Blut, Titten und Dämonen – Beim heutigen Gratisfilm ist FSK 18 angesagt. Seit einigen Jahren ist es ja Mode geworden, Horrorfilmklassiker der 70er und 80er neu aufzulegen. Ob „TCM“, „Freitag der 13.“ oder auch „Nightmare on Elm Street“, sie alle bekamen ein Remake spendiert. Selbst der trashige Splatterspaß „Night of the Demons“ mit Linnea Quigley, die hier einen Cameoauftritt absolviert, erhielt ein Update.

Regie: Adam Gierasch

Darsteller: Monica Keena, Edward Furlong, Diora Baird, Shannon Elizabeth

Artikel von Christian Jürs

Klar, ein echter Meilenstein des Horrorkinos war schon der 1988 entstandene Videothekenheuler von Kevin S. Tenney nicht, den ich im Alter von gerade einmal 13 Jahren Jahren das erste mal sah. Mein Vater hatte mir den Streifen aus der Videothek geliehen. Als meine Eltern dann abends das Haus verließen, startete ich den Horrorstreifen. Was ich bekam, war ein kurzweiliger Splatterstreifen, der die Handlung von „Tanz der Teufel“ aus dem Wald in ein gruseliges Haus übertrug und mit Charakteren aus dem „Freitag der 13.“ Universum versah. Nicht besonders originell, aber spätestens, als die besessene Linnea Quigley ihren Lippenstift in ihre Brustwarze drückte, wo dieser verschwand, war der Abend gerettet. Im Remake findet man diese Szene selbstverständlich auch wieder. Seid gespannt.

Die Story ist schnell erzählt und orientiert sich grob am Originalfilm:

Angela (Shannon Elizabeth, unvergessen als Nadia aus „American Pie“) gibt eine Halloweenparty im Hull House, einem Anwesen, in dem es angeblich spukt. Was zunächst als eine riesige Party mit DJ und Alkohol in Hülle und Fülle gedacht war, wird von einer heranrückenden Polizistentruppe gesprengt. Nachdem der Großteil der Gäste den Heimweg angetreten hat, finden sich die letzten Partygäste plötzlich eingeschlossen in der labyrinthartigen Villa wieder. Zu allem Überfluss erwecken die Endzwanziger natürlich den Dämonenfluch, dem Einer nach dem Anderen zum Opfer fällt. Die Nacht der Dämonen hat begonnen…

Ganze 10 Mio Dollar durfte Regisseur Gierasch verballern für die Reanimation dieses Klassikers. Dabei gelingen ihm einige gruselige Momente und auch an der Effektefront gibt es wenig zu mosern. Doch so manche Figurenzeichnung glitt dem Regisseur und Drehbuchautoren gründlich aus den Fingern. So darf man sich über einen albernen Gangsterboss ärgern, der sich während der Unterredung mit seinen Angestellten gepflegt einen blasen lässt. Humor auf unterster, vorpubertärer Stufe. Ja, so manche Figur verhält sich eigenartig und so mancher Horrormoment verpufft in Belanglosigkeit (Merke: Zeitraffer-Dämonen sind nicht unheimlich!).

Trotzdem ist der Film einen Blick wert. Denn so mancher Schockmoment sitzt und die Morde sind phantasievoll gestaltet. Auch die Darstellerwahl fiel passend aus. Da hätten wir Monica Keener, die man als Final Girl aus Freddy vs Jason kennt. Oder halt Shannon Elizabeth, die Angela leider nicht als Dämonin verkörpert. Warum, weiß nur Gierasch allein. Trotzdem freut man sich, die sympathische Nadia einmal wieder zu sehen. Dann wäre da noch Edward Furlong. The one and only John Connor. Und dann noch als Drogendealer. Dabei sieht er zwar selbst aus wie sein bester Kunde, macht seine Sache aber gut.

Hauptargument für den Film dürfte allerdings Diora Baird sein, die verdammt heiß in ihrer Katzenfrau Kostümierung daher kommt und auch als Dämon eine gute Figur macht (soviel Spoiler darf sein). Ihre Transformation muss man gesehen haben (vom Dämon gefickt).

Linnea Quigley darf kurz in ihrer Kostümierung von damals auftreten. Erstaunlich, dass sie immer noch die gleiche Figur hat. Erstaunlich aber leider auch, dass ihr Gesicht den Zahn der Zeit deutlich zeigt und sie nicht mehr geil abgewrackt, sondern abgewrackt abgewrackt aussieht. Ich brauch drei Vorführungen „Return of the living Dead“, um diesen Anblick zu vergessen.

Insgesamt kein Genrehighlight, doch Horrorfans sollten unbedingt einen Blick riskieren. Zumal der Film gratis ist…

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