Es ist schon ein Jammer, dass das Marketing, welches Rund um den neuesten Horrorfilm der Ready or Not, Scream (5) und Scream VI-Regisseure Matt Bettinelli-Opin und Tyler Gillet veranstaltet wurde, derart spoilerlastig geriet, dass der große Überraschungsmoment im Kino für viele Zuschauer ausblieb. Dankenswerterweise entschied sich TURBINE MEDIEN bei der Wahl ihres Coverdesigns für die inhaltlich neutralste Version. Den Trailer auf ihrer YouTube-Seite hingegen ziert ein Startbild, welches auf den großen Twist eingeht. Auch ich werde in meiner Kritik nicht umhin kommen, ein wenig zu spoilern, weswegen ich den wenigen unter Euch, die den Plot von Abigail noch nicht kennen, empfehle, Euch möglichst wenig vorab zu informieren und vor allem jegliche Trailer zu meiden. Allgemein rate ich denen, die die oben genannten Vorgängerfilme der Regisseure mochten, einfach zuzugreifen, denn Abigail dürfte Euch dann auch gefallen. Genaueres, inklusive kleiner Spoiler, erfahrt Ihr in meiner Kritik.

Regie: Matt Bettinelli-Opin und Tyler Gillet

Darsteller: Alisha Weir, Melissa Barrera, Dan Stevens, William Catlett, Kathryn Newton

Artikel von Christian Jürs

Ihr habt Euch also entschieden, das Geheimnis rund um Abigail nachzulesen. Also lasse ich die Katze gleich mal aus dem Sack und verrate Euch, dass man hier einen ähnlichen Weg einschlägt, wie damals im Kultfilm From Dusk Till Dawn. Sprich, was als Gangster-Geschichte beginnt, mutiert im weiteren Verlauf plötzlich zur Splatter-Vampirgeschichte. So, jetzt wo die Fronten geklärt sind, widmen wir uns einmal der Inhaltsangabe.

Eine Gruppe wild zusammengewürfelter Krimineller, namentlich benannt als Joey (Melissa Barrera), Frank (Dan Stevens), Rickles (William Catlett), Sammy (Kathryn Newton), Dean (Angus Cloud) und Peter (Kevin Durand), bekommt den Auftrag vom geheimnisvollen Lambert (Giancarlo Esposito), die kleine Abigail (Alisha Weir), ein Ballett tanzendes, junges Mädchen aus reichem Hause, zu entführen und in ein abgelegenes Herrenhaus zu verfrachten. Dort sollen sie die nächsten Stunden, bis zur erfolgten Lösegeld-Übergabe, auf den kleinen Fratz aufpassen. Da Diskretion das oberste Gebot ist, kassiert Lambert, bevor er die Gangster auf sich allein gestellt zurücklässt, noch die Handys der kriminellen Babysitter ein und verschließt Türen und Fenster.

Der nun folgende Teil des Jobs müsste eigentlich ein Kinderspiel sein. Doch die kleine Abigail ist mitnichten ein unschuldiges Mädchen – sie ist ein blutsaugendes Monster, welches nach und nach ihren Entführern den Gar ausmacht. Wird es ein Entkommen geben aus diesem Albtraum für einen oder mehrere der Anwesenden?

Abigail lässt sich zunächst einmal Zeit, seine Protagonisten und Protagonistinnen vorzustellen, ehe der Genre-Fan auf seine Kosten kommt (und Hell, yes, es geht später ordentlich ab). Das macht aber nix, denn die bunte Gangstertruppe ist durchaus amüsant geschrieben und gespielt (insbesondere Dan Stevens und Kevin Durant stechen hervor) und so manche Figur ist sogar recht sympathisch – oder halt unsympathisch, aus Gründen. Lediglich Melissa Barrera, die mich zuletzt in Scream VI auch nicht überzeugen konnte, bleibt ein wenig blass. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit Kathryn Newton aus Freaky – Körpertausch mit Blutrausch, was mich durchaus erfreute.

Abigail ist kein wirklich unheimlicher Horrorfilm, mehr eine Spaßbombe wie zuvor bereits Ready or Not. Dankenswerterweise sind die Spezialeffekte weitestgehend handgemacht und riefen bei mir ein breites Grinsen hervor. Lediglich am Ende schwächelt der Film mit einer etwas halbgaren Auflösung, doch das sollte den Genrefan keinesfalls abschrecken. Abigail macht Laune. Punkt.

Vor einigen Monden bereits erschien Abigail aus dem Hause Universal Pictures, allerdings nur auf DVD, Blu-ray oder im Stream. Turbine Medien legte jetzt nach und serviert uns den Film erneut, diesmal aber in einer edlen Full Slip-Variante mit 4K-Scheibe (HDR10 und Dolby Vision) im Gepäck. Diese ist qualitativ natürlich eine Bombe. Zusätzlich im Bonusmaterial gibt´s einen Audiokommentar der Regisseure und des Cutters, unveröffentlichte und erweiterte Szenen, ein Gag Reel, sowie mehrere Featurettes und Trailer. Ein rundes Paket.

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