Nachdem der dritte Teil der Saga gegenüber seinem Vorgänger qualitativ deutlich hinterherhinkte und somit einen weiteren Grundstein für die Fantheorie legte, nämlich dass im Star Trek Universum die ungerade nummerierten Filme die schlechteren Werke sind, ließ es sich Leonard Nimoy nicht nehmen, auch den vierten Teil zu inszenieren. Dabei überraschte er die Fans tatsächlich mit einem der unterhaltsamsten Abenteuer der Reihe. Losgelöst von den philosophischen Ansätzen des dritten Films, bekam das Publikum diesmal ein herrliches Culture-Clash-Adventure serviert, dass ich damals, im Alter von 11 Jahren, im Kino gesehen habe. PARAMOUNT HOME ENTERTAINMENT hat selbstverständlich auch hier eine 4K UHD-Scheibe für Euch parat.

Originaltitel: Star Trek IV – The Voyage Home

Regie: Leonard Nimoy

Darsteller: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, Catherine Hicks, Walter Koenig

Artikel von Christian Jürs

Nachdem Admiral Kirk (William Shatner) und seine Crew ihren Weggefährten Spock (Leonard Nimoy) zurück ins Leben gerettet haben, sitzen sie mit dem gekaperten, aber flugunfähigen, klingonischen Raumschiff auf dem Planeten Vulkan vorzeitig fest. Doch keine Bange, Ingenieur Scott (James Doohan) ist guter Dinge, den Kahn (nicht zu verwechseln mit dem Khan) innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder betriebsbereit zu bekommen. Auf den Mann ist halt verlass. Doch die Reise, die die Crew anzutreten hat, wird keine Leichte sein, müssen sie sich doch vor dem Föderationsrat für ihre Taten rechtfertigen.

Nicht nur, dass sie die Enterprise kaperten, sie mussten das Raumschiff auch noch sprengen und die Crew des ihnen feindlich gesonnenen Klingonenkreuzers um die Ecke bringen, in der Hoffnung, ihr eigenes Leben dadurch zu retten. Die Klingonen fordern für dieses „Verbrechen“ den Kopf von James T. Kirk, um den weiteren Frieden im Universum zu gewährleisten. Von der Schuldigkeit ihrer eigenen Leute, die immerhin Kirks Sohn ermordeten, wollen sie nichts wissen.

Doch es kommt alles noch schlimmer. Eine eigenartige Sonde, die ein merkwürdiges Signal von sich gibt, befindet sich auf dem Weg zu Mutter Erde. Dabei zerstört sie alles, was nicht auf ihre unverständlich gesendete Nachricht antwortet. Kurz bevor es zum Unglück auf unserem Heimatplaneten kommt, steuern unsere Helden mit dem reparierten Klingonenkreuzer auf die Erde zu und Spock gelingt es, das Signal der Sonde zu entschlüsseln. Es handelt sich um die Laute des mittlerweile ausgestorbenen Buckelwals, der folglich niemals antworten wird.

Daher unternimmt die Crew mit ihrem altbackenen Raumschiff einen Zeitsprung in die Vergangenheit, um ein lebendiges Buckelwalpärchen in ihre Zeit zu entführen. Sie landen im späten 20. Jahrhundert, Mitte der Achtzigerjahre, wo sie ein solches Pärchen im Aquarium des Meeresforschungsinstituts in San Franciso ausmachen. Unbemerkt, dank Tarnvorrichtung, können sie auf einer Grünfläche landen, benötigen jedoch, um erneut starten zu können, die Hilfe von radioaktiver Strahlung, da der Warp-Kern sich beim Zeitsprung entladen hat. Zu allem Überfluss erfahren sie von der Meeresbiologin Dr. Gillian Taylor (Catherine Hicks), die ein Auge auf Kirk (wen sonst) geworfen hat, dass die beiden Wale in Kürze in die Freiheit entlassen werden sollen. Die Uhr tickt also und die schwache Tarnung der in unserer Welt fremden Crew, droht allmälig aufzufliegen.

Wow, auch wenn der Film inszenatorisch in den Achtzigern hängt, ist und bleibt Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart ein höchst amüsantes Zeitreiseabenteuer mit viel Hang zur Ironie. Sei es Mr. Spock, der seine Menschlichkeit neu erlernen muss und durch unsere damaligen Straßen wandert, wie der Anhänger einer schrägen Sekte, sei es Chekov (Walter Koenig), der, dank fehlender geschichtlicher Kenntnisse, mitten im Kalten Krieg Polizisten auf offener Straße mit russischem Akzent fragt, wo denn die Atom-U-boote zu finden seien (könnte derzeit wieder für Spannungen sorgen) oder Scotty, der eine Computermaus per Sprachsteuerung zu nutzen versucht – als Zuschauer sitzt man fast durchgehend mit einem breiten Grinsen vor dem Bildschirm (damals Kinoleinwand). Das enorme Tempo, mit dem die Geschichte erzählt wird, ist das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen.

Die Bildqualität (2,35:1) der neuen Auflage ist mal wieder fantastisch. Natürlich werden hier und da ein paar veraltete Effekte offenkundig, generell sind diese aber besser als noch beim Vorgänger und durch die Verlagerung der Story ins 20. Jahrhundert auch gar nicht so gewichtig, wie gewohnt. Der Ton in Englisch großartig (Dolby TrueHD 7.1), im Deutschen aber auch gut (Dolby TrueHD 2.0). Im Bonusbereich sind erneut diverse Featurettes, Storyboards, Interviews und Trailer vorhanden.

Die anderen Abenteuer der Classic Crew:

Star Trek: Der Film – The Director´s Edition

Star Trek II: Der Zorn des Khan

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock

Star Trek V: Am Rande des Universums

Star Trek VI: Das unentdeckte Land

Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart gehört zu meinen Lieblingsfilmen des Franchise und macht immer wieder Spaß. Bei der Synchro muss man zum Vorgängerfilm mit einigen Änderungen leben. So übernahm ab hier wieder Gerd Günther Hoffmann auf William Shatner und Randolf Kronberg löste Christian Rode auf DeForest Kelley ab. Anfangs ein wenig ungewohnt, aber insgesamt total passend.

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