Der kanadische Filmregisseur Denis Villeneuve wurde mit seiner ersten US-Produktion Prisoners (2013) weltweit bekannt und bekam für seinen überlangen und schleppenden Entführungsthriller bombige Kritiken. Keine Ahnung, was der Welt an dem Film gefiel, ich fand den Streifen ziemlich schlecht. Erst mit Sicario fand Villeneuve den Weg aus seinen bemüht-künstlerischen Schnörkeln heraus und schuf so einen eiskalten und zeitlosen Thriller, der auf sämtlichen Schnickschnack verzichtet und Villeneuve in eine Fokussierung zwang. Taylor Sheridan sei Dank, der Mann hinter den Erfolgsserien Yellowstone und deren Spin-Offs, schrieb hier sein erstes Spielfilmdrehbuch und ermöglichte es Denis Villeneuve so, endlich einmal mit einer schlanken Story zu arbeiten. Sheridans Fachgebiet sind einfache Plots, die genügend Raum für spannende Charaktere lassen. Eine simple Story wird durch ausgefeilte und nahbare Figuren erzählt, in ihrem Seelenleben spielt sich alles ab. Mit Sicario zeigte Taylor Sheridan gleich, wie man im Thriller-Genre alles richtig macht, da konnte der Regisseur nur noch wenig falsch machen. Benicio Del Toro hat hier eine der besten und coolsten Rollen seiner Karriere, Emily Blunt überzeugt und Jóhann Jóhannsson untermalt den trocken inszenierten Film mit einer zeitlos-körperlichen Musik. STUDIOCANAL brachte den knackigen Thriller nun neu als Doppel-Mediabook-Edition inklusive der Fortsetzung in zwei Covervarianten exklusiv im PLAION PICTURES-Shop auf den Markt.

Regie: Denis Villeneuve

Darsteller: Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin, Jon Bernthal, Victor Garber, Julio Cesar Cedillo, Maximilano Hernández

Artikel von Kai Kinnert

Im Kampf gegen mexikanische Drogenkartelle trifft FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) auf den CIA-Agenten Matt Graver (Josh Brolin) und den Söldner Alejandro (Benicio del Toro). Schon bald eröffnet sich ihr eine Welt ohne Regeln und Moral, gezeichnet von Korruption, Verrat und doppeltem Spiel.

Gibt es jemanden, der den Film noch nicht gesehen hat? Sollten Sie einer der wenigen Menschen sein, den dieser Streifen noch nie untergekommen ist: Schlagen Sie zu! Sicario ist einer der großen, stilvollen und nüchternen Thriller, wie man sie einst von Michael Mann oder Ridley Scott her kannte. Ein großes Element dieser wirkungsvollen Zeitlosigkeit von Sicario ist der Filmmusik geschuldet, die, in Verbindung mit der großartigen Kameraarbeit durch Roger Deakins, eine permanente Bedrohung aufbaut. Die Musik von Jóhannsson geht unbewusst unter die Haut und speist sich aus der Wüste, die immer wieder Teil der Szenen in Sicario ist. Jóhann Jóhannsson komponierte einen einfachen, aber intensiven, fast brachialen Leitton, der sanft beginnt, aber dann zu einem richtig brutalen, verzerrten Crescendo anschwillt und mehrspurig durch das Cello eingespielt wurde. Jóhannsson vermischt klassische Instrumente mit einer bedrohlichen Elektronik und schuf so den einzigartigen Soundtrack zu Sicario, ohne den der Film nur halb so gut wäre. Das ist natürlich übertrieben, denn Timing, Schauspiel und technische Umsetzung tun ihr Übriges, um aus Sicario einer der ganz großen US-Thriller zu machen.

Taylor Sheridan schildert einen gut recherchierten Kampf gegen die Kartelle in Mexiko, wobei wir die Story aus der Sicht Alejandros erfahren (Benicio del Toro), der seine ganze Familie an die Kartelle verloren hat. So wechselt Alejandro dann vom mexikanischen Polizeidienst auf die dunkle Seite der Rache, um als Söldner für die CIA mit aller größter Härte gegen die Drogenkartelle vorzugehen. Ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat und somit die größte Gefahr für alle Beteiligten darstellt. CIA-Agent Matt (Josh Brolin) und Alejandro sind US-Sicarios, die sich dazu entschlossen haben, in ihrer Operation die gleichen Mittel wie die Kartelle anzuwenden – nämlich die größtmögliche Brutalität. Ein Umstand, der im 2. Teil noch weiter vertieft werden wird. Dies erfährt dann auch FBI-Agentin Kate (Emily Blunt), die in dieser Welt der Sicarios aus Verrat, Korruption und permanenter Todesgefahr körperlich und moralisch überleben muss. Taylor Sheridan geht mit seinem simplen Plot der Frage nach, ob der Zweck eigentlich die Mittel heiligt, mit denen man hier so vorgeht. Das ist auch die Frage, die sich Kate permanent stellen wird, während CIA-Agent Matt die Verkörperung von „der Zweck heiligt alle Mittel“ ist und Alejandro das Mittel selbst darstellt. Er wird die gnadenlose Rache sein, die sich wie Salpetersäure bis zum obersten Kartellboss hin durchfrisst und – ohne zu Blinzeln – den Tod an den Esstisch bringt. Alejandro macht in seiner Konsequenz keine Gefangenen, das werden auch Kinder zu spüren bekommen. Benicio del Toro spielt Alejandro in allerbester Form und völlig in sich ruhend. Ihm nimmt man den persönlich motivierten Killer ab, er ist eine Bedrohung für alle und spielt so die beste Rolle seines Lebens.

Sicario ist zeitloses Thriller-Kino in großartiger Besetzung, einer fantastischen Kameraarbeit und mit einer grandiosen Filmmusik versehen, die die Qualität des Films noch einmal mehr steigert. Wer eiskalte, aber auch brutale Thriller mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Fans wissen, was sie hier erwartet. Ein verdammt guter Film eben.

Das Bild der 4K UHD und Blu-ray ist sauber, satt und klar, der Ton ist gut. Als Extras gibt es vier kurze Featurettes: In die Finsternis eintreten: Das visuelle Design, Blunt, Brolin, & Benicio: Die Darstellung der Charaktere, Kampfzone: Der Hintergrund von SICARIO und Takte aus der Wüste: Die Filmmusik.

Kritik Sicario 2

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