Nach seinem ersten, erfolgreich verlaufenen Einsatz im sonnigen Kalifornien, begab sich Eddie Murphy auf die Suche nach einem magischen Kind in Tibet. Der FIlm dazu spülte zwar auch einige Dollars an die Kinokassen, blieb jedoch deutlich hinter dem Erfolg von Beverly Hills Cop – Ich lös´ den Fall auf jeden Fall zurück. Also tat man das Naheliegendste und sandte Axel Foley nur drei Jahre nach seinem ersten Auftritt zurück, um einen weiteren, brisanten Fall zu untersuchen. Um den Nerv des Publikums zu treffen, verdoppelten Don Simpson und Jerry Bruckheimer das Budget und engagierten Tony Scott als Regisseur, der gerade mit dem Superhit Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel bewies, dass ihm Hochglanz-Action liegt. Natürlich befindet sich auch dieses Sequel in der neuen Trilogie-Box aus dem Hause PARAMOUNT PICTURES. The heat is still on.
Regie: Tony Scott
Darsteller: Eddie Murphy, Judge Reinhold, John Ashton, Jürgen Prochnow, Brigitte Nielsen
Artikel von Christian Jürs
Bereits in den ersten Filmminuten wird klar, dass das Prinzip von Beverly Hills Cop II lautet: höher, größer, weiter. Die Bilder besitzen Videoclip-Ästhetik (inklusive des obligatorischen, orangefarbenen Himmelsfilter Marke Tony Scott) und auch die Filmmusik von Harold Faltermeyer klingt diesmal wertiger. Ja, selbst Axel Foley (Eddie Murphy) fährt nun keinen abgewrackten, hellbrauen Chevy Nova mehr, wie noch im Vorgängerstreifen, sondern einen, vom Department gestellten, roten Ferrari.
Doch ehe wir diesen zu Gesicht bekommen, startet Beverly Hills Cop II mit einer kurzen Bankraubszene, in der wir den, diesmal weiblichen, Handlanger des Oberbösewichts kennenlernen: die knallharte Karly Fry (Brigitte Nielsen), die gemeinsam mit ihren Leuten am Tatort einen Brief hinterlassen, dessen Umschlag den Buchstaben ´A´ ziert und dessen Inhalt einen verschlüsselten Code enthält. Dem mittlerweile zum Captain ernannten Andrew Bogomil (Ronny Cox) steht das Wasser bis zum Hals, fordert sein inkompetenter, aber seine Macht schäbig ausnutzender Chief Lutz (Allen Garfield) doch eine baldige Klärung der sogenannten Alphabetverbrechen. Gelingt Bogomil dies nicht, rollen sowohl sein Kopf wie auch die seiner Untergebenen Det. John Taggart (John Ashton) und Det. Billy Rosewood (Judge Reinhold).
An dieser Stelle muss ich einmal kurz in die Handlung eingrätschen, denn hier offenbart sich ein offensichtlicher Logikfehler, den ich einfach nicht unkommentiert lassen möchte. Wie zum Geier konnte die Polizei zu diesem Zeitpunkt von Alphabet-Verbrechen sprechen, wenn bislang doch lediglich ein Umschlag mit der Bezeichnung ´A´ an einem Tatort hinterlassen wurde? Besitzt Chief Lutz über hellseherische Fähigkeiten? Der Umschlag mit dem Buchstaben ´B´ taucht nämlich erst in einer der nachfolgenden Szenen auf, am Tatort, an dem Bogomil von Karly Fry niedergeschossen wird, da er der Lösung des Falles gefährlich nahegekommen ist.
Zwar überlebt der Captain den Anschlag schwerverletzt, liegt nun aber erstmal im künstlichen Koma, was Axel auf den Plan ruft. Der ist mittlerweile eng befreundet mit Taggert, Rosewood und Bogomil und kann ein Gewaltverbrechen an einem seiner Freunde natürlich nicht tatenlos mitansehen. Also flunkert er seinem Chef, Inspektor Todd (Gilbert R. Hill), vor, er würde in seiner Undercover Tätigkeit die nächsten Tage untertauchen. Tatsächlich aber begibt er sich auf die Reise nach Beverly Hills, wo er sich diesmal keine Hotelsuite, sondern gleich eine leerstehende Villa zwecks Aufenthalts aneignet, und begibt sich mit Taggert und Rosewood, die von Lutz eigentlich zu Verkehrspolizisten degradiert wurden, auf die Jagd nach den Alphabet-Verbrechern. Ihre Ermittlungen führen sie zum Beverly Hills Shooting Club, der unter der Leitung des schmierigen Maxwell Dent (Jürgen Prochnow) steht und an dessen Seite sich stets die brutale Karly Fry befindet.
Handlungstechnisch gibt es nicht allzu viel Neues an der Beverly Hills Cop-Front zu vermelden. In Teil 1 wurde Axels Freund ermordet, hier wird sein Freund niedergeschossen. In beiden Filmen begibt er sich, entgegen der Anweisung seines Vorgesetzten, nach Beverly Hills, wo er sich eine Unterkunft ergaunert (Hotelsuite vs. Villa). Ja, selbst die Konstellation der Bösewichte ist ähnlich. Hier muss man aber eindeutig sagen, dass der Erstling die Nase vorn hat. Auch wenn sich Brigitte Nielsen redlich bemüht, so widerlich wie Jonathan „Breaking Bad“ Banks kommt sie einfach nicht daher. Im Falle von Jürgen Prochnow ist es noch schlimmer, da der eigentlich gar nichts zu tun bekommt und gegen Stephen Berkhoff reichlich blass wirkt.
Erfreulich hingegen der Mehreinsatz von Rosewood und Taggert, die diesmal durchgehend an der Seite von Foley ermitteln. Ein großes Plus der Synchronisation ist, dass diesmal Tobias Meister für Judge Reinhold eingesetzt wurde, der wesentlich besser passt als Uwe Paulsen (R.i.p.). Leider blieb es bei dem einmaligen Synchrongastspiel. Insgesamt aber ist die deutsche Version ein wenig schwächer als noch beim Vorgänger, was dem Fehlen von Arne Elsholtz und seinem Kumpel Thomas Danneberg zuzuschreiben ist. Das war´s aber auch schon mit dem Gemecker. Insgesamt ist Beverly Hills Cop II eine wertige Fortsetzung, die die Fans zufriedenstellt und extrem kurzweilig daherkommt. Die Action ist größer, die Sprüche alberner und das Tempo rasanter. Ein gutes Sequel zu einem tollen Film.
Bild- und Tonqualität, sowohl auf der 4K-Scheibe, als auch auf der Blu-ray, sind hervorragend, nur Bonusmaterial gibt es leider gar keins.
Zum Abschluss der Kritik bitte ich nun alle Leser einmal: „Yo, baby, yo, baby, yo!“ zusagen. Monique und Aspik werden es Euch danken.
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