Samara Weaving, Nichte von Hugo Weaving, ist die derzeit amtierende Scream-Queen für uns Horror-Fans. Ob als mordende Kinderaufpasserin in The Babysitter, als gejagte Braut in Ready or Not oder als Opening Opfer in Scream VI – niemand schreit so schön wie Samara Weaving. Doch damit ist jetzt Schluss – zumindest im vorliegenden Film Azrael – Angel of Death, den uns PLAION PICTURES in Kürze im Heimkino kredenzt. Denn dort ist sprechen, und damit auch schreien, eine Sünde. Und so verhält sich die gute Samara diesmal mucksmäuschenstill, auch wenn sie erneut durch die Hölle gehen muss. Originell oder langweilig? Ich verrate es Euch in meiner Rezension.

Originaltitel: Azrael
Regie: E.L. Katz
Darsteller: Samara Weaving, Vic Carmen Sonne, Nathan Stewart-Jarrett, Rea Lest
Artikel von Christian Jürs
Die Welt ist im Eimer, das Ende ist nah! Zumindest scheint es so in Azreal – Angel of Death, einem Film, in dem (fast) gar nicht gesprochen wird. Immer wieder ermahnen uns eingeblendete, christliche Zitate, dass Sprache Sünde sei und der Menschheit das große Leiden noch bevorstünde.

Inmitten dieser Welt flüchtet eine junge Frau (Samara Weaving) vor einer uns noch unbekannten Bedrohung durch einen Wald. Nach kurzer Zeit trifft sie auf einen jungen Mann (Nathan Stewart-Jarrett), der sich gerade ein wärmendes Feuer gemacht hat. Panisch tritt sie dieses aus, um ihre Spuren zu verwischen. Die beiden stumm bleibenden Menschen kennen sich offenbar, da sie sich umarmen und küssen. Doch das Glück der beiden ist lediglich von kurzer Dauer, denn eine im Wald lebende Gemeinschaft hat die Jagd auf die Liebenden eröffnet und schon bald wird sie gefangen genommen, um bei einem bizarren Ritual geopfert zu werden.
Sie wird auf einem Stuhl gefesselt und am Bein mit einem Messer geritzt. Während die Waldbewohner nun tranceartig beschwörende Laute von sich geben, taumelt ein verbrannt aussehendes, zombieartiges Wesen heran, welches offenbar vom Geruch des Blutes angelockt wird. Zwar kann die junge Frau in letzter Sekunde fliehen, doch die schwangere (!), christliche Anführerin (Vic Carmen Sonne) der Waldbewohner gibt nicht auf und bläst erneut zur Jagd. Die verfolgte, junge Frau muss sich im Folgenden immer wieder gegen die unheimlichen Zombiewesen und die stummen, christlichen Waldbewohner zur Wehr setzen. Ein Massaker nimmt seinen Lauf.

Heutzutage wird immer alles zerredet. In jeder zweiten Netflix-Produktion wird immer wieder haarklein ausdiskutiert, was gerade geschieht. Ein Manko, welches zuletzt auch Kinoproduktionen wie The Crow zerfaserte. Bei Azrael – Angel of Death nahm sich Regisseur E.L. Katz aber den weisen Satz „Show, don´t tell“ zu Herzen und erklärt alles mit Mimik und Bildern. Dabei erfahren wir erst nach und nach, was hinter der Jagd steckt und in welchem Zustand die Außenwelt sich befindet, inklusive eines kleinen Knalleffekts zum Schluss, der hier natürlich nicht verraten wird.
Wer nun Sorge hat, ein Film ohne gesprochene Worte könnte langweilig sein, den kann ich insofern beruhigen, dass es in Azrael – Angel of Death niemals stillstand gibt. Die Attacken der Zombies sind gruselig und der Härtegrad des Films, insbesondere auf der Zielgeraden, dürfte die blutgeilen Horrorfans unter Euch durchaus zufriedenstellen, zumal hier handgemachte Schmoddereffekte zum Einsatz kamen. Sein FSK 18-Siegel trägt Azrael – Angel of Death jedenfalls mit Fug und Recht, zumal sich Samara Weaving, wie schon in Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot, wieder mit Kräften gegen ihre Gegner wehrt – nur diesmal noch ein wenig blutiger.

Mir lag zur Rezension der Blu-ray-Rohling vor. Dieser besticht durch eine sehr gute Bild- und Tonqualität. Die Kosten für eine Synchronisation konnte sich Plaion Pictures diesmal sparen. Dafür gibt es allerlei Bonusmaterial zu entdecken. So gibt es einen Audiokommentar, Featurettes über die Effekte, den Dreh, einen Vergleich zwischen den Testaufnahmen einer Actionszene und dem Endergebnis, Trailer und mehr.
Auch wenn an Azrael – Angel of Death der originellste Aspekt die fehlende Sprache ist, so kann der Film auch abseits davon überzeugen. Ein kurzweiliger Horror-Splatterstreifen mit einer wie immer herrlich leidenden Samara Weaving.
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