In diesem Jahr beehrte uns mit der hier vorliegenden Borderlands mal wieder ein Film in den Kinos, der auf einer Videospielreihe gleichen Namens basiert. Relativ namhaft besetzt und mit einem ordentlichen Budget von 100-120 Mio. Dollar ging der Film an der Kinokasse ziemlich baden. Zurecht oder nicht? Das haben wir, anlässlich der Heimkinoauswertung von LEONINE STUDIOS, einmal für Euch geprüft.
Regie: Eli Roth, Tim Miller
Darsteller: Cate Blanchett, Kevin Hart, Jack Black / Chris Tall (Stimme), Ariana Greenblatt, Florian Munteanu, Jamie Lee Curtis
Artikel von Felix Falkenberg
Lilith (Cate Blanchett) kehrt widerwillig in ihre Heimat Pandora zurück, dem chaotischsten Planeten der Galaxie. Beauftragt mit der Suche nach der Tochter des übermächtigen Atlas (Edgar Ramírez), stellt die berüchtigt-mysteriöse Kopfgeldjägerin ein bunt zusammengewürfeltes Team von Außenseitern auf: Roland (Kevin Hart), ein erfahrener Söldner mit einer Mission; Tiny Tina (Ariana Greenblatt), eine wilde, vorpubertäre Sprengstoffliebhaberin; Krieg (Florian Munteanu), Tinas muskelbepackter, wortkarger Beschützer; Tannis (Jamie Lee Curtis), eine kauzige Wissenschaftlerin, die schon alles gesehen hat; und Claptrap, ein besserwisserischer Roboter mit fragwürdiger Moral. Gemeinsam muss die ungleiche Truppe gegen eine außerplanetarische Spezies sowie eine Horde gefährlicher Banditen kämpfen, um eines der brisantesten Geheimnisse Pandoras zu lüften. Das Schicksal des Universums könnte in ihren Händen liegen… aber für sie geht es um viel mehr!
Ah ja, eine Gruppe völlig unterschiedlicher Charaktere, die sich zusammenraufen muss, um ein Abenteuer gemeinsam zu durchleben. An sich ja nichts neues. Wichtig vorab: Ich habe die Videospiele nie gezockt und dementsprechend keine Ahnung von der Vorlage. Tut aber auch nicht unbedingt was zur Sache. Ein Spielfilm muss auch alleine bestehen können, egal wie gut oder schlecht eine Vorlage ist.
Die Trailer fand ich ziemlich öde, weswegen ich den Film vor mir herschob. Ich habe ihn mir nun schicken lassen und hatte wirklich keine großen Erwartungen. Die Geschichte und der Stil erinnerte mich immer wieder an z.B. Guardians of the Galaxy (2014). Allerdings kommt Borderlands nicht mal im entferntesten Ansatz an den genialen Marvel-Film heran. Der Streifen ist ein Reinfall auf ganzer Linie und zurecht an den Kinokassen untergegangen.
Cate Blanchett, die eigentlich eine hervorragende Schauspielerin ist, schafft es hier in der Tat, einen ihrer schauspielerischen Tiefpunkte hinzulegen. Ihre Figur Lilith versprüht mal so gar kein Charisma. Zu keiner Sekunde konnte mich die Figur abholen und in den Lauf der Geschichte hineinziehen. Generell bekommt keine der Figuren wirklich einen emotionalen Angelpunkt für das Publikum verpasst. Kevin Hart ist (wie so oft) ultra nervig. Er sieht in seiner Uniform aus, als wäre er bei The Expendables 4 rausgeflogen, um sich nun hier auszutoben. Ariana Greenblatt ist ebenfalls austauschbar. Florian Munteanu als etwas deutsche Beteiligung ist komplett drüber. Edgar Ramirez ist absolut schrecklich und eindimensional als Haupt-Gegenspieler. Bei Jamie Lee Curtis fragt man sich ebenfalls, warum sie sich so etwas antut. Auch sie kann wesentlich mehr. Und dann wäre da noch Jack Black, der dem Roboter Claptrap im Original seine Stimme leiht. Im Deutschen mit Chris Tall absolut fehlbesetzt. Der Comedian kann mal so gar nicht synchronisieren. Bitte lass dies in Zukunft Chris. Es tut nur in den Ohren weh.
Sagen wir mal so: Während Guardians of the Galaxy (2014) mit mitreißenden, geilen Figuren mit spannenden Hintergrundgeschichten punkten konnte (Star-Lord, Rocket, Drax usw.), geht hier wirklich alles schief.
Ansonsten hat der Film auch technisch keinen wirklichen Mehrwert zu bieten. Er ist ab 12 Jahren freigegeben. Dementsprechend ist die Action auch nicht wirklich wuchtig, geschweige denn brutal. Es ist mal wieder ein seelenloses CGI-Gewitter mit mittelmäßigen bis schlechten Effekten sowie miesen und billigen Greenscreens. Bei so hohen Budgets ist das immer wieder verwunderlich, dass man da nicht mehr draus gemacht hat. Borderlands könnte auch eine typische Netflix-Blockbuster-Gurke sein.
So schaute ich mich über 97 Minuten komplett gelangweilt durch den Film und war einfach froh, als das Theater vorbei war. Mir lag zur Sichtung die DVD-Version vor. Bild und Ton sind verhältnismäßig gut. Im Bonusbereich gibt es 7 Featurettes und drei Kinotrailer.
Fazit: Borderlands aka Guardians of the Galaxy (2014) bei Wish bestellt, ist definitiv eine der größten Enttäuschungen des noch laufenden Filmjahres 2024. Regisseur Eli Roth hat sich hier absolut vergriffen. Die Geschichte ist langweilig, die Charaktere uninteressant und austauschbar, die Schauspieler verschenktes Potenzial, die Effekte sind nicht gut. Diese Videospielverfilmung kann man sich getrost schenken.
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