Habt Ihr auch ab und zu so richtig Lust auf einen Burger, Pizza oder Döner? Manchmal muss man seinem Verlangen nach Fast Food halt mal nachgeben. Ähnlich geht es mir mit manchen US-amerikanischen Horrorproduktionen. Man sieht das Cover, liest die Synopsis und weiß eigentlich schon Bescheid. Horror nach Schema F – im besten Fall aber handwerklich ordentlich gemacht und mit ausreichenden Production Values. Man weiß genau, was man bekommt. Also – Hirn aus, Film an – heute gibt es „Bagman“ auf den Tisch, serviert von LEONINE STUDIOS.

Regie: Colm McCarthy

Darsteller: Sam Claflin, Antonia Thomas, Caréll Vincent Rhoden, Will Davis, William Hope, Steven Cree

Artikel von Roland Latzel

Der Schotte Colm McCarthy (The Girl with all the Gifts) hat für Lionsgate einen Film über eine mythische Kreatur gedreht, die durchaus an europäische Sagengestalten wie den Krampus oder den Rattenfänger von Hameln erinnert. Eltern warnen ihre Kinder vor dem titelgebenden Bagman, der (unüblich im Horrorfilm) sich vor allem die unschuldigen Kinder schnappt. Das Wesen lebt von der Angst der Kinder und kommt schlussendlich in einer schicksalsvollen Nacht und raubt das Kind, in dem er es in seine große Tasche stopft. In der stimmungsvollen Exposition sehen wir, wie ein Mädchen dieses Schicksal erleidet, während ihr Vater von den übernatürlichen Kräften des unheimlichen Wesens gelähmt zusehen muss. Für Eltern sicherlich eine der furchterregendsten Vorstellungen, dass man machtlos ist, wenn dem eigenen Nachwuchs etwas Schlimmes zustößt.

Patrick (Sam Claflin) ist als Kind nur knapp dem Bagman entronnen. Zusammen mit seiner Frau Karina (Antonia Thomas) und ihrem kleinen Sohn Jake (Caréll Vincent Rhoden) zieht er zurück in die Kleinstadt seiner Kindheit, um im elterlichen Betrieb seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber der Bagman hat Patrick nicht vergessen, wenn er sich einmal ein Opfer auserkoren hat, lässt er so schnell nicht locker. Oder hat er es stattdessen auf den kleinen Jake abgesehen?

Eine mythische Kreatur, die es vor allem auf Kinder abgesehen hat. Ein Kindheitstrauma, das die Hauptfigur im Erwachsenenalter einholt. Erinnert uns natürlich an andere, bekanntere Horrorstoffe wie Stephen Kings „Es“. Dazu haben wir die pittoreske US-Kleinstadt, samt der typischen Supporting Characters – hier darf Veteran William Hope (Aliens – Die Rückkehr) den örtlichen Sheriff geben. Das Monster ist nicht schlecht, wirkt schön creepy. Die junge Familie kommt harmonisch rüber, die Chemie zwischen den Figuren bzw. den Darstellern passt. Die ganze Chose könnte auch ein weiteres Spin Off aus dem Conjuring-Universum sein, auch wenn ich diese für ein wenig wertiger und packender produziert halte.

Fazit: *BÖRP* Ja, war nicht schlecht, aber ein bisschen fad gewürzt. Liegt zum Glück nicht allzu schwer im Magen. Lässt sich auch gut zusammen mit der Freundin konsumieren, da es weder blutig noch zu finster wird. Aber ordentlicher Grusel, den man sich mal geben kann. Die Production Values geben es her, dass das Ganze auch durchaus hochwertig aussieht. Der Film hatte gar einen Kinostart 2024, ist aber im Heimkino deutlich besser aufgehoben.

Wer zur physischen Veröffentlichung greift, bekommt als Extra noch Interviews mit den Darstellern und ein B-Roll obendrauf.

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