Jäger und Sammler – Zocki beweist uns jede Woche aufs Neue mit seinen Sammlungsupdates, dass er zu den Wahnsinnigen dieser Zunft gehört. Doch was, wenn eines Tages dieses Kartenhaus einstürzt und Media- und Steelbooks plötzlich ihren Wert verlieren, so wie es auf dem VHS Markt geschehen ist? Eine Anlage fürs Alter sind die blauen Scheiben jedenfalls nicht. Tja, dann ist die schöne Kohle futsch und Clemens, der sich scheinbar jetzt schon keine Oberteile mehr leisten kann, darf beim Roten Kreuz hausieren gehen. Wie sich das Sammeln im Laufe der Jahre verändert hat und vor allem wie sich Freddy im siebten Teil der NIGHTMARE-Reihe gewandelt hat, erfahrt Ihr im Artikel.
Illustration von Victor Grytzka
Artikel von Christian Jürs
Vorlautes Geschreie von Clemens Eisenberger
Auch wenn ich jetzt wie ein alter Sack klinge (so langsam bin ich das ja auch), sammeln hatte damals etwas magisches. Ich weiß, ich wiederhole mich (gehört ja auch zum Alter dazu, immer die selben ollen Kamellen rauszuhauen, macht die „Konkurrenz“ ja nicht anders), doch sammeln bedeutete früher nicht mit einem Klick die Kreditkarte zu belasten, um sich dann über das verbogene Steelbook der Deutschen Post oder der gar nicht eingetroffenen Sendung ex DPD zu ärgern.
Nein, in Zeiten von nicht existentem Internet, also auch, bevor die Eintrittsüberteuerten Filmbörsen aus dem Boden sprossen, fuhr man als Fan sämtliche Städte in einem Radius von 100 km ab, um Videotheken aufzuspüren, deren Kellerlager man durchforsten durfte. Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es damals war BRONCO BILLY auf VHS zu erstehen. Für mich als Eastwood Fan, der mit Kai Kinnert, ebenfalls Eastwood Fan, auf der Jagd durch halb Schleswig Holstein und Hamburg fuhr, eine aufregende Reise, die irgendwann tatsächlich mit zwei gefundenen Exemplaren des Warner Tapes zu einem Happy End führte.
Doch dann kam die DVD und die damit eingangs erwähnten Filmbörsen. Nach und nach mussten Filmfans einsehen, dass VHS ausstarb (was bei einigen Bekannten Jahre dauerte). Plötzlich war die Sammlung nix mehr wert und landete vielerorts sogar im Hausmüll.
Das neue Medium DVD ließ Filmfans vierteljährlich ihr Erspartes bei Filmbörsen ausgeben, bis nichts mehr zu Fressen im Kühlschrank war. Trotzdem eine schöne Zeit, bei der man irgendwie ja immer noch auf der Jagd war.
Doch heute heißt es Klicken und warten, was mir gründlich den Spaß verdorben hat. Das langsame Aussterben der DVD durch die Blu-ray, tat ihr Übriges. Dass die Blu-ray irgendwann von den 4K- oder vielleicht sogar 8K-Scheiben abgelöst wird, ist absehbar. Fangen wir dann alle wieder bei Null an? Oder kommen die neuen Formate dann noch oben drauf?
Wo wird Zocki dann wohnen, wenn die neuen Steelbooks irgendwann nicht mehr nur unter-, sondern auch auf dem Bett gelagert werden?
Und warum hab ich noch kein Wort über FREDDYS NEW NIGHTMARE geschrieben, der zwar originell, aber zeitweise auch strunzenlangweilig ist?
Nun, weil wir dafür den Zocki haben:
Nächste Woche dann auf zum Kampf der Giganten.
Euer Chrischi