Der Bikerfilm ist mal wieder ein Subgenre, welches in den letzten Jahren im Kino nicht mehr wirklich präsent war. Man denkt natürlich sofort an den Kult-Klassiker Easy Rider (1969) oder an Der Wilde (1953) mit Marlon Brando, der hier auch Erwähnung im Film findet. Später noch Filme wie Harley Davidson & The Marlboro Man (1990) oder leichte Unterhaltung wie Born to be Wild (2007) und natürlich die Serie Sons of Anarchy (2008-2014), welche ich allerdings nie gesehen habe (ich gucke aus Zeitgründen kaum Serien). Nun kam dieses Jahr mal wieder ein Film dieses Subgenres in die Kinos, der jetzt auch von UNIVERSAL PICTURES im Heimkino erschienen ist. Ob sich ein Blick lohnt, verrate ich euch in dieser Kritik.

Regie: Jeff Nichols

Darsteller: Austin Butler, Jodie Comer, Tom Hardy, Michael Shannon, Norman Reedus

Artikel von Felix Falkenberg

Inhaltsangabe:  

Kathy (Jodie Comer) ist ein willensstarkes Mitglied der Motorradgang Vandals und mit einem Biker namens Benny (Austin Butler) verheiratet, der weder das Gesetz noch den Tod fürchtet. Die Vandals begannen einst als kleiner lokaler Club voller Außenseiter, die durch gemeinsamen Spaß, rumpelnde Motorräder und Respekt für ihren starken, beständigen Anführer Johnny (Tom Hardy) zusammengehalten wurden. Im Laufe der Jahre versucht Kathy ihr Bestes, um mit der ungezähmten Natur ihres Mannes und seiner blinden Treue zu Johnny zurechtzukommen. Sie sieht sich mit dem Club Boss regelrecht im erbitterten Zweikampf um die Aufmerksamkeit von Benny. Doch mit der Zeit verroht der Club immer stärker. In die Ableger-Gangs, die sich im ganzen Land formieren, strömen junge Burschen, die von einem unbedingten Willen nach schnellem Ruhm und Geld getrieben sind – und auch die Vietnam-Kriegsheimkehrer haben andere Vorstellungen vom Leben als Biker-Mitglied Johnny und seine Anhänger. Als die Stimmung im Club zu kippen droht, sind Kathy, Benny und Johnny gezwungen, Entscheidungen hinsichtlich ihrer Loyalität zu den Vandals und auch zueinander zu treffen.

Der Film wird aus der Sicht von Jodie Comers Figur rückblickend erzählt. Sie wird von einer Art Reporter interviewt. Die Haupthandlung ist in den 60er Jahren angesiedelt. Zur Eröffnung gibt es gleich mal eine saftige Schlägerei, wobei ordentlich draufgehalten wird. Danach wird gezeigt, wie Johnny den eingangs erwähnten Der Wilde (1953) im Fernsehen schaut und daraufhin beschließt, selbst auch einen Motorradclub zu gründen: die Vandals. 

Die Besetzung des Films ist gut aufgelegt. Austin Butler ist seit Elvis (2022) oder zuletzt in Dune: Part Two (2024) sicher einigen namentlich ein Begriff und spielt den coolen und furchtlosen Benny in einer sehr lässigen Art, die mir gefallen hat. Jodie Comer an seiner Seite als willensstarke Frau macht auch eine gute Figur. Sie und Benny lernen sich kennen und heiraten nach wenigen Wochen. Mit der Zeit bekommt sie jedoch Probleme, mit der Art ihres Mannes zurechtzukommen.  Dann haben wir da noch den werten Tom Hardy. Nachdem ich ihn durch Blockbuster wie The Dark Knight Rises (2012), Mad Max: Fury Road (2015) oder Venom (2018) kennenlernte, befasste ich mich vor ein paar Jahren mal genauer mit ihm. Er hat mich fast immer überzeugt, kann Dramen wie Warrior (2011) ebenso wie Actionkomödien, z.B. Das gibt Ärger (2012) – die Liste ist gar endlos. Auch in The Bikeriders verkörpert er überzeugend den knallharten Biker-Anführer, der ordentlich zulangen kann. Ich mag sein Charisma.

Regisseur Mike Nichols ließ sich für den Film von dem Fotobuch des Fotografen Danny Lyon inspirieren. Dieser war selber Mitglied in einem Motorrad-Club, fuhr mit ihnen mit und hielt alles fotografisch und in Form von Interviews fest. Der Streifen fängt den Look der 60er Jahre gut ein und es werden rebellische Vibes transportiert. Es geht gut zur Sache in einigen Prügelszenen. Beim Soundtrack werden sehr viele Songs aus der damaligen Zeit genutzt, das Ganze damit gut untermalt. Insgesamt wirkt handwerklich alles ordentlich gemacht, Wunden oder Explosionen sehen handgemacht aus. Auch wurde offenbar an echten Schauplätzen gedreht. Immer wieder schöner Kontrast zum heutzutage oft genutzten, scheußlichen CGI-Gewitter. Der Film war im Kino allerdings kein großer Hit. Schade eigentlich, qualitativ habe zumindest ich kaum etwas auszusetzen an der Nummer. Welch Ironie, dass die besseren Filme im Kino wieder kaum Beachtung finden und Franchises das Box-Office dominieren.

Mir lag zur Sichtung die Blu-Ray-Version von Universal Pictures vor. Bild und Ton sind entsprechend sehr gut. Als Extras gibt es ein paar Featurettes wie Die Ära der Bikeriders, eine Featurette über Regisseur Mike Nichols sowie ein Interview mit diesem.

Fazit: 

The Bikeriders (2023) ist ein gelungener Film, an dem ich nicht viel auszusetzen habe. An ein, zwei Stellen fühlt er sich ein kleines bisschen zäh an, aber ansonsten passt das Gesamtpaket. Ich empfehle den Film hiermit weiter. Schaut also gerne mal rein.

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