Erinnert sich noch irgendwer von Euch an den Film Point Break aus dem Jahr 2015? Vermutlich nicht – und das ist gut so. Die wenigen, die allerdings die Frage mit einem „Ja“ beantworten konnten, haben mein aufrichtiges Mitgefühl, denn dieses Remake war noch flüssiger als flüssig – überflüssig. Ganz im Gegensatz zum Originalfilm aus dem Jahr 1991, in dem Patrick Swayze und Keanu Reeves in den Hauptrollen zu sehen sind. Regie führte die Grande Dame des Actionkinos, Kathryn Bigelow, die zuvor mit dem Vampir-Roadmovie Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis und dem Cop-Thriller Blue Steel eindrucksvoll bewies, dass Action nicht nur Männersache ist. STUDIOCANAL spendierte dem Action-Meilenstein jetzt ein 4K-remastertes Update, dass in jedes Sammlerregal eines Actionfans gehört. Warum, davon berichte ich Euch jetzt.

Originaltitel: Point Break

Regie: Kathryn Bigelow

Darsteller: Keanu Reeves, Patrick Swayze, Gary Busey, Lori Petty, James Le Gros, John C. McGinley

Artikel von Christian Jürs

Patrick Swayze wird oftmals zu Unrecht auf seine Rolle im Kultfilm Dirty Dancing reduziert. Eigentlich war er ein Adrenalinjunkie, der in zahlreichen Actionrollen auftrat. Filme wie Ruf nach Vergeltung, Die rote Flut, Road House und natürlich Gefährliche Brandung – Point Break belegen dies. Auf Stuntmen griff er nur selten zurück, was man im vorliegenden Film eindrucksvoll, dank gutem 4K Master, auch immer wieder erkennen kann. Viele seiner Surf- und Fallschirmsprungszenen absolvierte er höchst selbst. Ein Jammer, dass er die Bühne des Lebens aufgrund seiner Krebserkrankung viel zu früh verließ.

© Studiocanal

Für Keanu Reeves war es der Actionfilm-Einstand. Wie wir alle wissen, ein Genre, in dem er seine größten Erfolge feierte. Von Matrix über Speed bis hin zu John Wick, sie alle haben ihren Ursprung hier. Ihm zur Seite wurde außerdem der damals actionerfahrene Gary Busey gestellt, der bereits mit Filmen wie Der Tiger, Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis und Predator 2 bewies, dass er im Genre bestens aufgehoben war. Ebenso wie Regisseurin Kathryn Bigelow, die bis heute im Action- und Thrillerfilm heimisch ist. Gefährliche Brandung – Point Break wurde übrigens von keinem geringerem als ihrem damaligen Lebensgefährten James Cameron mitproduziert. Ein weiteres Indiz dafür, dass wir es hier mit einem Action-Meilenstein zu tun haben. Doch worum geht es überhaupt?

FBI-Agent Angelo Pappas (Gary Busey) ist seit geraumer Zeit einer Gruppe von Bankräubern auf der Spur, die sich die Ex-Präsidenten nennen und entsprechend maskiert die Bankfilialen der Umgebung um das Geld aus den Kassen erleichtern. Die Überfälle verlaufen schnell, präzise und gewaltfrei, allerdings bringt die Bande es mittlerweile auf mehr als dreißig Raubzüge, die allesamt in den Sommermonaten stattfanden. Pappas vermutet, dass es sich bei den Gangstern um eine Gruppe von Surfern handelt, doch keiner seiner Kollegen nimmt seine Theorie ernst. Dann aber wird ihm mit Johnny Utah (Keanu Reeves) ein Frischling zugeteilt, der nicht nur ein offenes Ohr für seine Ermittlungen hat, sondern sich auch noch bestens für einen Undercover-Einsatz im Surfer-Milieu eignet.

© Studiocanal

Um überhaupt auf dem Brett stehen zu können, flirtet Utah die Surferin Tyler (Lori Petty) an, die ihm nicht nur die Basics des Wellenreitens beibringt, sondern ihn auch noch mit ihrem Ex-Freund Bodhi (Patrick Swayze) bekannt macht. Der ist mit seinen Kumpels auf der dauernden Suche nach der perfekten Welle. Utah erlangt das Vertrauen der Truppe und kann sich so ungestört unter den Surfern umsehen. Schnell verdächtigt er eine Gruppe von Nazis, die ebenfalls unter den Surfern ist und mit der er aneinandergerät. Er meldet seinen Erfolg Pappas und kurz darauf kommt es zu einem FBI-Übergriff in der Nazibehausung. Doch Utah hat sich geirrt und bald wird ihm klar, wer wirklich hinter den Überfällen steckt.

Es ist erstaunlich, wie zeitlos die Inszenierung von Kathryn Bigelow auch heute noch wirkt. Gefährliche Brandung – Point Break gibt von Anfang an Vollgas und macht dabei richtig Spaß. Enorm Temporeich gestaltet sich der Undercover-Einsatz von Utah, der zunächst wie ein Strand-Abenteuerfilm in der Art von Into the Blue mit Paul Walker und Jessica Alba anmutet, ehe die brachiale Action Einzug hält. Dabei wird aber nie vergessen, uns die Figuren nahezubringen, sodass Momente, in denen geliebte Personen das Zeitliche segnen, nicht kalt am Zuschauer vorübergehen. Doch auch wenn die Shootouts genial sind, so beeindrucken doch am meisten die Surf- und Fallschirmsprung-Szenen, die tolle Bilder abliefern. Eine zeitlos starke Inszenierung von Frau Bigelow, unterstützt von einem tollen Schauspiel-Ensemble.

© Studiocanal

Nicht nur der Film ist toll, die Veröffentlichung von Studiocanal ist es auch. Nicht nur, dass beide Covervarianten toll aussehen, auch der Inhalt rockt gewaltig. Bild- und vor allem Ton sind fantastisch (die Wellen brechen quasi im eigenen Wohnzimmer) und auch an Bonus wurde nicht gespart. So findet man vier Featurettes, in denen viele Hintergründe gezeigt werden und die Darsteller auch Jahre später noch zu Wort kamen, entfallene Szenen und Trailer. Im Inneren des Mediabooks befindet sich außerdem ein fettes, lesenswertes Booklet, verfasst von Tobias Hohmann.

Gefährliche Brandung – Point Break ist Adrenalin pur und gehört in jedes Sammlerregal. Einfach geil.

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