John Rambo – kaum ein Name dürfte unter Filmfans einen größeren Bekanntheitsgrad haben. Das Action-Drama um einen Vietnam-Veteranen der seinen Platz in der Welt sucht, gehört zweifelsohne zur Filmgeschichte, wie die Vokuhila in die 80er. Studio Canal präsentiert die klassische Rambo Trilogy nun in einer brandneuen Restauration in SD, HD und 4K!
Originaltitel: First Blood
Regie: Ted Kotcheff
Darsteller: Sylvester Stallone, Brian Dennehy, Richard Crenna
Artikel von Victor Grytzka
„Rambo“ – jeder Filmfan wird im Laufe seiner Zuschauer Karriere schon einmal über diesen Film gestolpert sein. Basierend auf dem Roman vom David Morrell inszenierte Ted Kotcheff ein Drama um einen traumatisierten Vietnam-Veteranen, das im Zuge des Erfolges noch 2 weitere Sequels in den 1980ern nach sich zog und mit „John Rambo“ im Jahre 2008 seinen vermeintlichen Abschluss fand. Doch Stallone wäre nicht Stallone, hätte er nicht noch ein Ass im Ärmel. 2019 wird uns John Rambo noch einmal beehren, vermutlich zum definitiv letzten mal. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Nun wollen wir einmal schauen, wie das Ganze eigentlich angefangen hat…
John Rambo (Sylvester Stallone) befindet sich auf der Durchreise. Mit seinem Rucksack streift der Vietnam Veteran durch die USA. Als er – gegen die Aufforderung des sadistischen Sheriffs Teasle (Brian Dennehy) – die Stadt betreten will, wird er zunächst in eine Zelle gesteckt und dort dann geschlagen und mit einem Wasserschlauch malträtiert. Dies löst bei ihm ein Trauma aus, und so flüchtet er und versteckt sich im umliegenden Gebirge. Teasle und sein Trupp jagen ihn und sogar Trautman (Richard Crenna), Rambos Colonel aus der Army, schaltet sich ein um seinen Schützling unbeschadet aus der Situation heraus zu bekommen. Rambo versucht nun alles um sich zu verteidigen. Dabei kommt ihm seine Kriegserfahrung zugute…
Über den Film an sich muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Bevor die „Rambo“ Reihe für seine knallharte Action bekannt wurde, startete die Reihe mit einer Charakterstudie über einen gebrochenen Mann, der durch gehässige Kleinstadtpolizisten bis an seine Grenzen gepusht wird. Ohne dass er es wirklich will befindet er sich wieder mitten im Krieg, und muss einmal mehr um sein Überleben kämpfen. Allerdings gibt es auch im Debüt genug temporeiche Sequenzen, so dass irgendwo doch für reichlich Action gesorgt ist. Das Katz‘ und Maus Spiel besticht durch ein perfektes Gleichgewicht aus Charakterstudie und Überlebenskampf, der in einem beeindruckenden Finale in der Kleinstadt endet.
Immer wieder großartig ist dabei das Zusammenspiel von Dennehy und Stallone, die sich hier als die perfekten Erzfeinde präsentieren. Nach „Rocky“ wieder einmal der Beweis, dass Stallone viel mehr ist als einfach nur ein platter „Action Star“. Insbesondere die Beiden haben ihre Rollen verstanden, und so kauft man auch Dennehy den „Drecksack“ ab. Richard Crenna als Trautman rettet nicht nur den Tag (am Ende des Films), er ist zudem ein weiteres Highlight unter den Akteuren. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber diese Rolle scheint ihm auf den Leib geschneidert zu sein.
Hauptaugenmerk soll hier natürlich auf der Restauration liegen. Und hier hat man keine Kosten und Mühen gescheut. Angefertigt wurde diese bei Technicolor Hollywood. Also Vorlage diente das Original Negativ. Neben einem 4K-Scan wurde zudem jedes Einzelbild bearbeitet, um so den besten Look aus dem Material herauszuholen. Auf den Einsatz von Automatik-Filtern wurde zudem verzichtet. Also schon mal kein „Wachs-Look“, Gott sei Dank. Aber wie ist es denn nun, das Bild?
Phänomenal, das trifft es. Farblich entspricht der neue Scan genau dem, was ich mir von solch einer Scheibe gewünscht hätte. Ein kühler Look mit der typischen Farbgebung eines Films der 1980er. Hinzu gesellt sich einer wirklich perfekte Bildschärfe mit leichtem Filmkorn, Sämtliche Details sind perfekt zu erkennen. Dies fällt insbesondere in den Szenen auf die in den Wäldern spielen. Jeder Grashalm ist zu erkennen. Besser geht es wirklich nicht!
Was den Ton betrifft, sollte man allerdings keine Wunder erwarten. Die deutsche Tonspur – von Haus aus etwas undynamisch – reißt auch hier keine Bäume aus. Nach wie vor klingt sie komprimiert und neigt zum Zischeln. Mehr kann man da wohl nicht erwarten. Die englische Tonspur kommt da deutlich gefälliger daher. Wirkt insgesamt räumlicher, differenzierter und einfach sauberer. Beide Spuren liegen in DTS-HD 5.1 vor und erreichen sogar einen räumlichen Effekt, wobei Dieser (wie bereits angesprochen) bei der englischen Tonspur besser rüber kommt.
Mit Extras hat man nicht gegeizt. Es gibt einen Audiokommentar von Sylvester Stallone, einen Audiokommentar von David Morrell, den ersten Teil der Doku „Rambo Takes The 80s“, Making Of, eine Doku über die Restauration und noch so viele Dinge mehr. Respekt Studiocanal, das lohnt sich!
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Film – nach wie vor – ein absoluter Pflichttitel in jeder Sammlung ist, und dass die aktuelle Scheibe das Nonplusultra darstellt. Besser wird es dieses Meisterwerk wohl – auf längere Sicht – nicht geben! Absolute Kaufempfehlung!