Der Film Frequency (2000) mit Dennis Quaid stand hier Pate und so sorgt auch in Seoul eine Sonneneruption für mysteriöse Zeitverschiebungen im Mobilfunknetz. Plötzlich ruft die Freundin an, die letztes Jahr ermordet worden ist. Was Rechtsanwalt Dong-Ho erst für einen schlechten Scherz hält, ist real. Sie lebt noch, der Tag in der Vergangenheit wiederholt sich und Dong-Ho wird versuchen, den Mord zu verhindern, in dem er den Tagesablauf seiner Frau verändert. Doch die Veränderungen in der Vergangenheit haben Auswirkung auf die Gegenwart. Der Killler, nie gefasst, wird in der Gegenwart aufmerksam auf Dong-Ho. BUSCH MEDIA GROUP brachte den koreanischen Thriller nun im Heimkino heraus.
Originaltitel: Deo Pon
Regie: Kim Bong-joo
Darsteller: Son Hyun-joo, Um Jee-won, Bae Seong-woo, Lim Il-gyu, Kim Jong-goo
Artikel von Kai Kinnert
Vor einem Jahr wurde die Frau des Rechtsanwalts Dong-Ho von einem unbekannten Killer ermordet. Der einstmals lebensfrohe Dong-Ho hat den seelischen Schock dieser brutalen Tat nie überwinden können. Umso fassungsloser ist er, als er auf dem Handy plötzlich einen Anruf von seiner Frau erhält. Ein übler Scherz? – Keinesfalls! Eine elektromagnetische Anomalie bewirkt, dass man mit einem Echo der Vergangenheit telefonieren kann. Fieberhaft wird Dong-Ho gewahr, dass er die Chance erhalten hat, das Leben seiner Frau nachträglich zu retten. Doch dafür muss er ihren Mörder in der Gegenwart aufspüren, während sich dieser in der Vergangenheit bereits auf dem Weg zur Tat befindet.
Dong-Ho hat eine Frau und eine Tochter, ist Rechtsanwalt und eigentlich ein Arsch. Seine Frau weitestgehend emotional ignorierend, geht er lieber mit den Kollegen saufen und schaltet das Handy aus. Selbst als seine Frau einen Auffahrunfall verursacht, ist er nicht zu erreichen. Die Trinkspiele mit den Kollegen und der Ausfall des Funknetzes sind schuld. Als er dann spät in der Nacht, es gewittert ordentlich, nach Hause kommt, liegt die Ehefrau ermordet im Wohnzimmer. Fortan depressiv, lebt Dong-Ho als Schatten seiner selbst weiter. Ein Jahr später gibt es wieder eine Sonneneruption und schon erreicht ihn ein Anruf aus der Vergangenheit. Seine Frau ist auf der Arbeit, der Unfall und ihre Ermordung haben noch nicht stattgefunden. Fortan versucht er ihren Tagesablauf zu verändern und sie so vor dem Killer zu schützen, der nachts um 3 Uhr bei ihr zuschlagen wird. Es wird nämlich an der Tür klingeln, und sie darf auf keinen Fall öffnen.
The Phone entwickelt sich zu einem reinen Verfolgungsthriller, und das auch noch auf verschiedenen Zeitebenen. Der Killer ist nicht nur ein Irrer, er ist ein Gangsterboss, hat auch eine Tochter (die aber keine tiefere Rolle spielen wird) und der Typ lässt sich nicht einfach so aus dem Spiel drängen. Der Einfluss auf die Vergangenheit hat Auswirkungen in der Gegenwart, da bekommt Dong-Ho dann auch schon mal die Schlinge um den Hals gelegt und muss den Kampf an verschiedenen Fronten aufnehmen.
Irgendetwas an diesem Film hat mich gestört, ich weiß nicht warum. Technisch ist der Film gut und auch der Elektro-Soundtrack ist stylish und passend. Im Schauspiel gibt sich der Film bodenständig und was die Action angeht – da schnurrt der Film durchaus rund. In der Königsdisziplin Action funktioniert das koreanische Kino fast immer, so auch hier. Aber trotz aller Zeitverschiebungen durch die Sonneneruption, ist das Handlungskorsett irgendwie konventioneller Selbstzweck. Das schmälert zwar nicht die Qualität der Action, wohl aber die der Spannung. Der Funke sprang einfach nicht über. The Phone ist so nur solider Durchschnitt geworden
Das Bild der mir vorliegenden Blu-ray ist sauber, satt und klar, der Ton ist gut. Als Extras gibt es den Originaltrailer und eine Trailershow.
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