Zuletzt sah man Vin Diesel im hirnlosen Actionsequel ´Fast X´ mit Vollgas durch die Kinosäle toben, um seine Familie vor schlechten CGI-Effekten zu retten. TURBINE MEDIEN besinnt sich hingegen auf den großen Durchbruch des Actionstars, den sie mit einer traumhaften Veröffentlichung veredelt haben. Der erste Film der Science-Fiction-Reihe rund um den coolen Riddick, dem so etwas wie Familie am Allerwertesten vorbeigeht und der stattdessen sein eigenes Leben zu retten versucht, erschien bereits letztes Jahr in erstklassigem 4K UHD erstmals im Directors Cut komplett in deutscher Sprache im Mediabook. Da diese allesamt ratzekahl ausverkauft sind, legt der Verleiher nun nach. Wir verraten Euch, wie der nur 23 Mio Dollar teure Streifen in den letzten 24 Jahren gealtert ist.
Originaltitel: Pitch Black
Regie: David Twohy
Darsteller: Madha Mitchell, Cole Hauser, Vin Diesel, Keith David, Rhiana Griffith
Artikel von Christian Jürs
Als Pitch Black – Planet der Finsternis damals in den Kinos startete, witterte ich nur ein weiteres Alien-Rip-Off der Marke Species (gähn), weswegen ich den Film im Kino ausließ. Tja, so kann man sich täuschen, wie ich später zur Heimkinoveröffentlichung erstaunt feststellen durfte. Der kleine Film war nicht nur optisch frisch, sondern auch mit einem guten, unverbrauchten Cast ausgestattet. Allen voran, der coole Glatzkopf Vin Diesel.
Wir schreiben das Jahr 2676. An Bord des interstellaren Raumfrachters Hunter Gratzner befinden sich 40 Passagiere in ihren Kälteschlafkammern, als plötzlich ein Meteoritenschauer zum Unglück führt. Das Weltraumgestein schlägt diverse Löcher in die Wände des Frachters und tötet bei den Einschlägen einen Teil der Menschen an Bord, darunter auch den Captain (Vic Wilson). Die durch das Notfallsystem aus dem Kälteschlag geholte Restbesatzung reagiert umgehend. Die Pilotin Carolyn Fry (Radha Mitchell) legt mit dem Raumfrachter auf dem nächstgelegenen Planeten eine Notlandung hin, bei der das Schiff irreparabel beschädigt wird. Lediglich 11 Personen überleben den Absturz. Unter ihnen befinden sich der Kopfgeldjäger Johns (Cole Hauser) und sein Gefangener, der Schwerverbrecher Richard B. Riddick (Vin Diesel). Letzterer flieht zunächst, was die Menschen vor Ort in Angst versetzt. Doch die Gefahr auf dem Planeten geht nicht von Riddick aus, sondern von fleischfressenden Aliens, die in den dunklen Höhlen verborgen auf ihre Opfer lauern. Da sie Tageslicht nicht vertragen, wiegen sich die Menschen auf dem Planeten, der von drei Sonnen umgeben ist, in Sicherheit. Doch dann kündigt sich eine baldige Sonnenfinsternis an. Es nützt alles nichts, Johns, Fry und der Rest der Passagiere müssen sich mit dem zurückgekehrten Riddick verbünden, um einen Ausweg aus der Hölle zu finden.
Ein Jahr bevor er erstmals in die Rolle des kriminellen Rennfahrers Dominic Toretto schlüpfte, konnte Vin Diesel einen ersten Erfolg mit dieser kleinen Science-Fiction Produktion feiern, die es bislang auf zwei (demnächst drei) Fortsetzungen brachte. Beide Rollen haben gemeinsam, dass es sich um kriminelle Charaktere handelt, die sich letztlich zu Sympathieträgern wandeln, wobei Riddick die interessantere Figur darstellt, die auch in den Fortsetzungen noch neue Facetten verpasst bekam. Auch Radha Mitchell überzeugt als coole Andockpilotin, die um das Leben ihrer Mitmenschen kämpft. Cole Hauser, der im Vin Diesel-freien-Rennfahrersequel 2 Fast 2 Furious seinen großen Auftritt hatte, dürfte heute vor allem als Rip Wheeler von der Yellowstone Ranch bekannt sein. Hier verkörpert er, noch etwas Milchbubi Hafter und ohne Vollbart, den Kotzbrocken, den das Publikum so schnell wie möglich tot sehen möchte.
Es ist schon erstaunlich, wie authentisch die Set Designs trotz des geringen Budgets wirken. Regisseur David Twohy, der auch die Fortsetzungen inszenierte, tat gut daran, die sonnengetränkte Wüstenlandschaft mit Filtern so zu bearbeiten, dass das Bild stark überbelichtet wirkt und die Sets damit teurer wirkten, als sie wirklich waren. Die Sonnenfinsternis- und Höhlenszenen sehen ebenfalls fantastisch aus. Punkten kann der Film zudem mit einem gelungenem Monsterdesign, welches allerdings aus naheliegenden Gründen Erinnerungen an den Xenomorph aus den Alien-Filmen weckt. Das hohe Erzähltempo ist ein weiterer Pluspunkt von Pitch Black – Planet der Finsternis, der heute tatsächlich noch genauso frisch wie am ersten Tag wirkt.
Frisch wie am ersten Tag wirkt auch die hier vorliegende 3-Disc Special Edition, die auf 4K-UHD-Scheibe wirklich sensationell gut ausschaut (mit HDR und Dolby Vision). Der Ton (Deutsch und Englisch) wahlweise in Dolby Atmos 7.1 oder DTS 2.0, ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern und klingt glasklar. Turbine Medien ließ außerdem den Directors Cut erstmals in seinen zusätzlichen Szenen aufwändig nachsynchronisieren. Nun hat Cole Hauser zwar in den Zusatzszenen nicht mehr David Nathans Stimme, sondern die von Fabian Oscar Wien, der allerdings das Klangbild des jungen Herrn Nathan wunderbar trifft. Apropos Directors Cut: Bei den zusätzlichen Szenen (etwa 4 Minuten) handelt es sich um reine Handlungsszenen, die etwas mehr Charaktertiefe mitbringen. Nicht schlecht, notwendig allerdings auch nicht.
Im Bonusbereich geht diesmal richtig die Luzi ab. Neben 2,5 Stunden weltexklusiver Interviews mit der Crew, gibt es noch das Animationssequel Riddick: Krieger der Finsternis, das TV-Prequel Into the Pitch Black, zwei Audiokommentare, Storyboardvergleiche, Trailer und haufenweise weitere Featurettes. Mal wieder ein Rundum-sorglos-Paket aus dem Hause Turbine Medien.
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