Erneut verfasse ich Euch eine sommerliche Filmkritik bei absolutem Sauwetter. Wer würde derzeit nicht gerne mit den beiden Hauptdarstellerinnen dieses Thrillers aus dem Hause BUSCH MEDIA GROUP tauschen? Denn während wir uns dem eiskalten Regenwetter stellen müssen, macht das junge Pärchen im Film sommerlichen Urlaub in den Philippinen. Feiern, sonnen und faulenzen sind die Dinge, die dort auf der Tagesordnung stehen. Doch ein Bootsausflug mit einer Charter-Yacht wird den beiden Liebenden schließlich zum Verhängnis.

Originaltitel: No Way Out

Regie: Dario Germani

Darsteller: Giorgia Faraoni, Jade Pirovano, Daniel Franchi

Artikel von Christian Jürs

Auf der Suche nach neuen Rezensionsfilmen wurde mir von Busch Media Group dieser italienische Erotikthriller angeboten, in dem laut Cover auch noch Haifische für Schrecken sorgen. Da ging sofort mein Guilty Pleasure-Sensor an und ich bestellte, voller Vorfreude, den neuen Film von Dario Germani. Dieser zeichnet sich verantwortlich für das Sequel (!) des legendären Horror-Schockers Man-Eater – Der Menschenfresser. Ich war zwar immer der Meinung, das Sequel würde den Titel Absurd – Ausgeburt der Hölle tragen und seit 1981 bereits existieren, doch Germani war wohl anderer Meinung und inszenierte seinen ganz eigenen Film Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück. Den habe ich allerdings bis heute noch nicht gesehen – im Gegensatz zu Trapped – Mörderische Tiefe.

Die Influencerin Carol (Giorgia Faraoni) und ihre Partnerin Roberta (Jade Pirovani) verbringen einen romantischen Urlaub in den Philippinen. Doch Carols Hang dazu, immer wieder das Smartphone zu zücken, um ihren YouTube-Kanal zu füllen, trübt die Stimmung zwischen den beiden Turteltauben. Um ihre Freundin wieder aufzumuntern, bucht Carol eine Tour auf der Segelyacht von Skipper Frank (Daniel Franchi), der kurz zuvor half, ihr Portemonnaie, welches von einem dreisten Taschendieb entwendet wurde, wiederzubeschaffen.

Zunächst scheint der Ausflug das Highlight ihres gemeinsamen Urlaubs zu werden. Die jungen Frauen sonnen sich an Deck, während sie von Frank kulinarisch versorgt werden. Doch der Schein trügt. Als Frank den beiden Damen einen Tauchausflug vorschlägt, entscheidet sich Carol, lieber an Deck zu bleiben. Roberta hingegen genießt den faszinierenden Tauchgang. Als ihre Sauerstoffflasche jedoch Luft verliert, lässt Frank die junge Frau alleine in einer Höhle zurück mit dem Versprechen, umgehend eine Ersatzflasche zu beschaffen. Doch der junge Skipper verfolgt andere, düstere Pläne.

Einen Erotikthriller in traumhafter Kulisse wollte Regisseur Dario Germani uns hier kredenzen. Obendrauf noch mit einem Mörderhai, wie wir auf dem Cover erblicken können. Immerhin, die traumhafte Kulisse hält, was sie verspricht. In Punkto Erotik und Thrill herrscht aber starker Nachholbedarf auf der Filmhochschulbank, die Herr Germani lieber nochmal aufsuchen sollte. Und so vergeht mehr als die Hälfte der Laufzeit recht ereignisfrei. Hier eine lesbische Liebesszene, da ein wenig Party und dort ein paar traumhafte Pazifikaufnahmen. Alles vor Ort gedreht und ohne Greenscreen, was einen deutlichen Pluspunkt darstellt.

Doch leider war es dies schon auf der Habenseite der ersten Filmhälfte. Die Hauptfiguren bleiben leider blass und wenig sympathisch, was das Interesse an der Handlung meinerseits von Minute zu Minute weiter schmälerte. Die harmlosen Erotikszenen mit Videoclipästhetik locken auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Wenn dann endlich die Situation eskaliert, wird es leider kaum besser. Wo Thrill herrschen sollte, stockt die Inszenierung immer wieder. Dass die Figuren wenig nahbar geraten sind, ist dem Spannungsbogen zudem nicht zuträglich.

Selbstredend verhalten sich die beiden in Gefahr geratenen Damen auch immer wieder reichlich dämlich, ebenso wie Frank, dessen Wandlung wenig glaubwürdig daherkommt. Da wünscht man sich den genialen Thriller Todesstille mit Sam Neill und Nicole Kidman zurück oder zumindest Der Skipper mit Jürgen Prochnow, Elizabeth Hurley und Patsy Kensit, an den Trapped – Mörderische Tiefe noch am ehesten erinnert. Der war zwar ebenfalls nicht sonderlich gut, die Figuren aber halbwegs glaubwürdig und sympathisch. All dies geht dem vorliegenden Film leider vollkommen ab. Ich habe mich leider gelangweilt – und den mörderischen Haifisch könnt Ihr auch streichen. Der schwimmt mal kurz vorbei, hat aber keinen Einfluss auf den Handlungsverlauf.

Mir lag zur Rezension die Blu-ray-Variante vor. Diese verfügt über eine sehr gute Bild- und Tonqualität und eine ordentliche Synchro. Als Bonus gibt es Trailer und ein Wendecover ohne FSK-Logo.

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