Danke für die Angst sang der Musiker Thees Uhlmann einst zu Ehren von Horrorlegende Stephen King. Da kann ich mich, geboren 1975, nur anschließen, denn Herr König war damals maßgeblich an meiner aufkeimenden Leidenschaft zum Horrorgenre beteiligt. Friedhof der Kuscheltiere war, nachdem ich bereits einige seiner Filme gesehen hatte, der erste Roman aus seiner Feder, den ich fix durchsuchtete und für ein kleines Meisterwerk betrachte. Wenige Monate später erschien schließlich die erste Verfilmung der düsteren Zombiestory, die ich aber erst sehen konnte, als der Film in den Videotheken aufschlug, da ich damals noch minderjährig war. Um es vorwegzunehmen: Der Beziehungsstatus zwischen mir und dem Film ist kompliziert. Da PARAMOUNT PICTURES den Gruselstreifen jetzt erneut, in einer limitierten Collectors Edition, veröffentlichte, habe ich mich an einen Rewatch gewagt. Ob sich meine Meinung geändert hat?

Originaltitel: Pet Sematary

Regie: Mary Lambert

Darsteller: Dale Midkiff, Denise Crosby, Fred Gwynne, Brad Greenquist, Miko Hughes

Artikel von Christian Jürs

Dass der Roman Friedhof der Kuscheltiere überhaupt erschienen ist, ist den Umständen zu verdanken, dass Stephen King seinem Verlag einen Roman schuldig war. Eigentlich hatte der Meister des Horrors nicht vor, dieses Buch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, da er es selbst für sein düsterstes Werk hielt und meinte, er habe damit eine Grenze überschritten. Schwein gehabt, möchte man meinen, denn bis heute entwickelte sich Pet Sematary, wie der Originaltitel lautet, als kommerziell erfolgreichster Roman des Autors, der mittlerweile vier Filme nach sich zog.

Stephen King selbst verfasste das Drehbuch zur ersten Verfilmung von Regisseurin Mary Lambert, um die es hier heute geht. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, einen kleinen Cameo als Priester auf einer Beerdigung zu mimen. Doch der Reihe nach, kommen wir erst einmal zur Handlung.

Der aufstrebende Arzt Louis Creed (Dale Midkiff) zieht mit seiner Familie, bestehend aus Ehefrau Rachel (Denise Crosby), seiner fünfjährigen Tochter Ellie (Blaze Berdahl), ihrem Kater Church, sowie dem jüngsten Spross, dem zweijährigen Gage (Miko Hughes), in ein wunderschönes Einfamilienhaus im kleinen Örtchen Ludlow. Louis soll fortan die Leitung der Krankenstation an der nahegelegenen University of Maine übernehmen.

Direkt gegenüber von Familie Creed lebt Jud Crandall (Fred Gwynne), ein freundlicher, älterer Herr, der die Familie vor der stark befahrenen Schnellstraße der Route 15 warnt, durch die bereits mehrere Haustiere ums Leben kamen. Eine Kastration bei Church könnte das Problem beheben, da er sich danach nicht mehr so weit vom Haus entfernen würde. Bei einem gemeinsamen Ausflug zeigt der alte Jud der Familie den nahegelegenen Tierfriedhof, auf dem viele der „Kuscheltiere“ begraben liegen. Für die kleine Ellie ein schockierendes Ereignis, welches sie nicht sonderlich gut verarbeitet.

Zunächst läuft trotzdem alles prima für die neu zugezogene Familie, auch wenn Louis am ersten Arbeitstag direkt einen Albtraum erlebt, als der Student Victor Pascow (Brad Greenquist) bei einem schweren Unfall ums Leben kommt. Zum Entsetzen von Louis richtet sich der Tote, direkt nach seinem Ableben, nochmals kurz auf und warnt den verdutzten Arzt vor dem Tierfriedhof. Es soll nicht seine letzte Warnung gewesen sein.

Als Rachel mit den Kindern ein paar Tage zu ihren Eltern fährt, kommt es zum Unglück. Jud findet Church überfahren am Straßenrand und kontaktiert Louis. Aufgrund seines schlechten Gewissens Ellie gegenüber weiht der Rentner den Familienvater schließlich in ein düsteres Geheimnis des kleinen Ortes ein.

Etwas abgelegen, hinter dem Tierfriedhof, befindet sich eine alte Begräbnisstätte der Micmac-Indianer. Wenn man dort ein Tier begräbt, buddelt es sich kurz darauf aus seinem Grab heraus und kehrt zurück. Louis hält das Ganze für Spinnerei, doch nur wenige Stunden später steht der totgeglaubte Kater wieder vor seiner Tür, allerdings deutlich aggressiver als zuvor. Louis fragt Jud, ob dort jemals ein Mensch begraben wurde, doch der wiegelt empört ab. An so etwas dürfe man nicht einmal denken. Doch nur wenige Zeit später kommt es auf der Schnellstraße zu einem weiteren, tragischen Unfall, als der kleine Gage unbeachtet auf die Straße läuft. Blind vor Trauer, schlägt Louis alle Warnungen in den Wind…

Ich liebe das Buch von Stephen King und war damals mächtig gespannt auf die Verfilmung, die mich letztlich nicht vollends überzeugen konnte. Ein Manko ist für mich das Weglassen der totkranken Ehefrau von Jud Crandall, die sich letztlich in den Freitod flüchtet. Dieser Handlungsstrang wurde im Film auf die ziemlich unsympathische Haushälterin der Creeds, Missy Dandridge (Susan Blommaert), übertragen, die nur in wenigen Szenen auftaucht und deren Ableben dem Zuschauer dezent am Allerwertesten vorbeigeht. Auch die Regie von Mary Lambert setzt leider wenig Akzente und wirkt hier und da eher wie eine XXL-Episode der Serie X-Factor und nicht wie ein Kino-Horrorfilm, bei dem sich Erwachsene gruseln können. Gegenüber der von ihr inszenierten Fortsetzung, dem furchtbaren Remake und dem völlig überflüssigen Prequel Pet Sematary: Bloodlines, wirkt dieser Friedhof der Kuscheltiere aber wie ein kleines Meisterwerk. Besonders gelungen sind dabei die Effekte und das famose Schauspiel von Ex-Herman Munster Fred Gwynne, der das Qualitätsruder hochhält. Dass die Augen der Zombiekatze aber leuchten müssen, damit auch der letzte Zuschauer begreift, dass das Tier böse ist, wirkt aber schon ein wenig lächerlich.

Gelungen ist aber auf jeden Fall die hier besprochene, neue Veröffentlichung. Bild- und Tonqualität, vor allem bei der 4K-Scheibe, sind fantastisch. Auch an Bonus wird nicht gegeizt. Vom Audiokommentar der Regisseurin, über diverse Featurettes, Stoyboards und Galerien wird hier einiges geboten. Dem Schuber liegen außerdem diverse Goodies wie Poster und Co. bei (näheres seht Ihr im direkt hierunter verlinkten Video). Der Schuber kommt im stabilen Karton daher und hat eigentlich nur ein klitzekleines Manko: Der abgebildete Kater ist nicht Church aus der ´89er Verfilmung, sondern der Kater aus dem Remake. Da das Design aber so cool ausschaut, werden die Meisten wohl darüber hinwegsehen können.

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