, echtes Wohlfühlkino, bei dem die Laufzeit von knapp zwei Stunden wie im Fluge vergeht. Die Darsteller harmonieren perfekt und die Bilder der damals noch nicht so überfüllten Metropole Rom sind geradezu außergewöhnlich. Da packt einen selbst die Reiselust. Ein wirklich schöner Filmklassiker.

Wirklich schön ist auch die Bildqualität der mir vorliegenden 4K-Scheibe. Im korrekten 4:3-Bildformat, erstrahlt das Schwarzweiß-Bild in strahlendem Glanz. Der Stereoton kann, vor allem im Falle der deutschen Synchronfassung, sein Alter natürlich nicht gänzlich verbergen. Auf Bonusmaterial wurde, zugunsten der Qualität, auf dem 4K-Rohling verzichtet. Dieses soll sich dafür auf der Blu-ray befinden, die ebenfalls der Veröffentlichung beiliegt. Hier kann man sich über diverse Featurettes, Trailer und Fotogalerien freuen.

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