Vierzig Jahre ist es mittlerweile her, dass der damals noch unbekannte Kevin Bacon sich in die Herzen der Teenies tanzte. Die Geschichte, die tatsächlich lose auf einer wahren Begebenheit basiert, kam mittlerweile zu Remake- und Musicalehren. Zum Jubiläum spendierte PARAMOUNT PICTURES HOME ENTERTAINMENT dem Klassiker ein 4K-Update – zunächst als limitiertes Steelbook und jetzt in der Amaray-Version. Zeit, zu Kenny Loggins Kultsong nochmal die Hüften zu schwingen und zu überprüfen, ob die Geschichte immer noch zeitlos funktioniert. Also: Kick off the Sunday shoes – Everybody cut footloose.

Regie: Herbert Ross

Darsteller: Kevin Bacon, Lori Singer, John Lithgow, Dianne Wiest, Chris Penn, Sarah Jessica Parker

Artikel von Christian Jürs

Jede Generation hat ihre Tanzfilme. Die sechziger Jahre waren geprägt von der West Side Story, die Siebziger von Holter-di-PolterJohn Travolta in Nur Samstag Nacht und die Achtziger von Dirty Dancing, Flashdance und eben Footloose. Später folgten dann Werke wie Save the last Dance, Step Up, Moulin Rouge und La La Land. Wie gesagt, jede Generation hat so ihre Tanzfilme.

Footloose startet dann auch gleich mit guter Laune zum Mitwippen, wenn Kenny Loggins Titelsong nach dem Paramount Pictures-Logo erklingt und die Credits zu den tanzenden Beinen junger Leute im Takt mittanzen. Doch nach dem Vorspann ist erstmal Schluss mit dem Schabernack, denn dann blendet die Kamera in das kleine, spießige Kaff Bomont auf.

Dort ist der Hund begraben, vor allem, seit es vor ein paar Jahren zu einem schlimmen Unfall kam, der mit Jugendlichen nach einem bierseligen Tanzabend zu tun hatte. Genaueres erfahren zunächst weder wir noch der mit seiner Familie neu aus Chicago hinzugezogene Teenager Ren MacCormack (Kevin Bacon). Mit harter Hand predigt der örtliche Reverend Shaw Moore (John Lithgow) vom Entsagen der Sünde, während die älteren Bewohner ihm wie brave Schafe folgen. Tanzen und jegliche Form von Spaß sind gesetzlich verboten in Bomont, damit der Teufel die Sünde aus dem Ort fernhält und jeder seinem Tagewerk nachkommt und sonntags in der Kirche Buße tut.

Schnell wird Ren, der das Leben in der Großstadt gewohnt ist, als aufmüpfiger Rebell abgestempelt, dabei möchte er niemandem etwas Böses und hat selbst schwer daran zu knapsen, dass sein Vater einst die Familie verließ und seine Mutter (Frances Lee McCain) jetzt mit einem neuen Mann (Arthur Rosenberg) zusammenlebt, der keinen Draht zu dem Teenager findet.

Doch Ren ist nicht allein mit seiner Rebellion gegen das Kirchenregieme von Reverend Moore. Schnell freundet er sich mit dem schüchternen Willard Hewitt (Chris Penn) an und findet heraus, dass ausgerechnet Ariel (Lori Singer), die Tochter des Reverends, die größte Rebellin des Ortes ist, die in allen Belangen kein Kind von Traurigkeit ist. Zwar ist sie mit dem arroganten Chuck Cranston (Jim Youngs) liiert, sie wirft aber trotzdem ein Auge auf den coolen Neuankömmling, was diesen nur in weitere Schwierigkeiten verwickelt. Dadurch wächst der Zorn der Anwohner auf Ren, von dem sie glauben, er würde die ansässigen Jugendlichen verderben und zur Sünde animieren. Wütend verbietet Reverend Moore seiner Tochter den Kontakt mit dem Jungen, doch seine verhuschte und ansonsten sehr stille Frau Vi (Dianne Wiest) schlägt sich auf die Seite der Teenager. Wird es einen Wandel in Bomont geben?

Es ist schon erschreckend, dass die Story von Footloose keine reine Erfindung ist. Von 1898 bis 1980 bestand in Elmore City, Oklahoma, wirklich ein gesetzliches Tanzverbot, gegen dass die Jugendlichen schließlich erfolgreich protestierten. Land of the free? Nun ja. Regisseur Herbert Ross (Das Geheimnis meines Erfolges) schuf daraus ein mitreißendes Teenie-Drama mit viel guter Musik (u.a. Bonnie Tylers „Holding out for a hero“), einem bestens aufgelegten Cast, insbesondere mit vielen Jungdarstellern (auch Sarah Jessica Parker ist dabei), der niemals langweilig wird. der Film ist bestens gealtert und funktioniert daher auch heute noch bestens.

Die mir vorliegende 4K UHD-Pressescheibe verfügt über eine sehr gute Bild- und Tonqualität (wobei die deutsche Synchro nur im Stereoton vorliegt). Das Bonusmaterial befindet sich wie gewohnt auf der Blu-ray, die mir leider nicht vorliegt. Hier soll es Audiokommentare, Featurettes, Screentests u.v.m. geben.

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