Das Improvisationstalent Will Ferrell hat so einiges gedreht und nicht alles war witzig. Sein Humor ist ja auch nicht jedermanns Sache. Doch wer ihn witzig findet, konnte im Portfolio Will Ferrells auf so einige Perlen erlesener Dämlichkeit zurückgreifen. LAND OF THE LOST war so ein Streifen. Das wilde Zeitreise-Abenteuer des Quantum-Paläontologen und Tachyonen-Experten Dr. Rick Marshall war damals ziemlich lustig und konnte eine hohe Dichte an gelungenen und schrägen Einfällen vorweisen. Doch funktioniert das auch heute noch? JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT bringt den Knaller nun als limitierte Steel Edition auf Blu-ray heraus. 

Originaltitel: Land of the Lost

Regie: Brad Silberling

Darsteller: Will Ferrell, Danny McBride, Anna Friel, Jorma Taccone

Artikel von Kai Kinnert

Dr. Rick Marshall (Will Ferrell) geht verloren: Der chaotische, ein wenig hilflos wirkende Wissenschaftler gerät in ein Zeitloch und landet mitten in der Welt der Saurier und weiteren gefährlicher Kreaturen. Zum Glück für ihn sind auch die taffe, gutaussehende aber rechthaberische wissenschaftliche Assistentin Holly (Anna Friel) und der hinterwäldlerische Sammler Will (Danny McBride) durch den Strudel ins Land of the Lost gezogen worden. Ein wenig vertrauenerweckender, einheimischer Höhlenmensch ist ihre einzige Chance zu überleben und den Weg zurück in ihre Zeit zu finden.

Der Streifen ist ein loses Remake der gleichnamigen Serie von 1974 und war ein Flop an der Kinokasse. Neben etlichen schlechten Kritiken war der Film außerdem für sieben Goldene Himbeeren nominiert und gewann eine davon in der Kategorie Worst Prequel, Remake, Rip-off or Sequel. Selbst der Chef von Universal Pictures sagte auf dem Savannah Film Festival 2011, das der Film „Mist“ sei. Man hatte gute Absichten, aber alles ging schief.

So schlimm ist es allerdings nicht. Das Drehbuch hatte gar nicht vor, ein Remake zu gestalten. Zwar nahm man die Mythologie der Serie auf, jedoch nicht den kindlichen Ansatz, denn die Serie war damals für das Frühabend-Programm konzipiert worden. Das Künstliche der Serie wurde stattdessen in gedoppelter Umkehrung durch die Tricks und die Kulissen noch künstlicher gestaltet (auch ein Song aus  A Chorus Line spielt dabei eine wichtige Rolle) und bildet damit den bunten Tachyonen-Rahmen für die Sketche Will Ferrells mit seine Sidekicks, begleitet von einigen Hinweisen aus bekannten Filmen der Popkultur (zB Planet der Affen, Jurrasic Park oder Unheimliche Begegnung der dritten Art)

Überwiegend „on location“ in der Mojave-Wüste und im Studio gedreht, verbrachte man für die Effekte nur eine Woche vor der Green-Screen. was locker zu schaffen war, denn Ferrell und seine Kollegen unternehmen kaum einen Versuch, glaubwürdig mit den Tricks zu interagieren. Das ist aber, wie schon erwähnt, gar nicht schlimm, denn die Kulisse dient nur der hohen Taktzahl an Sketchen. Da ist zum Beispiel das Interview mit Dr. Rick Marshall in der Morning Show, wo Marshall handgreiflich wird, da gibt es die Sachen mit Chaka, dem affenartigen Höhlenmenschen und die Nummern mit Danny McBride, der mit Will Ferrell am Kristall einige Zeilen aus Chers Popsong Believe anstimmt (im Auto-Tune…was noch immer ziemlich witzig ist). Aber auch der T-Rex ist gut, von dem Marshall behauptet, er hätte nur ein Gehirn von der Größe einer Walnuss. Das nimmt der T-Rex persönlich, denn er ist nicht doof.

Es gibt Dinosaurier-Kämpfe und ein Finale mit A Chorus Line. Es gibt die Begeisterung Marshalls, wenn er erklärt, wie man sich mit dem Trinken von Dinosaurier-Pisse vor der Nase des T-Rex schützen könne und Danny McBride, der in der Wüste mit Chaka auf Droge ist und an einem Pool einen Riesenhummer isst. Dazu spielt Jimmy Hendrix All Along the Watchtower.

Was vor einigen Jahren an dem Streifen noch witzig war, ist es über weite Strecken auch heute noch. Land of the Lost ist flott-bunt verquirlte Blödheit, die sich einen lustigen Musikeinsatz leistet und außerdem viele Filme zitiert. Wer Will Ferrell mag, hat hier eine sichere Bank – alle Anderen sollten sich elastisch zeigen und Lust auf Quatsch haben.

Das Bild der Blu-ray ist gut, bunt, satt und klar, der Ton ebenso. Als Extras gibt es 10 unveröffentlichte Szenen, dann Dr. Marshall´s Food Diaries mit einem Audiokommentar von Brad Silberling, Devil´s Canyon Gift Shop Commercial und Tour, ein Portrait über Danny McBride und den Audiokommentar von Brad Silberling.

Trailer:

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