„Du bist ja ganz nass!“ – Huiuiuiuiui, es wird hocherotisch bei den Medienhuren! Mit der fatalen Affäre steht uns ein Erotikthriller ins Haus, der alles bisher da gewesene in die Schranken verweist. Anspruchsvolle Liebeleien, Thrill zum Nägel kauen und… Nein, ernsthaft – der Film ist scheiße!
Originaltitel: Infidelity in Suburbia
Regie: David Winning
Darsteller: Sarah Butler, Marcus Rosner, Peter Benson
Artikel von Victor Grytzka
Erotikthriller hatten in den 80s / 90s ihre Zeit. Es gab ein paar nette Vertreter, aber auch viel Schund. Nachdem man – mit der „Fifty Shades of Scheißdreck“ Reihe – die prickelnde Erotik erfolgreich in die Köpfe frustrierter Hausfrauen und pubertierender Teenies prügeln konnte, versucht nun jeder ein Stück vom Kuchen zu bekommen. Konnten sich durch den Erfolg von „Shades“ wenigstens Baumärkte über reißenden Absatz von Materialien zum „nageln“ freuen *hrhr*, so ist das einzig Fatale an der „fatalen Affäre“ der Film an sich.
„Du bist ja ganz nass!“ Dieser Dialog hat mir nach 3 Minuten schon gezeigt auf welchem Niveau sich dieses Machwerk bewegt. Es geht hier allerdings nicht um eine ausgedehnte Pflaumenernte, nein, ein kleiner Bub ist ins Wasser gefallen. Und als der dann gerettet wird stellt die Frau Mama fest: „Du bist ja ganz nass!“ REALLY? Diese Frau Mama ist übrigens Laura, gespielt von „I spit on your grave“ Opfer Sarah Butler, die auf Eliott (Marcus Rosner) trifft, als der eben den tollpatschigen Sohn vorm Absaufen rettet. Da in Lauras Ehe die Luft raus ist beginnen die Beiden eine Affäre. Allerdings ist Eliott ein bekloppter Stalker… Blablabla…lass mich in Ruhe… blabla… ich brauche dich… blabla… du gehörst mir…. blabla….ENDE! Der Film wirbt mit „knisternder Erotik“ – geknistert hat bei mir nur die Chipstüte.
Echt jetzt, dieser Film bietet keine Überraschungen und verrät nach 30 Sekunden wie der Hase läuft. Im Opening sehen wir nämlich einen psychotischen Jungen der seine Mutter beim Sex erwischt. Ein paar Sekunden später begegnen wir Eliott. Kreativ und total mysteriös! Eliott rennt übrigens gerne mit freiem Oberkörper rum um sein Sixpack zu präsentieren, bumst Laura unter der Dusche und auf der Waschmaschine, und sammelt Fotos um diese mit seinem Gesicht zu bekleben!
Respekt, diese Geschichte hat noch nie nimmer nicht jemand erzählt. Gebt dem Regisseur einen Oscar und einen Award für die beste Dialogregie. „Wir sollten mal zusammen Ball spielen!“ – „Du spielst Ball?“ – „Ich kann gut mit Bällen umgehen!“. Argh! Wo ist der Kotzeimer!? Es passiert in 85 Minuten halt das was keinen vom Hocker hauen sollte. Aufeinander treffen, bumsen, stalken, bedrohen, Finale, Abspann! Schauspielerische Leistungen sind nicht zu erkennen. Warum denn auch? Es reicht ja dass in dem Vorort in dem Laura lebt nur gutaussehende Menschen leben. Man kann ruhig das Talent eines Sack Kartoffeln haben, solange man Titten, Arsch und Sixpacks hat. Ein Sixpack hätte ich mir übrigens auch gewünscht – um mich ins Koma zu saufen.
Für die billige TV Optik des Films kann Tiberius zwar nichts, aber dafür können sie was für die miese Synchro die sogar Pornos mit Dolly Buster als sprachtechnische Meisterwerke erscheinen lassen. Und wieso gibt man 85 Minuten Schund in Auftag für eine Massenfertigung? Schade um die BluRay und DVD Rohlinge! Wer soll denn nun die Zielgruppe für den Scheiß sein? Die „Shades“ Fans sicher nicht. Auch wenn diese Filme natürlich auch unnötig wie Hodenkrebs sind, sie sind zumindest solide inszeniert. Thriilerfans? Also bitte, wenn man einen vernünftigen Genrevertreter sehen will, dann greift man besser zu „Fear“ mit Mark Wahlberg. Alt, aber gut! Vielleicht Leute, die „Berlin Tag & Nacht“ und weitere Vertreter solch geistigen Unfuges als unterhaltsam empfinden. Denen ist sowieso nicht mehr zu helfen!
Spart euch das Geld. In 85 Minuten kann man mehrere male onanieren. Da hat man deutlich mehr davon! Oder geht in den Baumarkt und plant ein Spielzimmer. Hat alles mehr Sinn als dieser Film!