Igittigitt…mutierte Spulwürmer, die zum Laichen ins Wasser wollen und deshalb beim befallenen Menschen erheblichen Durst auslösen. Die Leute stürzen sich in die Flüsse, nur um ihren unerbittlichen Durst zu löschen und saufen sich zu Tode. Den Spulwurm freut es und findet so über den Wasserkreislauf neue Wirte. Doch hinter dem Desaster steckt ein Plan, auf den ein Professor und ein Polizist stoßen. BUSCH MEDIA GROUP bringt den koreanischen Pandemie-Schocker nun frisch in den Handel.

Originaltitel: Yeongasi (Deranged)

Regie: Park Jung-woo

Darsteller: Kim Myung-min, Kim Dong-wan, Moon Jung-hee, Lee Ha-nui

Artikel von Kai Kinnert

Als an den Flussufern um die koreanische Metropole Seoul vermehrt grausam entstellte Leichen angespült werden, sind Polizei und Gesundheitsministerium alarmiert. Schon bald wird klar, dass mutierte Parasiten, die sich über das Wasser verbreiten, für das Massensterben verantwortlich sind. Schnell weitet sich die Seuche zu einer tödlichen Epidemie aus, die das ganze Land zu befallen droht. Während die Regierung die Infizierten in Lager sperrt und dem sicheren Tod überlässt, taucht plötzlich ein Medikament auf, das offenbar gegen die tödliche Seuche wirkt. Doch das Medikament ist viel zu knapp und die Aktionäre des Pharmaunternehmens verweigern die Herausgabe der Formel, um den Preis des Patents in die Höhe zu treiben. Inmitten dieses Szenarios versucht ein ehemaliger Professor für Biochemie, das Leben seiner infizierten Frau und seiner Kinder zu retten. Gemeinsam mit seinem Bruder, einem Polizisten, jagt er dem lebensrettenden Medikament hinterher und kommt einer skrupellosen Verschwörung auf die Spur.

Contamination – Tödliche Parasiten ist der erste Medical Thriller zum Pandemie-Thema aus Korea und passend aktuell. Die Story hat Twist und die Inszenierung ist straff. Nach nur wenigen Minuten ist das Setting gut skizziert und der Spulwurm nimmt seinen Lauf. Ohne störende Nebenplots bleibt das Drehbuch im straffen Tempo an den Hauptfiguren und findet nach gut 30 Minuten eine spannend inszenierte, medizinische Erklärung für die Pandemie, die den Rosshaar-Wurm immer weiter in den Körper der Menschen treibt und so auch das Gehirn befällt. Horden schreiender Menschen stürzen sich ins Wasser und wer nicht ins Wasser springen kann, bei dem sucht sich der Wurm eben einen anderen Ausgang. Ab Mitte des Streifens gesellt sich dann auch noch die Korruption und die  Aktienkursmanipulation des Pharmakonzerns dazu, der schon vor der Pandemie ein Gegenmittel in Form eines älteren Medikamentes entwickelte, welches dann aber vor Ausbruch der Seuche vom Markt genommen worden ist. Als die Öffentlichkeit von dem Medikament erfährt, bricht Panik aus und fortan stürmen Menschen die Apotheken. Doch es gibt nur noch eine Handvoll Tabletten und so macht die Regierung Druck auf den Konzern, sofort mit der erneuten Produktion zu beginnen. Doch der Konzern ziert sich. Dabei liegt das Zeug schon in einer Lagerhalle gebunkert herum.

Ab Mitte des Streifens verengt sich der Spannungsbogen, denn die Frau und die zwei Kinder des Professors sind auch infiziert und ihr Durst wird unerträglich. Zugleich befällt der Wurm in großer Menge den Darm und sorgt so für höllische Bauchschmerzen. Der Wasserdurst der drei ist geschickt inszeniert, es beginnt ganz harmlos und eher im Hintergrund, beim Abendbrot eben, denn da trinkt man schon mal Wasser. Bis in einer späteren Szene alle nebeneinander auf dem Sofa sitzen und die drei wie Fische das Wasser saufen…da weiß man dann endgültig, das die Nummer wohl nicht gut ausgehen wird. Ab diesem Moment verfrachtet der Professor seine Familie ins Krankenhaus, aber die Lage eskaliert, nichts kann helfen, nur Wasser…und das Medikament. Der Professor und sein Bruder, der Detektiv, beschließen an die Tabletten zu kommen und so konzentriert sich der Film zunehmend auf den Einbruch in die Lagerhalle des Pharmakonzerns. Das ist der Moment, wo der Film etwas zerfasert und sich von seinem breiten Stadt-Setting in eine Lagerhalle verlegt und man so das Gefühl bekommt, das der Film den eigentlichen Spannungsbogen verlässt und die ganze Nummer irgendwie hätte kürzer sein können. Nichtsdestotrotz ist die Story schlau genug, um über die infizierte Familie überraschende Spannungsmomente zu erzeugen und diese parallel mit genügend Panik in der Bevölkerung zu untermauern. In der Action gibt es dann auch ein paar knackige Stürze, wie es sich eben für eine gute Panik gehört.

Contamination – Tödliche Parasiten beginnt rasant und mit einem spannenden Katastrophenszenario, dem auch ein gewisser Horrorthrill nicht fehlt. Die gelungene Musik und das eklige Setting bringen den Film mit einer Reihe an sympathischen Darstellern gut voran, zumal etliche Szenen einen wohligen Grusel erzeugen. Ab Mitte des Films, wo sich die Handlung über die Korruption zur Jagd nach dem rettenden Medikament wendet, geht dem Streifen dann aber etwas die Puste aus. So gerät die Rettung der eigenen Familie etwas zu lang und der erzählerische Drive der ersten Hälfte wird ab Mitte nicht mehr ganz erreicht. Insgesamt bleibt Contamination – Tödliche Parasiten aber ein spannender Thriller mit genügend gelungenen Wendungen, den man sich gut ansehen kann. 10 Minuten kürzer und der Streifen wäre ein widerspruchsloser Geheimtipp geworden.

Das Bild der Blu-ray ist gut, der Ton ebenso.

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